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18. August 2025

Frische Energie rein!

 

In Schritt 1 klären wir trübe Energien. Immer wieder, soweit wie möglich. Zugleich nehmen wir klares Yang des Himmels auf. Doch eigentlich läuft dieser Prozess jedoch umgekehrt. 

Dieser himmlische Teil der Lebensenergie ist hochschwingend wie Sonnenlicht, nicht greifbar, luftig, leicht. Er beschwingt, beflügelt, motiviert, vitalisiert uns und das Trübe. Die frische Energie belebt und beschleunigt das Trübe. 

Alles, was zuviel des Guten ist, strömt einfach durch uns durch zu Mutter Erde. Ansonsten würden wir wie Ikarus den Bodenkontakt verlieren und uns im Wolkenkuckucksheim verlieren.

Erden und Stabilisieren 

Wenn wir uns nach einer Weile des Loslassens spürbar erleichtert fühlen, stabilisieren wir uns im zweiten Schritt. Erdung, Stabilität, Festigkeit, Verwurzlung, all diese Stichworte charakterisieren die Energie von Mutter Erde.

Während die Yang-Energie den Geist durch Inspiration nährt, füttert die Yin-Energie der Erde die materielle Substanz.  Der Teil an Lebensenergie, den die kosmische Mutter uns schenkt, ist im Vergleich zur himmlischen durchaus greifbar. 

Die Erd-Energie erdet uns im wahrsten Sinne, sie gibt uns Halt, Verwurzlung, festen Boden unter den Füssen. Den gut gegründeten Standpunkt brauchen wir, damit wir all die Ideen auch auf Erden handfest verwirklichen können.

Es braucht also immer eine gute Balance, die flüchtigen, yangigen himmlischen Energien, wie die materielleren, irdisch-yinigen Energien.  

Ich nenne die Yin-Energie auch die Wasser des Lebens. Wir bestehen aus über 80% Wasser. Selbst feste Nahrung zerkauen wir, bis sie sich verflüssigt und wir sie gut verdauen können.

Schritt 2:

  • Dammpunkt sanft einsaugen:
    so aktivieren wir den Beckenboden (moderner Ausdruck). Die alten Traditionen sprechen von der Aktivierung der Verbindung zur Erde, in Chakrasystem entspricht dem das Wurzelzentrum. 
  • Zehen wie Wurzeln 
    mit unserer Vorstellung verlängern, 
    bis wir "im Herz von Mutter Erde" verankert sind. 
  • die "sprudelnde Quelle" öffnen,
    dazu reicht ein Gedanke. 
    Dieser
     Akupunkturpunkt befindet sich 
    in der Mitte der Fußsohlen.

Von hier aus erlauben wir den Wassern der Erde zum Dammpunkt aufzusteigen. Wie ein Baum mit tiefen Pfahlwurzeln saugen auch wir die Wasser des Lebens auf.  

Mutter Erde füllt unseren Körper und unser Energiefeld mit ihren frischen, kühlen, feucht-belebenden Energien. Die Erd-Energie flutet unsere Beckenschale und steigt weiter auf. 

Wir füllen uns bis über den Scheitelpunkt hinaus, bis der Überfluss über unser Energiefeld heraussprudelt. Auch hier kehrt des Guten zuviel wieder zur Erde zurück. 

Durch die Aufmerksamkeit haben wir den Dammpunkt als unterstes Tor am Rumpf aktiviert (immer wieder erneuern!)

So ist er einerseits aufnahmebereit, hat andererseits genug Tonus, um zu verhindern, dass  dieses Tor zu schlapp und offen ist. (Das  kennen viele, nicht nur ältere Menschen als Beckenbodenschwäche, die u.a. zu Inkontinenz führt).


14. August 2025

 

Trübe Energie ansammeln

Im Laufe unseres Alltags sammelt sich Staub und Schmutz auf unserem Äusseren, wie im Inneren. Diese Anlagerungen sind nicht negativ. Es ist einfach Staub, Materie, die anhaftet.

Auf der materiellen Seite ist uns das (meist) bewusst. Daher waschen wir uns und  unsere Kleidung regelmässig. 

Doch auch unser Energiefeld sammelt solche Ablagerungen. An manchen Stellen mehr, an anderen weniger, behindern diese Blockaden den Fluss unserer Lebensenergie. 

Die Zirkulation kann sich nicht mehr frei bewegen, verlangsamt sich, kann sich nicht mehr wandeln. Aus einer kleinen Ansammlung entsteht eine immer größer werdende Stagnation. 

Lagert sich im Laufe der Zeit mehr und mehr "trübe Energie" in unserem Energiefeld an, nehmen wir das durchaus wahr: 

Wir fühlen uns zunehmend beschwert, behindert, träge, betrübt. Auch das ist nicht schlimm, sondern Teil des Menschseins. Denn wir selbst können uns darum kümmern:

Trübe Energie in Bewegung bringen 

So wie wir uns waschen, Zähneputzen und unsere Kleidung waschen, um abgelagerte Materie zu entfernen, so sollten wir auch unser Energiefeld regelmässig reinigen. Das ist sogar unser Aufgabe, die uns kein anderer abnehmen kann.

Regelmässige Hygiene ist für unser Wohlbefinden wichtig - auf allen Ebenen der Körper-,Geist- und Seelen-Landschaft. 

Schritt 1: Trübe Energie Abgeben

Unsere Übungshaltung (wie wir sie im QiGong für den Alltag üben) ist im Grunde schon die Übung:

  • Scheitelpunkt aufrichten zum Himmel:
    etwas mehr am Hinterkopf, in Verlängerung 
    der Wirbelsäule, stellen wir uns vor, 
    wie der Faden des Himmels uns sanft aufrichtet. 
  • Zungenspitze an den Gaumen:
    Sie liegt locker oben hinter den Schneidezähnen. 
    Damit schliessen wir die Verbindung 
    im himmlischen Kreislauf durch unseren Organismus. 
  • Zähne entspannt aufeinander:
    Die Zahnreihen ruhen locker aufeinander. 
    So kann auch das Kiefergelenk 
    und der Nacken entspannen.

Mit dieser Vorstellung schaffen wir Kontakt zu Vater Kosmos. Zugleich richten wir unseren Körper und die Wirbelsäule auf.  

So entsteht allein durch unsere Aufmerkamkeit offener Kontakt zur himmlischen Energie des Universums. Sie kann jetzt ungehindert zu uns herabströmen. Das tut sie ohnehin, die ganze Zeit. 

Der Unterschied liegt nur darin, dass wir uns verschliessen, mit all unserer Geschäftigkeit und Verkrampftheit. Es geschieht alles von selbst, wobei wir es mit unserer wachen Aufmerksamkeit intensivieren. 

Das himmlische Qi strömt herab und fliesst um und in unser Energiefeld. Wer mag, kann sich das wie ein himmlisches Brausebad vorstellen oder wie unter einem wunderschönen Wasserfall. 

Wir nehmen zugleich frische Lebensenergie auf und geben alte, verbrauchte, leblose Energie ab. Es fliesst unendlich, im Überfluss. Wir nehmen so viel auf, wie wir brauchen. Wir können solange und so oft üben, bis wir uns wieder vitalisiert fühlen.  

Wie ein munteres Bächlein bringt es in alle Ecken Bewegung, wirbelt all die festsitzenden, trüben Energien auf, bringt es in Bewegung. Der Teil, der sich davon nicht mehr beleben lässt, wird mit fortgeschwemmt.

Die trüben Energien kehren zurück zu Mutter Erde. Dort werden sie regeneriert. Wir geben sie mit Dank zurück. Sie werden von der kosmischen Mutter als Nahrung willkommen aufgenommen. 

Das, was die Wesen von Mutter Erde wiederum erzeugen, dient uns eines Tages wieder als Nahrung im großen Kreislauf. Es ist ein Geben und Nehmen, wir sind Teil des Großen, Ganzen.

Los, los, los, üben

Es gibt nämlich keinen Grund, es nicht zu tun:

  • genau Jetzt 
  • nachher wieder
  • heute abend, vor dem Einschlafen
  • heute Nacht, falls wir wach sind
  • wann immer wir nichts Besseres zu tun haben
  • wann immer wir uns unwohl fühlen, belastet, erschöpft
  • morgen früh, um each und fit zu sein
  • so oft wir dran denken

Völlig Nebenwirkungs-frei, 
dafür mit spürbarer Wirkung.

Probier es aus! 

(Ja, es gibt auch einen Schritt 2.
Der folgt, wenn wir Schritt 1 gut geübt haben.) 

  

 

 

 


28. Januar 2025

Ruhe vor dem Neumond

 

Der Mond galt in allen alten Kulturen als unser  Lehrer. Indem die Menschen die Rhythmik der Mondin beobachteten, fanden sie heraus, was  auch unsere Körper- Geist- und Seelenlandschaft braucht, um wieder in Harmonie mit dem Lauf des  Lebens zu kommen. Wir sehen am Nachthimmel das Spiel von Licht und Dunkelheit. 

Licht 

ist auch ein Symbol. Es steht für Bewusstsein, Achtsamkeit, für das aktive Denken und den  Intellekt. 

Dunkelheit

symbolisiert die unbewussten Kräfte, das Verborgene, das, was im Dunklen ruht - oder lauert?  Denn die Dunkelheit wird ja  auch wenig wert geschätzt, sondern macht vielen Menschen auch Angst.  

Doch geschieht Kraftsammeln, Heilung und Regeneration immer im Verborgenen, im Dunkel der Nacht, wenn wir ruhen und schlafen. Oder zu Zeiten, in denen wir uns bewusst Ruhe gönnen und  die  Augen zur Entspannung  schliessen.

Der dunkle Mond 

lehrt uns, dass zu diesen Zeiten der Intellekt wenig Priorität hat. Wir dürfen dem  Denken und der Rationalität Pause gönnen. Über viele Jahrhunderte blieben unsere Vorfahren in den Dunkelmondnächten wohlweislich zu Hause. Auch heute sind das nicht  die best-geeigneten Nächte für Outdoor-Parties ohne das erhellende Licht des Mondes.

Dunbkelmondnächte  laden aber  dazu ein, sich gemütlich einzukuscheln und früh schlafen zu gehen. Morgens dürfen wir es uns vielleicht auch mal gönnen, etwas länger liegen zu bleiben. 

Die Müdigkeit, die wir gerade in den Knochen spüren, ist die  Körperintelligenz, die uns dazu auffordert. Gerade jetzt können wir lernen, mehr unserem Bauchgefühl zu folgen. 

Die alten Chinesen nannten  den Solarplexus "das gelbe  Gehirn im Bauch". Hochspannend, dass die moderne  Neurologie  feststellt, dass dieses Nervengeflecht sogar wichtiger ist als das Gehirn im Kopf. Bei Schädigung des Gehirns können der Körper und seine  Funktionen noch prima ablaufen. Doch ist der Solarplexus geschädigt, kann der noch so hellste Verstand das  Leben nicht aufrecht erhalten!

Die Bauchweisheit ist allerdings nicht sonderlich gesprächig.Schon gar nicht, wenn wir Ruhe benötigen. Dann signalisiert er nur sehr spärlich "Daumen hoch/runter". 

Frag Dich selbst: "Soll ich  heute noch XY erledigen?" Achte nicht auf  den Verstand und sein Gelabere. Reagiert dein Bauchgefühl mit "Ugh....", dann ist das die Aufforderung, keine Energie dafür zu verschwenden. Spürst du dagegen einen neugierig-kraftvollen inneren Schub, dann bist du damit im Einklang.

In der Dunkelmondzeit unterstützen wir uns selbst  am besten, wenn wir genug Luft  für Ruhe und Pause im Terminplaner lassen. Das Regenerieren kann unser intelligenter Körper und die  Seele  von selbst. Wir müssen sie nur machen lassen! 

Zu viel umme Ohren für Pause!

Was tun, wenn wir viel zu viel zu tun haben, um uns Pausen zu gönnnen? Gerade das bedeutet, dass wir sie umso nötiger haben! 

Die Zeit, die du dir nicht für dein Wohlergehen nimmst, die nimmt sich  die Krankheit (irgendwann). Schlauer wäre, statt unplanbar irgendwann krank und schwach zu sein, lernen Ruhepausen zu planen.  

Strategische Disziplin

Es gibt Disziplin zum  Erledigen von Aktionen. Und es gibt beinharte Disziplin, sich zumindest zu dieser Zeit genug Schlaf  und Erholung zu schaffen. 

Wer übermüdet am Schreibtisch sitzt, schafft  nix  kraftvoll mehr weg, sondern verplempert unkonzentriert Energie. Eine halbe Stunde Mittagspause gibt soviel Energie, dass wir viel mehr wegschaffen können.

Es braucht keinen totalen Rückzug. Sondern Dunkelmondzeiten sind wie die gelbe Flagge beim Autorennen: Achtung, Gefahr im Verzug.  Langsam machen. Sich nicht vorwärts scheuchen. Vielleicht wäre jetzt die Gelegenheit  günstig für den strategischen Boxenstop. 

Wenn wir dazu bereit sind, erkennen wir auch die vielen kleinen Gelegenheiten, die uns zu Ruhe und Pause  einladen. Nutzen müssen  wir sie selbst. Geniessen wir die halbe Stunde Pause. 

 

Dunkelmondzeit

 

Bis zum 29. Januar  ist Dunkelmondzeit. Es sind die 3-4 Tage, bevor die schmale Sichel des Neumondes am Nachthimmel sichtbar wird. 

Viele Menschen empfinden allein das Wort "dunkel" als bedrohlich, zu sehr erinnert es unsere Seele an ferne Kindheitstage, als wir uns alleingelassen im Kinderbettchen in der Dunkelheit vor Monstern und Alpträumen gefürchtet haben.

Doch sind nicht zufällig in allen  Märchen die größten Schätze an den dunkelsten, geheimnisvollsten, schauerlichsten  Orten versteckt? Es lohnt sich, den Augen Zeit zu geben, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen - anstatt zu  flüchten oder diese Zeiten zu ignorieren:

Die Dunkelmond-Tage signalisieren  uns, dass ein Zyklus dem  Ende nahe ist. Diese Tage sind sehr bereichernd und nährend. Wenn wir uns nur die Zeit nehmen würden für einen Rückzug zur Regeneration!

Zu dieser Zeit können wir optimal wieder in  Einklang mit den natürlichen Rhythmen kommen. Der Zyklus des Mondes ist ein natürlicher, unterstützender Rhythmus, der alles auf dieser Erde bewegt. Wenn schon die ungeheuren Massen der Weltmeere im Takt der Mondin in Ebbe  und Flut mitschwappen, können wir uns leicht vorstellen, wie beweglich auch kleine Wassermassen  sind, z.B. die ca. 75% Wasser in unseren Körpern.

Es lohnt sich, in diesen Nächten gen Himmel zu schauen, in das  unendliche Meer der Sterne. Ohne Mondlicht werden sie umso besser sichtbar. Auch die Sicht in unser dunkles Innerstes von Körper und Geist wird nun für den inneren Blick leichter zugänglich. 

In diesen Tagen erleichtert es die Natur uns, zu entschleunigen. Wir sind oft müder und spüren unsere Erschöpfung stärker. Nehmen wir uns die Zeit dafür, vielleicht jeden Monat bewusst an diesen Tagen, haben wir einen wichtigen Schlüssel für unsere Gesundheit entdeckt.

Jetzt  können  wir optimal Nicht-Tun und unsere Essenz wieder auffüllen lassen. Es geht um das Sein lassen. Dann werden die Tage zu heilendem Balsam. Dieses alte Wort bezeichnet das heilende Harz der Bäume, das desinfiziert, Wunden verschliesst und  die  Heilung unter seinem Schutz ermöglicht. Diese  Mondphase wird nicht zufällig auch als  "balsamischer  Mond" bezeichnet.

8 Geschenke der Dunkelmondzeit:

Die himmlische Erlaubnis zum Nicht- und Nix-Tun!

In unserer hektischen  Alltagswelt brauchen wir dringend solche Zeiten der Beruhigung und des Ausruhens.  Wir dürfen faul sein, länger schlafen, genüsslich rumtrödeln.

Aus dem Nichts entsteht neue Energie!

Kurz vor der Dämmerung ist ess immer am dunkelsten. Dunkle Zeiten klären den Raum, schaffen Freiraum. Erst dann kann sich Neues in diesen leeren Raum ergiessen.

Befreiung geschieht auf allen Ebenen des Seins

Alle angesammelten Spannungen und Blockaden, die wir im vergangenen Monat angesammelt haben, können sich auflösen. Dasselbe geschieht jede Nacht, wenn wir im Schlaf die Anstrengung des Tages  loslassen. Dabei dürfen wir  auch all die Geschichten und Glaubenssätze loslassen, die wir  uns selbst erzählen.

Regeneration braucht Ruhe

Nur  in Ruhe schaltet unser Nervensystem in den Regenerationsmodus um. Nur in Ruhe kann der Körper sich effektiv regenerieren, reparieren und heilen. (Solange wir im aktiven Kampf- oder Flucht-Modus  unter Strom stehen, werden Stresshormone ausgeschüttet. Die Verarbeitung und Regeneration sind weitgehend abgeschaltet.) Um zu regenerieren und zu heilen, brauchen wir Nichts zu tun. Dein Sysstem weiss, was zu tun ist. Es geht vielmehr um Geschehen-lassen!

Pause, Zeit zum nach Innen lauschen

Lerne in dieser Ruhephase, nach Innen zu lauschen. Was sind Deine wirklichen Bedürfnisse? Im Alltag hören wir oft nur  den permanent plappernden Verstand. Was sagt die leise, oft  kaum noch hörbare Stimme des Bauchgefühls? Sehr häufig hat sie nämlich ganz andere Bedürfnisse. Die Kunst der Selbstfürsorge müssen viele Menschen erst wieder lernen. Wie gut kümmern wir uns um uns (wie eine liebevolle Mutter) um uns  selbst?

In Ruhe die Prioritäten neu sortieren

Es geschieht durch ruhiges Beobachten. Es ist wie an einer Unfallstelle. Wer am lautesten schreit, dem geht es meist noch gut genug. So ist es auch mit den Themen. Die höchste  Priorität brauchen meist die Themen, die wir gerne und erfolgreich verdrängen. Erst bei ruhiger Innenschau kommt der Aha!-Effekt.

Mehr Selbst-Wert und -bewusstsein schafft stabile Grenzen

Mit bewusst neu gesetzten Prioritäten können wir unsere Grenzen besser verteidigen,  wenn wieder Zeit zu Aktion gekommen  ist. Es fällt dann leichter, "Nein" zu sagen, wenn  es uns etwas nicht gut tut.

Echte Präsenz

Diese monatliche Übung hilft uns, im Hier und Jetzt präsent zu sein.  Die meisten Menschen vergeuden ihre Energie mit den Sorgen des Morgen und dem "alten Mist" von GesternWenn wir ver-geben, vergeben wir nicht  anderen, sondern lassen los. Das erleichtert uns  selbst das Leben.


18. August 2024

Verbinden statt Abgrenzen durch Bewerten (II)

 

Raus aus der Ohnmacht, weg vom ständigen Manipulieren aus Angst kommen wir nur durch

Loslassen lernen!

Hören wir auf zu kämpfen.
Hören wir auf, uns anzustrengen,
so viel zu tun,
zu manipulieren,
zu kontrollieren.

Üben und lernen wir stattdessen

Da Sein

Wann immer wir merken, dass
wir bewerten, kämpfen, kontrollieren,
uns abmühen,
- können wir stattdessen besser sofort üben.

Wir üben uns wieder zu verbinden, mit dem Fluß des Lebens mitzufliessen, der alles in diesem Universum durchdringt und verbindet.
Dazu nutzen wir einfach den Atem.

Der Atem atmet sich selbst, ständig.
Einatmen weitet, füllt, aktiviert.
Ausatmen beruhigt, entspannt, lässt los.

Jedes Einatmen füllt die Leere in uns.
Jedes Ausatmen, beruhigt und schafft Raum für Neues.

Das eine kann nicht ohne das andere.
Wir setzen unseren Willen ein und lassen ihn auch wieder los.
Wir spannen Muskeln an, und lassen wieder los.
Wir haben Vorstellungen, und lassen sie wieder los.

Wir üben, bewusst in den Bauchraum einzuatmen.
Wir üben behutsam, den Atem ausfliessen zu lassen.

Dazwischen ist eine kleine Pause.
Sie ist das Besondere!

Sie verbindet die Gegensätze.
Sie erschafft die nächste, ausgleichende Bewegung.

Erlauben wir uns, und wenn es nur für einige Atemzüge lang ist, aufzuhören, loszulassen und einfach nur da zu sein.

Dann entdecken wir allmählich, dass auch wir in Ordung sind. Wir können dann uns so sein lassen, wie wir sind. Wir lernen, die Welt sein zu lassen, wie sie iist.  Wir müssen nicht versuchen, ständig die Dinge zu verändern. Es geschieht nämlich von selbst, sobald wir nur im Hier und Jetzt da sind - statt uns in Aktionismus zu flüchten!

Das ist die "Loslösung vom Anhaften an weltliche Bindungen", von dem  die östlichen Lehren sprechen. Dann können wir unsere Energie besser nutzen und auf die Ziele ausrichten, die unser Leben nähren, statt uns zu verausgaben im Kampf gegen das Leben. 

Doch wollen wir hier nicht tiefer philosophiern. Wir wollen lieber erst mal mit dem Üben des bewussten und behutsamen Atmen weitermachen...



 

7. Juli 2024

Eine Umarmung für uns selbst

 

Wann hast Du zuletzt eine richtige,  lange Umarmung  von Herzen bekommen, in der Du Dich rundum geborgen und willkommen gefühlt hast?

Solche Umarmungen bekommen wir alle viel zu selten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt diese Sehnsucht zu befriedigen. In uns allen lebt ein kindlicher Teil. Das innere Kind in Jedem von uns, möchte gerne viel öfters solche Momente erleben, sich rundumgehalten fühlen, vollkommen angenommen sein. 

Nicht allen Menschen ist das bewusst. Viele nehmen dieses tiefe Bedürfnis gar nicht (mehr) wahr. Oft wird es überspielt, hinter einer abweisenden Fassade abgewehrt. Gerade Jungs wurde früher beigebracht, dass sie irgendwann dafür zu groß wären. Nur kleine Kinder dürfen kuscheln?

Ja, selbst wenn nur kleine Kinder kuscheln dürften
- wie gut, dass wir alle mit einem Teil immer ein kleines Kind bleiben. Wir dürfen kuscheln. 

Fangen wir gleich damit an:

Kreuzen wir unsere Arme vor dem Herzen, umarmen wir uns von Herzen. Die Hände umfassen die Schultern. Ob wir Stehen oder Sitzen ist bei dieser Übung gleichgültig. Achten wir nun auf unseren Atem, der sich selbst atmet. 

Nun heben wir unsere Schultern immer höher zu den Ohren und verstärken den Druck unserer Hände auf den Schultern.  Mit jedem Atemzug intensivieren wir diese Anspannung bis in die Kiefergelenke, in die Halsmuskulatur, die Schultern, den Rücken, sogar bis in die Hüften. 

  • Wie fühlst Du Dich dabei?
  • Empfindest Du diese Umarmung als sicher, geschützt, gehalten?
  • Oder ist sie Dir zu eng, bedrückend, bedrängend?

Die Hände und Arme bleiben in dieser Haltung. Mit dem nächsten Ausatmen lässt Du die Anspannung abfliessen. Lass die Schultern bewusst sinken. Von Atemzug zu Atemzug entspanne alle Muskeln, den Unterkiefer, den  Nacken. Wandere mit den entspannenden Loslasswellen des Ausatmens über  die Leisten zu den Oberschenkeln, den Knien, Waden bis zu den Füssen hinunter. Wo immer Du noch Verspannung und Verkrampfung findest, weht der Atem die Einladung zum Loslassen hin. Mit jedem Ausatmen nimmt der Atemwind die Anspannungen gleich mit sich weg. 

Stell Dir vor, wie der Ausatem und die Anspannungen nach unten fliessen, bis zu den Füßen und noch tiefer, bis in die Erde hinein. Sie nimmt alles Schwere, alles Gewicht, alle Anspannung und Anstrengung  auf, die nach unten sinkt. So verwurzeln wir uns zugleich immer tiefer in die Erde, als wären unsere Beine und Füße Wurzeln.

Die Arme und Hände umfassen die Schultern nun entspannt, mit sanftem Druck. Mit dem nächsten Atemzug nimm wahr, wie der Einatem bis in Deinen Bauchraum fliessst und ihn mit frischer Energie anfüllt. 

  • Wie fühlst Du Dich jetzt?
  • Was fällt Dir konkret  körperlich auf, so wie Du nun aufrecht in der Erde verwurzelt bist?


18. April 2023

Langsam machen in aufregende Zeiten

 

Thich Nhat Hanh, der Meister der achtsamen Geh-Meditation, übt mit seinen Schülern das Gehen, Schritt für Schritt. 

Alles, was im Moment zählt, 
ist das Setzen dieses einen Fußes auf die Erde:

Ich atme ein, setze diesen Fuß.
Ich atme aus, nächster Schritt. 

Wohin die Schritte führen, spielt keine Rolle. Wichtig ist zur Zeit die Achtsamkeit, diesen Schritt zu erreichen, ohne dabei ausser Atem zu kommen. 

Dies ist eine gute Praxis für die Wochen die vor uns liegen. Immer, wenn alles so quälend langsam voran zu gehen scheint; wenn die anderen Autofahrer alle wie lahme Schnecken kriechen; wenn die Warteschlange kein Ende nimmt und jeder noch eine Extrawurst will, dann haben wir die Wahl: 

Entweder wir reagieren ungeduldig und frustiert. Dann laufen wir Gefahr, einen Auffahrunfall zu provozieren; dann finden wir zielsicher die berühmte Bananenschale, bzw. geraten auf zwischenmenschliches Glatteis und landen unsaft auf dem Allerwertesten.

Oder wir nutzen diese Gelegenheit, um unsere Achtung vor dem Leben zu vertiefen. Das ist der Lohn, den solche schwierigen Zeiten uns schenken. Den bekommen wir jedoch nicht im "Vorbeirennen".

Zur Zeit nimmt sich unser Verstand eine Auszeit. Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass strategisch-rationales Denken zur Zeit eher schwerfällt, die nötige Konzentration fehlt, die Gedanken nicht ganz klar sind. Der rationale Geist macht gerade Ruhepause (bis ca. Mitte Mai).

Doch ist  auch diese Phase eine Chance: denn der Verstand ist keineswegs untätig, sondern schweift ab und kann die Dinge durchaus aus einer ganz anderen, ungewohnten Perspektive erkennen. 

Das kann uns die Möglichkeit eröffnen, für alte Probleme vielleicht nun ungewöhliche, brilliante Lösungen zu finden? Doch müssen wir diesen Prozess zulassen, ihm die Zeit und Ruhe geben, die es braucht.

Oder wir drängeln vorwärts und verbreiten Hektik. Das kann dazu führen, dass wir unsanft auf dem Hintern landen, weil wir nicht aufmerksam genug waren...

Hilfreich ist:

Einatmen, Schritt.
Ausatmen, Schritt.
... und den Humor nicht verlieren!
Lächeln.

Quellen:

Thich Nhat Hanh, Geh-Meditation, Arkana-Verlag, Buch mit CD

Dies ist meine freie Übersetzung von Dana Gerhardt, "Solar Eclipse + Mercury-Retrograde = Slow Down", https://mooncircles.com

 

17. November 2022

Heilende Laute im Qi Gong

Was das Herz bewegt,
strömt in Tönen aus.
Was als Ton im Äusseren erklingt,
beeinflußt das Herz im Inneren

(Quelle: Lü Bu We, Lüshi chunqiu)

Heilende Laute, Lieder, Mantren, Rezitationen, Singen und Summen gehören in allen Kulturen sowohl zu Gebet und Innenschau, aber auch zu den heilenden Methoden.

Auch zu den das Leben nährenden Übungen der chinesischen Medizin gehören heilende Laute in den verschiedensten Formen. Bekannt im Westen sind die "5 heilenden Laute", die den Atem mit den Formen, Farben und Lauten der Wandlungsphasen über Bewegungen verbinden.

Doch allein bewusstes Summen von Tönen verfügt über eine sehr intensive Wirkung. Der erste menschliche Laut ist das staunende "Ahh", das sich als Amen, Aum, Allah, als Laut der Dankbarkeit im Gebet ritualisiert hat.

Jedes Gebet hat einen Klang
und eine körperliche Gestalt

(Dschalal ad-Din Muhammad Rumi)

Die heilende, das Energieniveau unserer Lebenskraft erhebende Wirkung erfahren wir am besten durch schlichtes Ausprobieren. 

Doch fällt es vielen Menschen zunächst alles andere als leicht, sich Zeit und Ruhe zu gönnen, um zu singen/summen. Schon das Stillsitzen/Stillstehen fällt schwer, geschweige damit in entspannte, innere Stille zu kommen. 

Die angesammelte Anspannung, die innere Unruhe, all unsere Symptome und der ständig sabbelnde Verstand lassen uns kaum in die äussere Ruhe kommen, aus der innerer Frieden entsteht. Sich selbst auch nur ein  paar Minuten auszuhalten, fällt schwer. Töne dabei von sich zu geben, fällt vor lauter Scham Manchem nicht leichter.

Nadabrahma Meditation

so nannte Osho ein einfaches dreiteiliges Ritual aus Summen, sanfter Bewegung und Stille. Doch  können wir es ebensogut Gebet, Seidenfadenübung und stilles Sitzen nennen.

Gebet ist nichts anderes als Meditation. Beides bedeutet keineswegs, Schalter umlegen und in Glückseeligkeit davonträumen. Sondern es gilt, wach zu sein,  sich bewusst werden, was gerade geschieht. Innehalten, um sich aushalten  zu üben. Ganz da sein. 

Dann kann aus dem ständigen Wollen des Alltags  ein Loslassen der Erwartungen werden, hin zum "dein Wille geschehe, komme, was wolle".

Das Ritual einer Übung unterstützt uns dabei. Körper und Geist werden dabei beschäftigt, dennoch entwischen wir der Identifikation mit unserem Körper oder den Gedanken. Denn ich werde zum stillen, neugierigen Beobachter:

  • Zuerst komm zur Ruhe
    im stillen Sitzen oder Stehen.
    Komm zu Atem.
    Ein leises, natürliches Summen entsteht beim Ausatmen.

    Es kitzelt leicht zwischen den geschlossenen Lippen. Es vibriert im Bauch, ganz von selbst. Seine Schwingung kommtsich irgendwo in deinem Körper in Resonanz.
    Hilfreich ist dabei eine meditative Musik, z.B. Klangschalen, die ca. 30 Minuten andauern sollte. Die ersten 20 Minuten brauchen wir allein schon, um zur Ruhe zu kommen und das Summen in einen natürlichen Rhythmus des Atems fliessen zu lassen.
  • Nun öffnest du deine Handflächen
    nach oben zum Himmel
    und bewegst die Hände
    über vorne weit nach Aussen.

    Über die Seiten kehren sie wieder vor den Unterbauch zurück. Die kreisförmige Bewegung der Arme ist langsam, so langsam, dass es  von Aussen fast so wirken mag, als bewegten sich die Handflächen nicht. Du gibst dabei Energie an das Universum ab für 5-10 Minuten.
  • Dann drehst du die Handflächen zur Erde.
    Wieder kreisen die Arme,
    doch nun anders herum.

    An den Körperseiten öffnen sich die Arme seitlich nach hinten, über vorne sammelst du die Energie in dein dantian, das Energiezentrum im Unterbauch, ein für 5-10 Minuten.
  • Zuletzt stehst/sitzt du 15 Minuten still.
    Beobachte, wie und wir lange die Übung
    nachklingt, wie sich deine Lebenskraft in dir bewegt. Geniesse es, in deinem eigenen Rythmus zu atmen und in deiner Mitte in heiterer Gelassenheit zu ruhen.

Für diese Übung liebe ich von Kamal das Album "Into Silence". Die Titel sind genau auf diese Übung abgestimmt mit der richtigen Länge. Die Stille endet mit einem sanftem "Pling". (Alternativ hat der Musiker Deuter ebenfalls  ein Album für diese Übung vertont: "OSHO Nadabrahma Meditation".)