18. April 2023

Langsam machen in aufregende Zeiten

 

Thich Nhat Hanh, der Meister der achtsamen Geh-Meditation, übt mit seinen Schülern das Gehen, Schritt für Schritt. Alles, was im Moment zählt, ist das Setzen dieses einen Fußes auf die Erde:

Ich atme ein, setze diesen Fuß.
Ich atme aus, nächster Schritt. 

Wohin die Schritte führen, spielt keine Rolle. Wichtig ist zur Zeit die Achtsamkeit, diesen Schritt zu erreichen, ohne dabei ausser Atem zu kommen. 

Dies ist eine gute Praxis für die Wochen die vor uns liegen. Immer, wenn alles so quälend langsam voran zu gehen scheint; wenn die anderen Autofahrer alle wie lahme Schnecken kriechen; wenn die Warteschlange kein Ende nimmt und jeder noch eine Extrawurst will, dann haben wir die Wahl: 

Entweder wir reagieren ungeduldig und frustiert. Dann laufen wir Gefahr, einen Auffahrunfall zu provozieren; dann finden wir zielsicher die berühmte Bananenschale, bzw. geraten auf zwischenmenschliches Glatteis und landen unsaft auf dem Allerwertesten.

Oder wir nutzen diese Gelegenheit, um unsere Achtung vor dem Leben zu vertiefen. Das ist der Lohn, den solche schwierigen Zeiten uns schenken. Den bekommen wir jedoch nicht im "Vorbeirennen".

Zur Zeit nimmt sich unser Verstand eine Auszeit. Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass strategisch-rationales Denken zur Zeit eher schwerfällt, die nötige Konzentration fehlt, die Gedanken nicht ganz klar sind. Der rationale Geist macht gerade Ruhepause (bis ca. Mitte Mai).

Doch ist  auch diese Phase eine Chance: denn der Verstand ist keineswegs untätig, sondern schweift ab und kann die Dinge durchaus aus einer ganz anderen, ungewohnten Perspektive erkennen. 

Das kann uns die Möglichkeit eröffnen, für alte Probleme vielleicht nun ungewöhliche, brilliante Lösungen zu finden? Doch müssen wir diesen Prozess zulassen, ihm die Zeit und Ruhe geben, die es braucht.

Oder wir drängeln vorwärts und verbreiten Hektik. Das kann dazu führen, dass wir unsanft auf dem Hintern landen, weil wir nicht aufmerksam genug waren...

Hilfreich ist:

Einatmen, Schritt.
Ausatmen, Schritt.
... und den Humor nicht verlieren!
Lächeln.

Quellen:

Thich Nhat Hanh, Geh-Meditation, Arkana-Verlag, Buch mit CD

Dies ist meine freie Übersetzung von Dana Gerhardt, "Solar Eclipse + Mercury-Retrograde = Slow Down", https://mooncircles.com

 

9. April 2023

Die Menschen werden krank...

 

"... weil ihnen Energie fehlt. 

Die Menschen wollen Dinge essen, die nicht mehr natürlich sind. Sie  haben Lebensrhythmen, die nicht mehr natürlich sind. Sie wollen Sachen haben, die sie nicht brauchen und die ihnen nicht gut tun. Es fehlt die frische Energie aus der Natur. Das erzeugt in den Menschen dunkle Energien, die krank machen."

So die Erklärung eines schamanischen Heilers aus den Anden. Diese Sätze finden sich fast wörtlich wieder in den Klassikern der chinesischen Medizin. Selbst die drei Ebenen der Lebensenergie, findet sich in beiden Systemen:

Im Menschen verbinden sich die Energien von Himmel und Erde. Der eine nennt sie yin und yang. Der andere spricht  von Vater Inti (Sonne) und Pachamama, Mutter Erde. Diese kosmischen Energien werden von  den guten Geistern und heilsamen Orten, u.a. von den Bergen und den Wassern der Erde, aufgenommen. Diese machen die Energie des Universums für die irdischen Lebewesen erst verfügbar.

Wir Menschen sind und bleiben Teil dieser Natur

Verlieren wir unsere Verbindung zur Natur, verlieren wir viel unserer Regenerationsfähigkeit. Wir geraten in den Energiemangel, der uns schlapp und krank macht. In der Erschöpfung unserer inneren Natur verlieren wir unsere Stabilität und  Standfestigkeit. Wir werden anfällig für widrige Umstände, jeder kleine Wind der Veränderung ängstigt uns und wirft uns um.

Das Ritual der Heilung

Schon vor zweitausend  Jahren ging es in den Heilungsritualen keineswegs um Spektakel. Es ist nicht die Kerze, die angezündet wird; nicht die Gesänge, die magischen Gegenstände oder die Gesten, die Heilung bewirken.

Die  moderne Medizin macht da keine Ausnahme. Auch sie ist allzuoft  grosses spectaculum, mit weissen Kitteln, skurrilen Gerätschaften, magischen Kisten, die Wunder bewirken sollen, sowie zweifelhaften Mittel, die mehr nutzen als schaden sollen?

Doch all das dient nur als Vehikel. Als solche sind sie durchaus legitim, um die Aufmerksamkeit zu konzentrieren - auf das Wesentliche!

Doch was ist dieses Wesentliche?

Es ist die bewusste Absicht! 

Es ist die  zielgerichtete Intention, die Zustände, die zum Ungleichgewicht und zur Erkrankung geführt haben, wirklich verändern zu wollen. Wie kann der Leidende wieder mit seiner Energie und der Natur in eine heilsame Verbindung kommen? 

Die Absicht bewegt die Energie

Das lehren die alten Medizinsysteme seit 2000 Jahren. Ohne  Absicht bleibt alles  leerer  Hokuspokus. (Wem nutzt die High-Tech-Diagnose, wenn doch keiner die Absicht  hat, etwas im Alltag zu verändern?) 

Das ist Ihnen zu trivial? Nun, probieren Sie es selbst aus. Lenken sie ihre Absicht, ihre Gedanken bewusst in die eine wie die andere Richtung:

Erinnern Sie sich an eine richtig stressige Situation, den Ehekrach vor der Scheidung, den Ärger mit dem Kollegen. Steigern Sie sich richtig rein, in diese Erinnerungen. Wetten, dass Ihr Blutdruck steigt, Ihre Pulsrate hoch geht, sie anfangen, die Zähne zusammenzubeissen? (Das sind auch die Energien, die Sie  nachts mit den Zähnen knirschen lassen...)

Nun träumen Sie vom Urlaub, von ihrem Lieblingsort, an dem Sie sich rundum wohlfühlen, in Sicherheit sind vor allem, was Ihnen das Leben stressig macht. Ach, vielleicht merken Sie, wie sie zu Lächeln beginnen? Weitermachen, erlauben  Sie ich zu lächeln. Was passiert gerade mit der Muskulatur, die sich bei der Situation eben noch kräftig verspannt hatte? 

Alles nur Psycho-Quatsch? 

Ihre Körperenergie reagiert gleich gültig auf diese Gedankenenergie, ob Sie es wahrhaben wollen oder nicht. Die Cherokee-Indianer nennen diese beiden Energien in uns die zwei wilden Tiere. Sie liegen in ständigem Kampf miteinander: 

Die Waffen des einen sind Ärger, Neid, Eifersucht, Angst, Sorgen, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst. Die Energie des anderen ist Lächeln, Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit. 

Welcher der beiden gewinnt den Kampf?
Der, den wir füttern!

Es geht immer um das Gleichgewicht

Heilung schafft Raum für Veränderung, hin zum gesunden Ausgleich im Einklang mit der Natur, den Lebensumständen und der Umwelt. Heilung ist nichts anderes, als wieder Verbindung zu schaffen, die Energie der Natur zu empfangen. 

Unsere Hauptkrankheit ist die Zivilisatose. So verschmutzt die krankmachende Energie der Menschen zunehmend auch ihre Umgebung, sei es in unseren Beziehungen oder in unserer Umwelt.