13. Januar 2010

Die Saat schläft in der Erde



Passend zur Jahreszeit des Winters, in der die Saat im Schoss der Erde ruht und vom kommenden Frühling träumt, ein paar Zeilen von Thich Nhat Hanh:

"Dein Denken und Empfinden, Geist und Gemüt - im Englischen Mind genannt - ist wie ein Stück Land, auf dem das unterschiedlichste Saatgut angepflanzt ist. Es finden sich hier die Saatkörner des Friedens, der Achtsamkeit, des Verstehens und der Liebe; ebenso die Samenkörner des Verlangens, die Saat von Zorn, Hass und Vergesslichkeit. Das förderliche wie auch das hinderliche Saatgut ist immer vorhanden, die Samenkörner liegen schlafend in der Erde Deines mind.

Deine Lebensqualität hängt davon ab, welche dieser Samenkörner Du begießt. Wenn Du Tomaten in Deinem Garten pflanzt, werden auch Tomaten wachsen. Genauso wird, wenn Du in Deinem Geist die Saat des Friedens begießt, der Frieden in Dir wachsen. Wenn die Saat des Glücklichseins in Dir gegossen wird, dann wirst Du glücklich werden. Gibst Du der Saat des Zornes Wasser, dann wirst Du zornig. Die Samenkörner, die Du häufig begießt, werden auch am stärksten wachsen."

(aus Geh-Meditation, Thich Nhat Hanh, Nguyen Anh-Huong
bei Goldmann Arkana)