5. Oktober 2014

Sitzen in Vergessenheit (Zuo Wang)


Auch im Daoismus gibt es eine lange Tradition der Sitz-Meditation, die im Westen nicht so bekannt ist wie Tai Ji Quan und Qi Gong. [...] Bevor man sich in die Sitz-Meditation begibt soll der Körper gelockert und voller Qi sein.

Dazu können Sie sich ausgiebig Recken und Strecken, Lockerschütteln, ein paar Qi Gong-Übungen machen oder am einfachsten einen kraftvollen Spaziergang.

Man sitzt auf einem Kissen, mit gekreuzten Beinen. Aber auch auf einem Stuhl kann man sitzen, wenn man Schwierigkeiten hat mit dem niedrigen Sitz. Wichtig ist eine aufrechte Körperhaltung, mit gerade Wirbelsäule, gerecktem Nacken, hängenden Schultern und entspannter Muskulatur.[...]

Beim Sitzen in Vergessenheit wird nichts besonderes gemacht. Wir zählen nicht die Atemzüge, beschäftigen uns nicht mit Visualisationen und memorieren keine Mantras.  Die Hände kommen in den Schoß. Männer nehmen den linken Daumen in die rechte Faust, die von der linken Hand umfasst wird. Frauen machen es umgekehrt. Die Ellbogen weisen zu den Seiten, nicht nach hinten. Somit bilden die Arme einen Kreis. Die Augen werden leicht geschlossen und mit den sinkenden Lidern gleitet das Bewusstsein zum unteren Dan Tian.

Wir laden Sie ein, mitzumachen.
Beginnen Sie. Jetzt.
Zuerst nur 5 Minuten täglich.
Lassen Sie sich einfach voll drauf ein.
Beobachten Sie hellwach, was auch immer geschehen wird.
Immer wieder.
Nehmen Sie wahr, wie lang 5 Minuten sein
oder wie schnell sie vergehen können.

Nach einer Woche sitzen Sie eine Minute länger.
Nach einer weiteren Woche noch eine...

Den Körper kultivieren

Zunächst werden Sie vor allem den Körper wahrnehmen. Sie spüren die Wirbelsäule, die Knie, den Nacken. Überall scheint es zu schmerzen. Die Atmung fällt schwer. Dabei wollen Sie doch einfach ruhig sitzen. Was ist nur los?

Lösen Sie sich von den körperlichen Empfindungen, sonst können Sie jahrelang hocken wie ein Klumpen, ohne auch nur eine Spanne weiter zu kommen. Achten Sie nicht auf diese Signale, werden Sie äußere Reize finden, die Ihre Konzentration stören. Da weint ein Kind, ein Auto hupt, jemand redet laut, in der Ferne knattert ein Moped. Wonach riecht es denn hier? Wieso ist es gerade heller geworden? 
Wie gesagt, machen wir nichts besonderes, zählen nicht den Atem und beachten keine Geräusche. Sie kommen und gehen ohne Bedeutung. 

"Aber ich muss noch [...] Besser ich breche für heute die Meditation ab und kümmere mich..."
 Nein!
Auch andere Wünsche und Begierden, die nun aufsteigen, sind nichts weiter als Schall und Rauch, die Sie getrost durch den Schornstein jagen können.

 Qi kultivieren

Die oben beschriebenen Gedanken gehören noch alle zum Körper. Haben Sie dort Ruhe geschaffen, wird sich Qi bemerkbar machen. Sie spüren es im ganzen Körper oder an einigen Stellen. Es wird warm oder fühlt sich leicht an, vielleicht haben Sie Visionen von Licht in verschiednen Farben. Am Anfang sind Sie überrascht, dann empfinden Sie Freude. Aber das alles hat nicht mehr Wert als die Geräusche und Gerüche, die Gedanken und Gefühle. Ganz gleich, was Sie empfinden, es ist nur eine Empfindung. Es ist nicht falsch und nichts besonderes. Es ist das, was es ist. Erstens geht es, wie alles andere, vorüber. Zweitens hat es sich nur in den Vordergrund gedrängt, ist deshalb aber nicht wichtiger als der Rest dieser Welt. Warum also sollten Sie diesem Ereignis besondere Aufmerksamkeit schenken.

Shen, den Geist, kultivieren

Wenn der Geist an nichts mehr haftet, sich von nichts mehr ablenken lässt, sei es auch noch so eine feine Regung, dann beginnt er sich selbst zu beschäftigen. Mit einem Mal tauchen Bilder auf wie in einem Traum. Sie hören Geräusche, Stimmen, Musik. Der Geist verspürt ein ungeheuerliches verlangen, sich diese Bilder anzusehen oder hinzuhören, was dort gesagt wird. Doch dann platzt alles wie eine Seifenblase und die Vergessenheit ist perdu. Sie sitzen mitten in der altbekannten Welt und fragen sich, was Sie da eigentlich tun. Oder Sie verlieren sich in den Traumwelten und dösen weg. Das ist dann auch keine Meditation.

Aber was will man machen? Es gibt keine Möglichkeit einzugreifen. Sie können nur üben, praktizieren und warten. Dao stellt sich von selbst ein.

Ich freue mich, Sie mit Zustimmung des Autors, Yürgen Oster, hierzu einzuladen! 

Die zitierten Anleitungen stammen aus dem 4. Bändchen einer wunderbaren, kleinen Edition von grundlegenden Gedanken zur TaiJiQuan und QiGong-Praxis von Susanne Sartoris und Yürgen Oster. Und wer neugierig geworden ist auf mehr, findet alles im Band 4 "Seidenfaden-QiGong"  und Band 5 "SitZen in Vergessenheit" von Yürgen Oster, bei Amazon.

2. Oktober 2014

Butternut-Pickles superlecker!


Kürbis mal ganz anders:
als Pickles mit Rosinen und Senf, die als Beilage zu allen möglichen Speisen dazugenascht werden können. Die Kürbispickles dürfen direkt lauwarm und frisch vernascht werden, können aber auch prima gut verschlossen im Kühlschrank aufgehoben werden. Dann beginnen sie allmählich milchsauer zu vergären (falls sie überhaupt solange überleben). Sie können dann im Laufe der nächsten Wochen in aller Ruhe gegessen werden.

  • 1 kleiner Butternut Kürbis
  • 1 EL Rosinen (alternativ feingewürfelte getrocknete Aprikosen)
  • 1 EL Senf (darf gern schärfer sein, wers mag)
  • 1 Tasse Apfelsaft
  • 1/3 Tasse Obstessig
  • 1 TL Salz

Kürbis schälen, Kerne und Fasern entfernen, dann grob raspeln. Alle anderen Zutaten miteinander einmal aufkochen. Dann heiss über den Kürbis giessen und gut vermengen. Lecker!

(Noch einfach gehts im Wunderkessel "Thermomix":
Alles bis auf den Kürbis einmal darin aufkochen, dann den geputzten und grob vorzerkleinerten Kürbis zugeben und mit dem Spatel für ein paar Sekunden bei ca. Stufe 6 zerkleinern.)