29. Oktober 2012

Trockene, entzündete Haut - ade! (Teil 1)


Die Heizperiode beginnt gerade. Menschen mit trockener, kälteempfindlicher Haut oder Patienten mit Hauterkrankungen mit trocken-schuppiger, zu Entzündungen neigender Haut, leiden im Winter vermehrt unter dem Austrocknen der Haut. Oft reagieren diese Hauttypen dann auch noch sehr empfindlich oder sogar allergisch auf Pflegeprodukte.

Generell gilt für gereizte/allergische, zu Trockenheit neigende Haut:
Finger weg von komplexen, reichhaltigen Pflegeprodukten!

Auch wenn die Werbung das Gegenteil verspricht, sollte die Pflege umso einfacher werden, je problematischer die Haut ist. Im Gegensatz zur konventionellen Kosmetik empfiehlt die antroposophische Medizin, dass eine trockene Haut sehr sparsam gepflegt werden sollte, um die Fettzellen der Haut zur Eigenproduktion anzuregen. Schmiert man sie dagegen mit "reichhaltigen" Präparaten zu, wird sie immer trockener werden.

Bei allergischer Haut gilt, möglichst wenig Inhaltsstoffe. Das Immunsystem ist bereits überlastet, kann nicht mehr zwischen gut und gefährlichen Substanzen unterscheiden. Hier sollten möglichst wenig Stoffe angeboten werden. Jede Mischung kann darüber hinaus anders wirken als die Einzelstoffe an sich.

Die ideale Pflege:

  • Verzichten Sie auf tägliches Duschen!
    Dort waschen, wo nötig, statt zu duschen. Das reicht oft zwischendurch, um Achseln, Intimzone oder Füsse zu "entmüffeln".
  • Verzichten Sie konsequent auf synthetische, parfumierte Produkte!
    Statt Duschgel reicht ein mildes Shampoo aus natürlichen Substanzen, z.B. von Weleda für Haare, Achselhöhlen und für hartnäckige Schweissfüsse. Der restliche Körper braucht keine "Seife". Gerade im Intimbereich sind alle Körperabsonderungen wasserlöslich.
  • Pflege mit natürlichen Ölen:
    Cremes und Salben, enthalten meist Mineralölprodukte (z.B. Vaseline, Silicone), die sich als Film auf die Haut lagern und den Stoffwechsel behindern. Besser sind natürliche Öle, die bei richtiger Verwendung schnell einziehen und von der Haut verarbeitet werden können. Bei entzündeter Haut ist Olivenöl ideal, sein Eigengeruch verfliegt innerhalb von wenigen Minuten. Wer mag, kann auch zum teurerern Kameliensamen- oder Traubenkernöl greifen. Wenn Sie eher frösteln, probieren Sie Sesamöl aus. Alle Öle sollten in hochwertiger Bio-Qualität und kaltgepresst sein und kühl und dunkel gelagert werden. Bitte innerhalb von max. 1 Jahr verbrauchen.
  • Tragen Sie diese Öle immer auf feuchte Haut auf!
    Z. B. nach dem Duschen das Wasser nur etwas abtupfen und dann wenig Öl sanft einmassieren.
  • Zusätzlich: Rosenhydrolat!
    Wunderbar pflegend und ein phantastischer Entzündungshemmer ist Rosenhydrolat. Sprühen Sie morgens vor dem Ölen die Haut mit Rosenhydrolat feucht. Bei Bedarf können Sie auch mehrmals täglich spannende, trockene, entzündete Stellen leicht einsprühen. Wer keine Entzündungen und Allergie hat, kann statt Rosenhydrolat auch andere Hydrolate testen, z.B. Orangenblütenwasser, Myrten-, Weihrauch-, oder Melissenhydrolat. Mehr über Hydrolate finden Sie hier.
  • Pflegen Sie Ihre Haut morgens statt abends!
    Tagsüber ist der Stoffwechsel aktiv, auch in der Haut. Hier gilt es anzuregen, statt die Haut nachts zur Ruhe zu überfrachten. Abends gibt es keine "reichhaltige Nachtpflege", sondern nur einen Hauch Hydrolat. Geben Sie morgens Ihrer Haut morgens nach dem Duschen/Waschen oder Einsprühen mit Hydrolat eine sparsame Portion Öl.