7. November 2010

Zeckenbiss - Akute Behandlung von Borrelliose (Teil IV)


Anfangssymptome eine Borreliose sind eher unspezifisch und leichter Natur, und können sich über einige Wochen hinziehen. “Stumme” Entwicklungsverläufe sind nicht selten, so dass die Borreliose, wenn überhaupt, oft erst spät erkannt wird. Viele Patienten können sich noch nicht einmal an einen Zeckenbiss erinnern. Beschwerden ähnlich einem grippalen Infekt, allgemeines Unwohlsein, leichte Kopfschmerzen, insbesonders aber die so genannte Wanderröte, eine etwa 2 € - münzgroße Hautrötung um die Bissstelle, welche dann Richtung Körpermitte wandert, sind charakteristische Anfangssymptome einer Borreliose.

Vorraussetzung einer Behandlung eines Patienten mit Borreliose (neu oder länger bestehend), ist natürlich eine korrekte homöopathische Fallaufnahme (Anamnese, incl. Befunde usw.) nach biographischen, individuellen und ätiologischen (auslösenden) Gesichtspunkten. - Eben weil die Borreliose nicht als solche behandelt werden kann und darf, sondern weil im homöopathischen Sinn der Patient nur in seiner sozialen, personalen und individuellen Ganzheit in einen Heilungsprozess gebracht werden kann. Es wird also nicht die “Borreliose” behandelt, nein der kranke Mensch wird behandelt.

Seit 1880 ist bewiesen (Virchow, Pettenkofer u.a.), dass Bakterien nicht ursächlich für infektiöse Erkrankungen sind. Dennoch tut die offizielle Medizin so, als gäbe es diese Beweise nicht: sie handelt weiter, als seien Bakterien, Viren usw. ursächlich für infektiöse Erkrankungen. - Auch hier wieder Mythen anstelle von Fakten. So wird also fleißig Antibiotika verordnet und verabreicht, in der trügerischen Hoffnung damit infektiöse Krankheiten heilen zu können. Bekanntlich wirken Antibioticis nur auf Bakterien, nicht auf Viren, da diese in Ermangelung eines eigenen Stoffwechsels Antibiotika überhaupt nicht aufnehmen. Selbst in Fällen (extrem häufig) wo noch nicht einmal irgendwelche Erreger nachgewiesen werden, wird fleißig Antibiotika verordnet und verabreicht, mit der lapidaren Begründung eventuelle “Sekundärinfektionen” - was immer das auch sein soll - abzufangen. So spielt die Schulmedizin im Bereich der Infektionskrankheiten “blinde Kuh”, verbrämt mit hochtrabenden und nichts sagenden Begrifflichkeiten.

Was tun aber nun diese Antibioticis? Anti Bios - gegen das Leben. Bestenfalls wird also ein Antibiotikum zeitweise bakterielle Erreger dezimieren, in jedem Fall aber die natürliche Abwehrlage des Organismus schwächen oder sogar nachhaltig schädigen. - Damit aber die Empfänglichkeit für pathogene Keime (krankmachende Erreger) drastisch erhöhen.

Erreger sind in unserer Umwelt allgegenwärtig, keiner kann sich ihnen entziehen, dennoch erkranken immer nur einige. Folglich muss eine Erkrankung mit dem betroffen Organismus zutun haben, der sich in einer spezifischen Lage befindet, “empfänglich” ist - ein erkrankungsbereites “Milieu” für den Erreger darstellt. Auf Pasteur geht die Aussage zurück: … der Erreger ist nichts, das Milieu ist alles …

1910 ist entdeckte Dr. Rosenow die Mutationsfähigkeit von Erregern abhängig vom Nährboden auf dem sie sich befinden. D.h. abhängig vom Nährboden (Milieu) verändern sich spezifische Erreger zu anderen spezifischen Erregern. Prof. Enderlein (Zeitgenosse Pasteurs) führte die Forschungen Bechamps fort und stellte die “Bakteriocyclogenie” 1916 erstmals schlüssig dar. Demnach sind spezifische Erreger immer nur Entwicklungsstadien und nie eigenständige Arten. Deshalb sind natürlich Versuchsreihen oder Tests mit Erregern immer fragwürdig: sage mir welches Ergebnis du haben willst, so sage ich dir welchen Nährboden du brauchst.

Bakterien sind Symbionten des Menschen (auch der Tiere), ohne die er (sie) nicht gesund leben können. Dies ist eine unumstößliche Tatsache, die offensichtlich bis heute nicht genügend in der offiziellen Medizin gewürdigt werden darf.

Die schulmedizinische Behandlung der Borreliose erschöpft sich nun in massiven, teilweise sogar heroischen (völlig überdosierten) und wiederholten Gaben von Antibioticis (teilw. Verabreichung von bis zu 10 verschiedenen Antibioticis). Dies führt ausschließlich zur Vernichtung, zumindest zur drastischen Reduzierung von zur Gesundheit notwendigen Bakterien, zur nachhaltigen Störung der Abwehrlage und des Allgemeinbefindens. Dies alles ohne dass der Borreliosetiter im Blut nennenswert absinkt, geschweige denn die Borreliose geheilt wird. Obschon Symptome der Borreliose durch Antibiotika, zumindest zeitweise, zum Verschwinden gebracht werden, handelt es sich offensichtlich dabei nur um eine Unterdrückung der Borreliosesymptome, ohne dass die Borreliose als solche ausheilt. Dies ist meine Erfahrung von 12 Praxisjahren, welche durch die Praxiserfahrung von Ravi Roy, Peter Alex u.a. bestätigt wird.

Es gibt zwei nicht von der Hand zu weisende Gründe, warum diese angeblich kausale Therapie der Schulmedizin nicht greifen kann: erstens die vorgenannte Schwächung des Organismus durch Antibioticis, welche es dem Organismus unmöglich macht, die mit den Borrelien verbundenen Informationen zu integrieren, somit zu gesunden. Zweitens sind die Borrelien in der Lage sofort nach der Infektion des Organismus (innerhalb weniger Stunden nach dem Zeckenbiss), sich so in den Körperzellen und Körpergeweben zu “verbergen”, dass sie von Antibioticis gar nicht erreicht werden können.

Ein Antikörpernachweis (Western - Blot -Test ist dem ELISA - Test an Genauigkeit deutlich überlegen) ist erst 4 Wochen nach einer Infektion mit Borrelien möglich, dies zeigt deutlich das Dilemma der Schulmedizin: eine 4 Wochen nach Infektion begonnene Antibiotika - Therapie, wo doch die Borrelien ausreichend Zeit hatten sich zu “verbergen”? Oder - … sie sind vor 5 Minuten von einer Zecke gebissen worden? - Wir wissen zwar nicht ob sie nun mit Borrelien infiziert sind, vorsichtshalber machen wir aber sofort eine hochdosierte Antibiotika-Therapie! - Nach den 4 Wochen und dem Test stellt sich dann ein negatives Ergebnis ein: hurra, das Antibiotika hat geholfen! - oder, war der Patient gar nicht infiziert? Stellt sich aber ein positives Testergebnis ein, die Beschwerden haben nicht nachgelassen, was dann? Na klar, dann wird die Antibiotika - Therapie wiederholt usw., bis der Patient aufgibt. - Ein Lob der medizinischen Wissenschaft.

In der Regel ist es aber so, dass zwischen dem infektiösen Biss einer Zecke und dem Auftreten der ersten Anzeichen der Erkrankung 3 Monate bis 3 Jahre liegen. Werden Antikörper gegen Borreliose vor Ablauf der o.g. 4 - Wochenfrist festgestellt, so rühren diese von einer schon früher erfolgten, unbemerkt gebliebenen Infektion her. Mehr als ein Drittel der betroffenen Patienten konnte sich nicht an einen Zeckenbiss erinnern, insofern theoretisch auch ggfl. über andere Infektionswege nachgedacht werden müsste.

Oft erkennen Hausärzte die Erkrankung nicht, einige hielten sie für so unwahrscheinlich, dass Patienten die einen entsprechenden Bluttest wünschten, dieser verweigert wurde.

Problematisch ist bei jeder erst spät erkannten, oft jahrelang falsch behandelter Borreliose das Entstehen von chronischen Störungen, welche den Symptomkomplexen einer Syphiliserkrankung ähnlich sind oder sein können: Reizleitungsstörungen im Nervensystem, bes. aber auch am Herzen begleitet mit Herzmuskelentzündungen, oft sehr schmerzhafte neurologische Störungen, Taubheitsgefühle in bestimmten Haut- oder Körperarealen, Lähmungserscheinungen z.B. im Gesicht, Arme, Kniee usw., rheumatoide Erscheinungen, Entzündung und sogar Zersetzung von Gelenkstrukturen. Diese Erscheinungen werden dann oft nicht mit einer Borreliose im Zusammenhang gesehen. Dies ist auch ein Grund, warum die Borreliose mehr als die FSME zu fürchten ist. Entsprechend ist eine schulmedizinische Therapie nur symptomatisch ausgerichtet, was lediglich zu Symptomverschiebungen oder -unterdrückungen führt.

Homöopathisch (bzw. mit chinesischer Medizin!) lässt sich aber jede Borreliose, egal ob schulmedizinisch vorbehandelt, ob frisch oder lange schon bestehend sinnvoll und zielgerichtet ausheilen. - Auch wenn ältere Borreliosen schwieriger zu behandeln sind und sicherlich einiger Erfahrung des Behandlers bedürfen. - D.h. es wird nicht die Borreliose als singuläre oder feststehende Krankheit behandelt (dies wäre aus vorgenannten Gründen auch völlig sinnlos, überdies völlig unhomöopathisch), sondern der an Borreliose erkrankte Mensch wird als Ganzheit in einen Heilungsprozess gebracht indem eben auch die Borreliose ausheilen kann. Elemente dieses ganzheitlichen Heilungsprozesses sind die Stärkung und Steuerung der individuellen Vital- und Abwehrkräftekräfte, sowie zielgerichtete Steuerung und Verbesserung der individuellen Integrationsfähigkeit im Sinne von Bewusstwerdung.

Ebenso ist eine sinnvolle allgemeine wie spezifische Prophylaxe durch Homöopathie möglich, ohne “Nebenwirkungen” oder “Kollateralschäden” wie in der Schulmedizin. Die Praxiserfahrung (Roy, Alex, Kirch u.a.) bestätigt dies eindrucksvoll in den follow-ups, durch subjektive Äußerung von Patienten, sowie entsprechenden Laborparametern.

Erfahrungsgemäß steigt der Borreliosetiter unter homöopathischer Behandlung anfangs stark an (ist als Hinweis auf die verbesserte Abwehraktivität des Organismus zu werten), um dann im Zeitraum von 6 - 12 Monaten unter die Nachweisgrenze zu sinken. Beschwerdefreiheit, insbesonders ein verbessertes bis sehr gutes Allgemeinbefinden, wird schon in den ersten Wochen nach Behandlungsbeginn erreicht, wo hingegen dies unter konventioneller Therapie nicht möglich scheint.


Zusätzlich erfolgt immer eine individuell angezeigte Behandlung, ohne welche eine Heilung nicht erfolgen kann. In meiner Praxis erfolgt diese Behandlung durch chinesische Medizin, die bei Bedarf durchaus mit anthroposopisch-homöopatischen Mitteln ergänzt wird, z.B. Borrelia - Nosode C 200 jeden 3. Tag 1 Gabe (3 Globuli / Tropfen auf etwas Wasser), mindestens 7 Gaben (über 3 Wochen), je nach Schwere der Erkrankung auch bis zu 21 Gaben (im gleichen 3 - Tage - Rhythmus).