29. Januar 2021

Unmögliche Visionen in 2021 realisieren (Teil II)

 

Alice lachte.
"Das hat doch keinen Sinn weiter zu üben", sagte sie.
"Keiner kann an Unmögliches glauben!"

"Ich sage Dir, Du hast einfach nur nicht genug Übung", antwortete ihr die Königin.
"Als ich in deinem Alter war, habe ich das täglich  eine halbe Stunde lang geübt. Tja, an manchen Tagen habe ich es geschafft, noch vor dem Frühstück bis zu sechs unmögliche Dinge zu glauben."
(aus Lewis Carroll, Alice im Spiegelland)

Nicht genug damit, dass wir in diesem Jahr an Unmögliches glauben sollten, sondern mit Hilfe der Saturn/Uranus-Energie können wir sie sogar erreichen!

Gibt es etwas Unmögliches,
das Du schon lange erreichen willst?

Welche alten Muster willst Du endlich überwinden?

Dann findest Du hier ein Ritual, das aus drei Opfergaben besteht. So folgen wir dem Plan, den das kollektive Unbewusste für uns hat. Die alten Mythen weisen uns den Weg zum magischen Erfolg. Nicht für jede Zeitqualität finden wir einen alten Mythos, der diese Energie beschreibt, wie jetzt den Kampf von Alt gegen Neu. Dieser Kampf wird nie enden. 

Spannend ist allerdings, wie Uranus  im Laufe der Jahrhunderte gewandelt wurde. Als am Rande unseres Sonnensystems, noch hinter dem damals äußersten Planeten Saturn, ein weiterer entdeckt wurde, gab man ihm den Namen des von ihm entmachteten Vaters, Uranus. Heute gilt Uranus als Symbol für Freiheit und Erfindungsgabe, als Rebell für Veränderung.

Solange wir "im Karee springen", mitten im Ring kämpfen, kommen wir nie dort raus. Das ist nie endende archetypische Schlacht. Die Mythen lehren, dass wir aus dieser Denkschublade raus müssen, umdenken. Wir brauchen vielleicht eine List, wie die Mutter ihren Sohn versteckt, damit er den alten Diktator stürzen kann.

Und Jupiter-Zeus durchbricht die alten Kreise der Macht mit seiner Kreativität. Er wird Vater vieler neuer Welten. Daher gebührt ihm unsere erste Opfergabe:

Die erste Opfergabe:
Sechs unmögliche Träume

Jupiter kann uns auf völlig neue Gedanken bringen. Er ist keineswegs der lüsterne, frivole  Gott der Täuschung. Um ihn zu ehren, müssen wir uns geistreich zu höheren Visionen aufschwingen. Wir widmen uns der Realisation von sechs geradezu unglaublichen Träumen, die für uns Bedeutung haben.

"Wähle Deine Zukunft mithilfe Deiner Vorstellungskraft", so Caroline Casey. Das ist unser erster Schritt. Stelle Dir drei unmögliche Dinge vor, die Du Dir für Dich selbst wahr werden lassen willst. Dann stell Dir drei weitere, unmögliche Dinge für die ganze Welt vor.

Schreib sie auf, und zwar auf ein quadratisches Blatt Papier, ca. 10x10 cm. Auf die eine Seite schreibst Du Deine persönlichen Visionen, auf die andere die globalen Wünsche.

Doch Vorsicht!

Bleib achtsam, dass Du nicht versehentlich IN das Quadrat hineinspringst -- Das bedeutet, dass Du Partei ergreifst für die eine oder die andere Seite in diesem Kampf zwischen Saturn und Uranus. Ein Beispiel, vielleicht wünschen wir uns für das Kollektive, dass all die raffgierigen Gauner und Betrüger aufwachen und erkennen, wie sie sich selbst betrügen. Doch mit einer solchen Wertung, führen wir den Kampf z.B. "für Gerechtigkeit" nur weiter. Doch wir können uns wünschen, dass Wahrheit in dieser Welt  wieder Wert geschätzt wird.

Was auf die Liste der Visionen kommt, wissen wir vielleicht recht schnell. Falls nicht, dann warte in Ruhe ab und denk drüber nach, meditiere. Im Kollektiven gibt es so viele Krisen, die unsere Welt bedrohen, Klimawandel, Kriege, Pandemien, Wirtschaftskrisen, all die Ungleichgewichte von Macht, Geld, Nahrung, Lebensraum, Religion. Nimm, was Dir am Herzen liegt, vielleicht auch bezogen auf Dein gesellschaftliches Umfeld, Familie, Nachbarschaft, Heimat.

Für die persönlichen Visionen, wähle die aus, die Du auch aufregend findest. Was Dich nicht emotional berührt, zählt nicht. Fang dort an, wo Du Dich blockiert fühlst.
Wo fehlt Dir Wachstum und Entwicklung?
Welchen unmöglichen Traum hegst Du insgeheim,
dass er bitte wahr werden möge?

Die zweite Opfergabe:
Eine kleine Kniffelei

Die Energie von Quadraten versetzt uns in Spannung. Sie fördern Kreativität, Stärke und unsere volle Überzeugung. Sie schieben uns raus aus der Komfortzone, damit wir lernen, mit jeder Situation irgendwie fertig zu werden; die Kraft finden, Dinge zu Ende zu bringen; Durchhaltevermögen, Standhaftigkeit, Willenskraft und Zielgerichtetheit.

All das erbitten wir nun in diesem zweiten Schritt, daher bringen wir unsere zweite Opfergabe dar, mit einer angemessen rituellen Geste an Saturn und Uranus:

Wir wandeln auf den Pfaden der alten Mythen, und wie einst Jupiter-Zeus Mutter, wollen wir unsere Vision noch geheim halten und gut verstecken. Wir falten das Papier mit unseren Träumen zu einem Kranich.

©Himiko.ch

Jawoll, wir falten einen Origami-Kranich. Darin hast Du keine Übung? Umso besser. Es darf ja eine Herausforderung sein. Wir geben, opfern, schenken unsere Mühe, unsere Hingabe. Such Dir im Internet die beste Anleitung. Üb erst mal mit einem größeren Stück Papier:
Sadako und die 1000 Kraniche
Eine gute Faltanleitung 

Ach, Du kannst den Kranich schon falten? Dann falte einen Kranich für Dich und weitere für andere Menschen, die eine unglaubliche Vision dringend Not-wendig haben, z.B. weil sie einsam oder erkrankt sind, s. die Geschichte von den 1000 Kranichen.

Diese Aufgabe hat zwei Ziele. Zum einen wollen wir unsere Wunschliste tarnen, indem wir ihr Flügel verleihen. Zum anderen wollen wir unsere Hingabe unter Beweis stellen, das ist nämlich die beste Weise, um die Aufmerksamkeit der Götter auf unseren Wunsch zu ziehen. Und wenn es nicht auf Anhieb klappt, macht nix. Dann probier es weiter. Wir haben Zeit, uns mit vollem Herzen dieser Aufgabe zu widmen, zumindest bis zum 17. Februar!

Während wir Kraniche falten, halten wir unsere Konzentration, so gut wie möglich, bei unseren Visionen und dem Papierquadrat. Vielleicht magst Du sogar dabei summen, singen, beten?

Wenn unser Kranich sich dann unglaublich schön entfaltet hat, dann suchen wir für ihn einen besonderen Ort. Vielleicht magst Du ihn nach ganz oben zu setzen, nahe dem Himmel bei den Göttern, auf das höchste Bücherregal? Oder Du baust ihm ganz versteckt  ein Nest, wie die Vögel bald auch? Lass Dich von Deiner Intuition leiten.

Die dritte Opfergabe:
Respekt erweckt die urweibliche Göttin

Doch ohne die uralten, urweiblichen Schöpfungsgöttinnen wäre Veränderung, und damit Leben, nie in die Welt gekommen. Sie beobachten mit klarem Blich, was passiert, und haben immer einen Plan, um notfalls eine Situation mit Improvisation zu retten. Als sexuelle Partnerinnen von Uranus und Saturn-Kronos sind sie empfänglich für die Kräfte der Realität. Auch sie sind kreativ. Sie gebären ihre Kinder aus ihrem Bauch heraus. Und sie sind weise, sie können abwarten, bis der rechte Augenblick gekommen ist, bis ihnen die Intuition den passenden Plan sendet.

Gaia und Rhea waren in den antiken Kulturen ihrer Zeit das, was wir heute das "göttliche Feminine" nennen oder die Mondgöttin. Dieses urweibliche Göttliche steht immer auf der Seite des Lebens. Sie lebt in uns allen (auch in den Männern) als unsere unbewusste Körperweisheit. Sie ist der Urbegriff für den inneren Heiler, die Ernährerin, die Trösterin, die Schöpferin.

Um beiden Göttinnen-Aspekten in diesem Mythos gerecht zu werden, bringen wir im dritten Schritt zwei Gaben dar. Die erste Opfergabe ist unser versprechen, zu unserem Körper eine liebevolle, fürsorgliche Beziehung aufzubauen. Es ist ja mittlerweile völlig "normal", zumindest, wenn wir auf die unheilsamen Botschaften der Gesellschaft hörten, unsere Körper als fehlerhafte Objekte anzusehen. Es klingt, als gehörten die nicht zu uns, als wären sie beschädigt, schwach, falsch konstruiert und bräuchten dringend eine Werkstatt.

Das Gegenteil klingt viel erbaulicher:
Unsere Körper sind Intelligenz in Aktion. Wir sind die fleischgewordenen Gaia. Respektieren wir sie also. Wenn sie uns Symptome des Nicht-Heil-Seins präsentiert, alarmiert sie uns, dass unsere Lebensgewohnheiten außer Balance sind. Sie will gehört, muss wahr genommen werden. Sie ist nämlich wirklich um unser Heil besorgt.

Die andere Opfergabe für die Göttin in uns, ist das Versprechen, dass wir uns, so oft wie möglich, erwischen wollen, wenn wir uns der Veränderung, dem Wechsel und Wandel widersetzen. Wir merken das daran, dass wir irritiert, verärgert oder ungeduldig sind, ob im Kleinen oder Großen. Schwupp, stecken wir wieder im inneren des Quadrats fest. 

Doch selbst dann können wir mit dem klarem Blick der Göttin uns selbst beobachten. Werden wir weiser und lernen wir zu erkennen, sobald wir in den männlichen Machtmustern stecken, wenn uns die Herren im Kopf rumspuken. Warten wir. Bis uns die Intuition den richtigen Plan zeigt. Das ist das Geschenk der Göttin.

So unangenehm solche Übergangsphasen immer sind, sind sie doch die Tore zu neuen Welten, die uns wachrütteln und neues Verständnis beschweren. So könnten wir in diesem Jahr mit unseren Emotionalitätsschüben umgehen: sie annehmen als Tore zum Erwach(s)en.

Überblick über das Jahr des Rituals

Die Schlüsseldaten für 2021 sind die Tage rund um den
17. Februar,
15. Juni und am
24. Dezember.

Nutzen wir diese Daten. Fangen wir unsere Träume und verleihen unserem Kranich Flügel bis Mitte Februar. Ziehen wir Mitte Juni Zwischenbilanz und entlassen wir sie zum Jahresende. Doch viel wichtiger als der Kalender ist unsere präsente Aufrichtigkeit - durch jede Phase des Rituals. Schludern wir es halbherzig hin, wie andere, lästige Verpflichtungen, wird nicht viel bei rauskommen. Heiligen wir das Ritual:

  • Formulieren wir sechs unerfüllbare Visionen,
    drei für uns persönlich, drei für die Welt.
  • Schreiben wir sie, je drei auf eine Seite,
    auf ein quadratisches Papier.
  • Lernen wir, aus diesem Blatt einen Origami-Kranich zu falten. Verstecken wir so unsere Wunschliste in einer anderen Gestalt. Die Mühe und die Kniffeligkeit heiligt das Mittel. So beweisen wir unserer inneren Göttin, dass wir willens sind durchzuhalten, auch wenn es schwierig  und frustrierend ist. Gratulieren wir uns selbst, wenn wir diesen Schritt geschafft haben.
  • Finden wir einen angemessenen Platz für unseren Kranich. Ein Gebet, eine Fürbitte hilft, dass sich unsere Visionen dort einnisten.
  • Halten wir diese Symbolik das Jahr über in unseren Gedanken wach. Ehren wir die Göttin, indem wir unseren, ihren Körper ehren. Wenn Ärger, Frust oder Ungeduld in uns aufflammt, nutzen wir diese Ausbrüche ganz opportunistisch, als neue Zugänge zum Reifen und Wachsen.


Denken wir dran,
diese Verpflichtung gehen wir
für das ganze Jahr 2021 ein!
Viel Glück im neuen Jahr!

(Dieser Beitrag basiert auf den beiden amerikanischen Originalartikeln von Dana Gerhardt in freier, angepasster Übersetzung. Herzlichen Dank an Dana, für die Genehmigung der Nutzung, vor allem aber für ihre Inspiration!)

 

Visionen für 2021 (Teil I)

 

Wir fühlen uns vielleicht  unruhig, genervt, verunsichert, haben Angst vor der Zukunft. 2021 steht unter dem Einfluss von zwei dominierenden, archetypischen Energien, die uns intensiv bis 2023 begleiten werden. Sie verursachen Aufruhr in der Welt, der uns in neue Richtungen führen wird, ob wunderbar oder entsetzlich - das hängt davon ab, was wir Menschen daraus machen. Jetzt kollidieren gerade  alte Weltsichten mit neuen Perspektiven.

Dieser Zyklus, der 1988 begonnen hat, und ca. 45 Jahre dauert, ebbt in seinem Einfluss dann allmählich ab. Es wird sich zeigen, wie die neue Welt, die neue Ära aussehen kann, die von diesen beiden Kräften jetzt errungen wird. Die meisten Synchronizitäten solcher Zyklen finden sich historisch am Anfang. Weiterhin nehmen wir zu bestimmten Zeiten oft historische Spannungen und Krisen, sowie nochmals zum Ende hin. Begonnen hat dieser Zyklus in einer Zeit, in der mit Perestroika und Mauerfall der kalte Krieg endete. Doch auch Repressionen und Gewalt von autoritären Systemen gehören mit ihrem Chaos dazu, wie das Massaker auf dem Tiananmen-Platz in China damals.

Archetypen sind Symbole für Situationen, in die wir Menschen immer wieder geraten. Es sind Energien, die wir in uns tragen, die aber auch unsere Umwelt prägen. Saturn ist Herr über Autorität und Tradition. Saturns Aufgabe ist es, Sicherheit durch Struktur und Materialisierung zu schaffen. Er ist Symbol jener Kraft, die Ordnung schafft und Grenzen setzt. Uranus favorisiert dagegen Unkonventionalität, das Unerwartete und Originelle, Freiheit und Rebellion. 

Ihre Kollisionen sind Symbol für die klassischen Mythen des gesellschaftlichen Umbruchs, in denen immer das Neue sich im heftigen Kampf gegen Tradition und das Überalterte durchsetzen musste. Diese Auseinandersetzung wurde typischerweise in einem Haus voller Spiegel ausgefochten:

Der Mythos von Saturn und Uranus

Denn eigentlich war einst Uranus der Alte, der sich jeglicher Veränderung zu widersetzen versuchte. Saturn-Kronos war die junge Generation, die gewaltsam den Umsturz erzwingen musste. Doch beginnen wir bei der Geschichte von vorne:



Erdmutter Gaia, die urweibliche Schöpfungsgöttin, hat Uranus hervorgebracht. Er ist der Archetyp von Vater Himmel. Mit ihm gebar sie ihr maskulines, yangiges Gegenprinzip in die Welt. Doch Gaias ältester Sohn und Geliebter wollte nicht wirklich Gottvater sein. Die Ergebnisse seiner allnächtlichen Vereinigung mit der fruchtbaren Erde widerten ihn an. Er ertrug die Imperfektion dieser Geschöpfe nicht. Hatte er als Schöpfer der Erde doch stets das Idealbild vor Augen. Nur Perfektes hatte für ihn Wert und damit das Recht auf Leben. So stopfte er seine Kinder wieder und wieder in Gaias tiefe Eingeweide zurück. Damit wies er die Entwicklung der Zukunft zurück.

Neues Leben wurde erst möglich, als Gaia diesen Unsinn leid wurde. Gaia, unsere Mutter Erde, ist es, der wir unser Leben täglich aufs Neue verdanken. Sie versteckte den kleinen Saturn-Kronos, damit der Vater ihn nicht fand. Sie brachte Metall hervor und schuf die Sichel, mit der Saturn den Vater entmachten konnte. Er tötete mit seinem Vater die Idee der Perfektion, damit weiteres Leben überhaupt ermöglicht wurde.

Doch je mehr Dinge sich scheinbar ändern, desto mehr bleibt alles beim Alten. Die Revolution frisst ihre Kinder: jetzt war es nämlich Saturn-Kronos, der seine eigenen Kinder fraß, weil ihm einst prophezeit war, dass einer seiner Söhne ihn wiederum eines Tages entmachten würde. Macht verträgt sich nicht mit Leben, Wechsel und Wandel. Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Pferd, der Sohn wird zu dem, was er im Vater einst bekämpfte. Drei Finger zeigen immer auf uns selbst. 

Wieder ist es die Gattin, die dem Unsinn ein Ende setzt. Statt dem Neugeborenen reicht sie dem Vater einen in Windeln gewickelten Stein zum Verschlingen. Den kleinen Jupiter-Zeus zieht sie in einer Höhle versteckt auf. Und wieder wiederholt sich die alte Geschichte: Der Sohn entmachtet den Vater.

Doch dieser Jupiter-Zeus ist ein ganz anderer Typ. Als Gott des Optimismus, des Wachstums und der Fülle statuiert er, dass nicht Gewalt, sondern Liebe und Kreativität die Welt wirklich zu verändern vermögen. Er sorgt dafür, dass der alte Saturn seine Kinder ausspeiht, und verändert die Welt grundlegend. Die beiden Alten, Saturn und Uranus, haben bis in alle Ewigkeit Angst vor ihren Nachkommen. Sie bleiben in ihrem endlosen Kampf um Kontrolle gefangen.

(Vergessen wir nicht die Rolle des Urweiblichen in diesem Mythos. Denn es waren ja die Göttinnen, die als Schlüsselfiguren für wahre Veränderung gesorgt haben. Wir werden darauf in einem späteren Beitrag zurückkommen...)

Der Zyklus von Saturn und Uranus

Kosmische Aspekte zeigen sich immer in einem Kontinuum, das von der besten bis zur schlechtesten Möglichkeit reicht. Nicht die Götter handeln. Wir Menschen handeln und gestalten unser Leben. Saturn-Uranus-Zyklen bringen eine rebellische Energie mit viel Chaos und Chancen zu radikalem Umbruch mit sich. Freiheit oder Sklaverei, es ist eine Zeit zur Entscheidung. Doch es sind auch gute Zeiten, um alte Gewohnheiten zu durchbrechen und überholte Denkmuster zu beerdigen, die längst überholt sind.

Saturn leidet noch an den Folgen des Vatermordes. Er hängt fest in ewiger Schuld, die Perfektion kastriert zu haben. Ihn deprimiert die Erkenntnis, in dieser Welt der schäbigen Tatsachen gefangen zu sein, ohne Aussicht auf eine endgültige, visionäre Lösung. 

Saturn wird oft aus dieser Perspektive betrachtet, als Spaßverderber, der uns auf Menschenmaß herabwürdigt, während Uranus die heldenhafte Idee liefert. Saturn, so heißt es oft, erschwere die Dinge, lege zu viel Wert auf Tatsachen, Konsequenzen, usw. und ist auch der Herrscher über unsere Angst. Wenn wir diese nicht erkennen, werden wir unsere härteste Fassade errichten, um uns zu schützen. Warum ist er nicht gleich in ewige Depression verfallen, nachdem er die Sichel erfolgreich angesetzt hatte? 

Er ist ja bekannt dafür, dass er uns auch mal in Depression stürzt, wenn wir einen zu großen Schluck von seinem Zaubertrank nehmen. Nun, wir jedenfalls können uns uns eigentlich mal bei dem kleinen Saturnchen bedanken, der die mutige Tat vollbracht hat, den Vater zu entmachten und seine Geschwister aus der Unterwelt zu befreien. Er sorgte dafür, dass wir, als deren Nachfahren, heute existieren! [Wiesner2021]

Untersuchen wir also in diesem Jahr den Mythos um Saturn und Uranus und entdecken, was wir aktuell mit den beiden zu schaffen haben.  

Saturn beherrscht "kollektive" Energien, er definiert Normen und gesellschaftliche Erwartungen. Er ist autoritär und kontrollierend. Er mag keine Veränderungen. Uranus trägt Energien aus für uns nicht sichtbaren Welten heran. Uranus liebt Spontanität, Freiheit, Originalität und Rebellion. Gegensätzlicher könnten die beiden fast nicht sein. Beide gemeinsam sorgen in der Welt für Aufruhr.

Stellen wir uns ihre Kräfte doch einfach vor als große Wellen, die durch das Meer an kollektivem Unbewusstem wandern. In diesem Jahr treffen diese beiden Wellen aufeinander. Krachbumm. Das erzeugt ordentlich Getöse und mächtig Wirbel, die wir als Spannungen, Aufruhr -- oder Durchbruch erleben werden. Die Wellen, die durch das Meer des Kollektiven pflügen, die bewegen sich auch durch unsere individuelle Psyche.

Schenken wir ihnen keine Beachtung, dann werden  Irritationen, Ärger und Widerstand uns in inneren Aufruhr versetzen. Mit Aufmerksamkeit können wir diese enormen Energien jedoch für uns nutzen. 

Wie, das folgt in Teil II.

(Dieser Beitrag basiert auf den beiden amerikanischen Originalartikeln von Dana Gerhardt in freier, angepasster Übersetzung. Herzlichen Dank an Dana, für die Genehmigung der Nutzung, vor allem aber für ihre Inspiration!)


22. Januar 2021

Die Energie in 2021


Mein Kollege JoAchim Stuhlmacher hat gerade in seinem newsletter die Energie des Jahres 2021 beschrieben. Hier seine Interpretation (mit etwas "Senf" von mir):

Ab Februar beginnt das Jahr des Büffels, dem das Leber-Qi zugeordnet ist. Die Leber ist ein äußerst wichtiges und sehr faszinierendes Organsystem. Die energetische Kraft, die das Organsystem Leber/Gan prägt, begleitet das Jahr 2021.

Wir befinden uns nach wie vor in einem Übergang in ein neues Zeitalter, bezogen auf den 12- und 60er-Jahres-Zyklus. Die beiden ersten Jahre sind der Wandlungsphase Holz zugeordnet, bezogen auf die Erdenzweige (Organsysteme). Die Anordnung der Himmelsstämme bringt zusätzlich yinige Metall-Energie. 

Wie deutlich haben wir die Wucht und Heftigkeit der Holz-Gallenblasen-Energiein 2020 erleben dürfen, die sich sehr stark als Belastung und ruppige Aufforderung gezeigt hat.  Die Leber und der Büffel sind deutlich sanfter als die letztjährige Energie der Gallenblase/Ratte in Kombination mit dem Yang-Metall, dass unser Kollege Heiner Frühauf so treffend als "Arschloch-Energie" bezeichnet hatte. Allerdings ist die kommende Energie nicht weniger gefährlich, wenn wir ihren Bedingungen nicht gerecht werden und ihren Qualitäten zuwider handeln. 

Die Leber fordert Sanftheit und Güte. Der Büffel ist ausdauernd. D.h., wir sind in diesem Jahr aufgefordert, ausdauernd sanft zu bleiben. Zu viel Wollen, zu viel Strenge, zu viel Denken und Grübeln - all das blockiert den freien Fluß der Leber-Energie. Vorsicht auch mit sehr starkem Kaffee- oder schwarzem Teekonsum. Und auch sehr scharfe Gewürze sollten gemieden werden. Da die Leber ein yiniges Organsystem ist, das sehr intensiven Bezug zum hormonellen Zyklus hat, sind diese Hinweise für den weiblichen Körper und die weibliche Seele noch bedeutender.

Die Leber kontrolliert das Blut. Sie ist das Spielfeld der Emotionen. Also sollten wir besonders in diesem Jahr bewusst unsere unausgeglichene Emotionalität tunlichst kontrollieren, v.a. die Emotionen, die der Leber zugeordnet werden:
Unzufriedenheit, Frust, Ärger, Zorn, Wut, Streit, Konflikte, Kriege - in diesem Jahr bergen diese Begriffe ein großes Risiko für Eskalation, egal auf welchen Gebieten, Politik, Gesellschaft, Freundeskreis, Familie, eigener Körper... Dieses Jahr ist ein typisches Jahr für Revolutionen, deshalb auch der möglichen Kriege.

Unsere Aufgabe ist es, uns sanft und ausdauernd um unsere Nächsten zu kümmern. Doch zuerst müssen wir uns zunächst um uns selbst kümmern, um unseren Körper und um unsere Seele. Zwei Millionen Menschen sind bisher an der Pandemie gestorben. Wir leben noch. Auch das sollte uns demütig machen und uns genügend Gründe für eine ständige Übungspraxis, ein ständiges Abwägen kritischer Situationen und eine ebenso ständige Hilfsbereitschaft geben. Denn in welche Richtung diese Umwälzungen gehen, hängt ganz allein von uns ab.

Richten wir uns also positiv aus und stärken unseren Körper. Helfen unseren Nächsten, agieren wir sanft und verständnisvoll, bleiben emotional ruhig und gelassen, praktizieren regelmäßig und tief. Atme wir unseren Frust, Ärger und Wut ein, kümmern uns so um unsere blockierte Leberenergie, die destruktiv wirkt. Atmen wir aus und senden wir dabei trockene Einsicht und klare Entscheidungsfähigkeit als Heilmittel aus. Das verwandelt die Energie, so dass in uns die Vision der konstruktiven Richtung und Strategie für unser persönliches Leben entsteht. Dann wird es eine Revolution, eine Umkehr und ein Einstieg in ein neues gesundes und zufriedenes Zeitalter.

Es liegt in unserer Hand, in welche Richtung wir gehen wollen. Und sollte es mal nicht klappen, weil wir uns verrannthaben, vom Weg, den wir uns eigentlich vorgenommen hatten, abgekommen sind, dann können wir uns auf die Ausdauer verlassen als unsere Fähigkeit, umzukehren und genau dort weiter zu machen, wo wir aufgehört haben.

Treffen wir jetzt die richtigen Entscheidungen und gehen den Weg der Sanftheit und Güte konsequent und ausdauernd, dann wird es 2022 ein deutliche Erleichterung geben. So denn die Gesellschaft nicht in große Unordnung geraten ist...


15. Januar 2021

Der letzte Wintermonat

Mit dem Neumond vom 13. Januar hat der letzte Winter-Monat begonnen. Mit dem nächsten Neumond beginnt die nächste Wachstumsperiode. Wir können schon ahnen, wie die Frühlingsenergie und das Licht ganz allmählich zunimmt. 

©Adrian Michael (CC BY-SA 3.0)
©Adrian Michael (CC BY-SA 3.0)

Doch halt! Noch ist kein Frühlingsbeginn.

Der Frühling beginnt erst mit dem chinesischen Neujahr zum nächsten Neumond. Bis dahin haben wir noch vier Wochen Winterenergie. Weiterhin ist Ruhe, Sammlung, Konzentration auf das Wesentliche angesagt. Also all die Themen, die zur Zeit, dank Lockdown und Pandemie, ohnehin aktuell sind. Die Natur fordert  genau die Dinge von uns, gegen die so viele Menschen innerlich rebellieren. 
 
2021 wird ein Jahr der Veränderungen. Ein Zurück in die gewohnte Normalität wird es nicht geben. Manches wird ganz anders kommen, als zu erwarten war. Wir sind aufgefordert, uns den Veränderungen mit Mut und Bewusstheit zu stellen. Dann können wir unseren gesunden Menschenverstand nutzen, um das Neue zu gestalten.

Diese vier Wochen können wir nutzen, um hart zu arbeiten - jedoch innerlich! In der Aussenwelt halten wir die Füsse noch still. Wir halten den Körper warm. Wir verzichten auf schweisstreibende Aktionen, zugunsten von regel- und mässiger Bewegung. Die darf gerne draussen stattfinden, z.B. warm eingepackt Spazierengehen in forschem Schritt. Dann wird uns muckelig warm, weil der Kreislauf in Gang kommt, ohne uns zu verausgaben.

Innerlich hart arbeiten

Diese vier Wochen sind die Gelegenheit, die Weichen für das kommende Jahr zu stellen. Wir haben die Wahl, entweder wir leben unser Leben bewusst - oder es lebt uns als Spielball des Schicksals. Jetzt können wir in Ruhe überlegen, wie möchten wir bewusst das nächste Wachstumsjahr gestalten.
 
Gewöhnlich hetzen wir rein in die Neuanfänge und schnell raus aus dem Ende. Ende, Abschluss, Tod — das hat für die menschliche Ebene immer einen schalen Beigeschmack. In der Natur kommt am Ende jedoch immer noch die Ernte, ein Festmahl. Dann erst bricht das Alte zusammen, wird zum Kompost, zum Nährstoff, für all die neuen Dinge, die schon in den Sternen stehen. Den Wert des aktiven Nicht-Tuns können wir in diesem Monat einfach austesten. Beobachten wir uns selbst:
Stehst Du unter Strom, bereit loszulegen?
Oder spürst Du ein natürliches Bedürfnis
nach Verlangsamen, Ruhe und Nicht-Tun?
 

Die Energie um uns herum verdichtet und beschleunigt sich gerade. Wir werden mit manchen Themen konfrontiert, die zu Überraschungen führen, zu Konfrontationen und Machtverschiebungen. Je besser wir geerdet sind, umso besser können wir mit diesen Energien, die uns von Aussen nähren, umgehen.


Öffne Dir selbst  Freiraum. Leere den Verstand, soweit wie möglich, von seinem endlosen Geplappere. 
Bewege Dich in die glückliche Stille hinein. So entsteht eine Lücke für Inspiration. 
Mach Dir Notizen über alle Mitteilungen und Bilder, die Du empfängst.

Klare Fragen statt wilder Vermutungen

Die richtigen Fragen zu stellen ist der Schlüssel für die Zukunft. Vermutungen anzustellen, Erwartungen zu haben, nur zu glauben - das führt nur zu Missverständnissen. Das reicht nicht. Sondern es braucht das Nachfragen, das Überprüfen, die neugierige Erkundung, ob dem wirklich so ist!

Wenn Du aber nicht weisst, welche Fragen Du stellen willst… ?
— dann such Dir irgendwas, mit dem Du nicht glücklich bist. Frage, was Dich daran unglücklich sein lässt. Frag solange weiter, bis die Inspiration aufblitzt. Halte inne und notiere all die Dinge, die Dich gerade jetzt am meisten beschäftigen:

  • Welche wichtigen Ereignisse stehen Dir bevor? 

  • Was ist es, dass Dich jetzt gerade am meisten herausfordert?

  • Was macht sie für Dich aufregend?
  • Was bereitet Dir Schwierigkeiten?
  • Was will ich weitermachen?
  • Was will ich im nächsten Wachstumszyklus weiter entwickeln?
  • Welches Thema, welche Aufgabe,
    wollte ich schon lange erledigen?
  • Womit wollte ich mich schon längst beschäftigt haben?
  • Was will ich lernen?
  • Was will ich loslassen?
  • Welche Grenzen will ich klären oder für mich neu setzen?

Lass alle Sorgen in eine Liste fliessen: 


Eine ehrliche Liste hilft Dir, Dich zu erden 

— und das ist der wichtige erste Schritt
zur magischen Verwirklichung:

Worüber ich in diesen Tagen nachdenke ist…

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Nachdem Du Dich der Gegenwart gewidmet hast, frage Dich: 
Was wünschst Du Dir, dass demnächst geschehen möge? 

Lass Deinen Geist in die Zukunft wandern und male Dir Dir die bestmögliche Entwicklungen in all den Dingen so konkret wie möglich aus. 
 
Achte dabei auf Deine Atmung:
Wenn eine Situation Dich dabei in Anspannung versetzt und Du kurzatmig wirst, bleib geduldig bei diesem Thema, solange, bis Du eine Zukunft gefunden hast, die Dich angenehm durchatmen lässt. Diese positiven Vorstellungen lassen Dein drittes Auge sich so ausdehnen, dass es Unterstützung anzieht.

Ich wünsche mir, dass folgendes geschehen wird…

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Wenn wir zu träumen beginnen,
ist es völlig normal, sich zu fragen: 

„Wie sollte all das wahr werden?“ 

Fragen wir mit Skepsis, drehen wir den Energiehahn schon wieder zu, bevor der Fluss überhaupt in Gang hätte kommen können. Fragen wir allerdings in wundersamer Geisteshaltung, vielleicht ganz vorsichtig, oder mit Neugier und Enthusiasmus — dann rufen wir neue Inspiration und Hilfe aus dem Universum herbei.

Nun ist die wichtige Vorarbeit geleistet, der Acker ist bestellt. Du hast Dich selbst beackert und geerdet mit den Themen, die Dich gerade beschäftigen. Deine Vorstellungskraft ist auf neue Möglichkeiten ausgerichtet. 

Erlaube Dir nun, eine Weile in dieser wundersamen Neugier zu treiben. Lass Deine Herzenswünsche im Energiefeld dieser Übergangsenergie ruhen. Erst dann pick Dir Deine Ziele für diesen Mondzyklus und das kommende Jahr raus. Deine Absichten sind das Saatgut, das Du pflanzen möchtest. Wähl diejenigen, die Dich inspirieren und die sich realistisch anfühlen. Falls Dich gerade ein ganz grosses Ziel beschäftigt, dann konzentrier Dich auf die nächsten speziellen Schritte, die Du machen möchtest, in diesem Mondzyklus oder im ganzen Jahr Jahr.

Vielleicht magst Du mit dem Aufschreiben noch warten, bis der Mond in ein paar Tagen sichtbar zunimmt. Die Energie des Neumonds kann noch ziemlich instabil sein, so frisch und aufregend. Da passiert schnell, dass uns zu Neumond etwas im Kopf rumspukt, das wir 24h später schon vergessen haben. 

Wenn wir mit diesen drei Schritten unsere Träume sorgfältig säen, steigert sich unsere Fähigkeit zu Wachsen enorm. 
Du wirst sehen, wie Deine Träume in Erfüllung gehen.