7. Juli 2024

Sommer???

 

Im  letzten Jahr war der Titel "Sommer-Hitze". In diesem Jahr vermissen wir sommerliche Wärme. Das ist  nicht untypisch für  Jahre, die unter dem planetaren Sonnen-Einfluß stehen. 

Diese Jahre im sieben-jährigen Zyklus sind meist mittelmässig warm, oft mit späten Frost bis in Mai/Juni. Der Vorteil ist, dass die Sommernächte zum Schlafen angenehm kühl bleiben. Dabei ist es eher trocken als feucht. Ausnahmen bestätigen die Regel, zumindest war es bisher ausreichend feucht. Aber wer weiss, wie  der Rest des Sommers noch wird?

Die drei Sommermonate Mai, Juni und Juli werden durch die Energie des Feuers belebt. Sie stehen in Zusammenhang mit Wachstum, Blüte und Reifen. Das Herz-Qi ist erfüllt von Feuerenergie, die uns aktiv sein lässt, uns nach draussen treibt, Kontakt und Kommunikation erleichtert.


(Photo von Arkadius Neumann, Pixelio)

Zugluft erzeugt "Wind in den Leitbahnen"

Der Kopf ist der Treffpunkt aller Yang-Leitbahnen. Deshalb sollte er vor allem vor Windeinfluss gut geschützt werden. Im Schlafzimmer sollten wir Zugluft über dem Bett, v.a. am Kopfende vermeiden, um gesund zu bleiben. Meiden wir vor allem den eiskalten Wind, den Klimaanlagen in den Raum oder sogar  auf den Körper pusten, gerade im Auto oder am Arbeitsplatz.

Während der Sommermonate ist es förderlich, täglich 100-200 Male die Kopfhaut zu bürsten. Hierbei sollten wir eine gute Bürste verwenden, um die Kopfhaut nicht zu verletzen. Ausserdem sollten wir das an einem windstillen Platz machen. 

Diese einfache Technik vertreibt Wind aus den Leitbahnen und klärt die Augen. "Wind in den Leitbahnen" erzeugt z.B. Symptome,  die wir modern z.B. als Heuschnupfen und Allergien bezeichnen.

Wind-Invasion 

provoziert ausgesprochen unangenehme Symptome. Darunter versteht die Chinesische Medizin z.B. Symptome, die plötzlich erscheinen, wandern, kommen und gehen wie der  Wind. Typisch sind die "plötzlich und  heftig" auftretenden  Virus-Erkrankungen.
 
Wenn sich jemand nach einem kalt-kühlenden Abendessen mit verschwitztem Körper an einem ungeschützten Ort zur Nachtruhe begibt, entstehen leicht Syndrome durch Wind-Blockade mit Taubheitsgefühlen in Armen und Beinen, Sprachstörungen, und Lähmungen (westlich-modern sprechen wir von  Schlaganfallgeschehen, Neuralgien, etc).

Sommerhitze, aber Kälte-Durchfall

Im Kontrollzyklus der Beziehung zwischen den Wandlungsphasen kontrolliert Feuer das Metall. Metallenergie regiert die Lungen, und der zugeordnete Geschmack für das Netzwerk der Lungen ist das Scharfe. Im Sommer sollten wir bittere Speisen reduzieren, aber den scharfen Geschmack zur Nährung der Lungen bevorzugen.

Wenn die Sommerhitze ihren Höhepunkt erreicht, neigt das Verdauungssystem leicht zu Erkältung. Die äussert sich oft in Form von Durchfällen. Typisch passiert das auf Reisen, meist durch eisgekühlte Getränke, Klimaanlagen etc.

Während dieser Zeit ist es sogar besonders ungünstig, einen solchen Kälte-Durchfall zu bekommen, weil der Körper damit wertvolles Yin-Qi verliert. Denn das Yin-Qi ist gerade zur Kühlung des Organismus wichtig.

Noch besser ist natürlich, damit zusammenhängende Symptome ganz zu vermeiden, in dem wir gerade während der Sommerhitze bewusst:

Wärmende Speisen essen
und kalte Getränke meiden!

Während der Sommersonnenwende beginnt die winterliche Yin-Energie ihre erneute Rückkehr, wenn auch zunächst im Verborgen zur mitternächtlichen Stunde. Zur Unterstützung sollte man deswegen in der Sommerzeit ein tonisierendes Dekokt für die Nieren zu sich nehmen. Das Herz ist zu dieser Zeit am überlaufen. Die Nieren jedoch haben ihre schwächste Phase. 

Trotz aller Hitze im Sommer ist es also völlig unangemessen, sich den Bauch mit (Eis-)gekühlten, kalten und gesüßten Getränken, und kalt-kühlenden Speisen, kalten Nudeln und Backwaren vollzuschlagen! Auch sehr Yin-reiche Nahrungsmittel, wie Auberginen und Rohkost, essen wir nur in kleinen Mengen.

All das führt zu Kälte im Verdauungstrakt. Die Folge sind die typischen sommerlichen Magen-Darm-Infektionen. 

Das Herz beruhigen

Fast noch wichtiger ist es zur Sommerzeit, seine Atmung zu regulieren und das Herz zu beruhigen. Die Vorstellung von Eiskristallen in Herz oder Magen würden eher die Hitze dort richtig aufflackern lassen, statt sie zu vermindern.

Es ist keineswegs so, dass heisse Dinge immer die Hitze fördern und Kälte kühlt.  So regt die eiskalte Dusche bei Hitze die Blutzirkulation an. Nach der ersten Abkühlung wird einemeher noch wärmer. Eine lauwarme Dusche dagegen kühlt sanft und beruhigt.
 
Natürlich bekommt nicht jeder gleich Symptome. Eine Person ist anfälliger, dem Anderen scheint alles nichts auszumachen. Eine Erklärung dafür... (hier weiterlesen.) 
 

Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life" 

 

Eine Umarmung für uns selbst

 

Wann hast Du zuletzt eine richtige,  lange Umarmung  von Herzen bekommen, in der Du Dich rundum geborgen und willkommen gefühlt hast?

Solche Umarmungen bekommen wir alle viel zu selten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt diese Sehnsucht zu befriedigen. In uns allen lebt ein kindlicher Teil. Das innere Kind in Jedem von uns, möchte gerne viel öfters solche Momente erleben, sich rundumgehalten fühlen, vollkommen angenommen sein. 

Nicht allen Menschen ist das bewusst. Viele nehmen dieses tiefe Bedürfnis gar nicht (mehr) wahr. Oft wird es überspielt, hinter einer abweisenden Fassade abgewehrt. Gerade Jungs wurde früher beigebracht, dass sie irgendwann dafür zu groß wären. Nur kleine Kinder dürfen kuscheln?

Ja, selbst wenn nur kleine Kinder kuscheln dürften
- wie gut, dass wir alle mit einem Teil immer ein kleines Kind bleiben. Wir dürfen kuscheln. 

Fangen wir gleich damit an:

Kreuzen wir unsere Arme vor dem Herzen, umarmen wir uns von Herzen. Die Hände umfassen die Schultern. Ob wir Stehen oder Sitzen ist bei dieser Übung gleichgültig. Achten wir nun auf unseren Atem, der sich selbst atmet. 

Nun heben wir unsere Schultern immer höher zu den Ohren und verstärken den Druck unserer Hände auf den Schultern.  Mit jedem Atemzug intensivieren wir diese Anspannung bis in die Kiefergelenke, in die Halsmuskulatur, die Schultern, den Rücken, sogar bis in die Hüften. 

  • Wie fühlst Du Dich dabei?
  • Empfindest Du diese Umarmung als sicher, geschützt, gehalten?
  • Oder ist sie Dir zu eng, bedrückend, bedrängend?

Die Hände und Arme bleiben in dieser Haltung. Mit dem nächsten Ausatmen lässt Du die Anspannung abfliessen. Lass die Schultern bewusst sinken. Von Atemzug zu Atemzug entspanne alle Muskeln, den Unterkiefer, den  Nacken. Wandere mit den entspannenden Loslasswellen des Ausatmens über  die Leisten zu den Oberschenkeln, den Knien, Waden bis zu den Füssen hinunter. Wo immer Du noch Verspannung und Verkrampfung findest, weht der Atem die Einladung zum Loslassen hin. Mit jedem Ausatmen nimmt der Atemwind die Anspannungen gleich mit sich weg. 

Stell Dir vor, wie der Ausatem und die Anspannungen nach unten fliessen, bis zu den Füßen und noch tiefer, bis in die Erde hinein. Sie nimmt alles Schwere, alles Gewicht, alle Anspannung und Anstrengung  auf, die nach unten sinkt. So verwurzeln wir uns zugleich immer tiefer in die Erde, als wären unsere Beine und Füße Wurzeln.

Die Arme und Hände umfassen die Schultern nun entspannt, mit sanftem Druck. Mit dem nächsten Atemzug nimm wahr, wie der Einatem bis in Deinen Bauchraum fliessst und ihn mit frischer Energie anfüllt. 

  • Wie fühlst Du Dich jetzt?
  • Was fällt Dir konkret  körperlich auf, so wie Du nun aufrecht in der Erde verwurzelt bist?


10. Juni 2024

Seminar: Erwecke die Göttinnen in dir!


KAOUTHAR kommt wieder
nach Willich (Lichthof)
am 21.09.2024, 11-17 Uhr

Frühbucherpreis 147,-€ bis zum 15. Juni,
danach 227,-€

Durch den uralten "Tanz der Göttinnen" (Raqsat Al Ilahat, Mesopotamien, seit 4000 Jahren von Frauen getanzt) lernst du eine liebevolle und positive Verbindung mit deinem Körper herzustellen, deine Sinnlichkeit zu steigern und deine weibliche Kraft zu befreien. 

Wir sind göttliche Wesen, die menschliche Erfahrungen machen. Dieses intensiven Tanzseminar führt dich durch einen kraftvollen, schrittweisen Heilungsprozess. Du erweckst den Zugang zur Kraft der Göttinnen in dir. 

Du tanzt in einem intimen und sicheren Sisterhood Tribe mit inspirierenden und lustigen Frauen, um einen einzigartigen "Female Team Spirit" zu schaffen, der nährend und unterstützend ist.

(Kaouthar spricht Englisch, Niederländisch und etwas Deutsch. Petra wird wieder übersetzen, soweit nötig.)

Du hast noch nicht von KAOUTHAR gehört?

Dann lerne diese wunderbare und mitreissende Frau unbedingt kennen, z.B. über ihre website und durch ihre temperamentvollen TEDx-Talks: 


"Dare to be femine":




"Thank God for our Vagina":

 





29. Februar 2024

Wasch-Baukasten - Spickzettel

 

Am besten legt man sich einen Spickzettel mit den Dosierungen zur Waschmaschine: 



Gleich zum Ausdrucken hier bei smarticular als download zu finden.

Der Punkt 3, die Bleiche, ist optional und nur für weisse Hemden, Tisch- und Bettwäsche nötig.

Wir ergänzen allerdings einen wichtigen Punkt:

3.) Wäschespülung 

In einer gut verschliessbaren, beschrifteten Flasche

  • 6 Esslöffel Zitronensäurepulver
    (
    Zitronensäurepulver gibt es günstig kiloweise im Eimer.)
  • in 1 Liter Wasser auflösen.

Bei jeder Wäsche befüllen wir das Weichspülerfach damit. 

Das macht die Fasern wieder weicher. Zugleich verhindert es, dass sich Kalk- und Seifenrückstände an der Wäsche und der Waschmaschine ablagern, besonders bei hartem Wasser.





Fleckenlos strahlend Weiss!

 

Haben wir mit 2 Inhaltsstoffen schon das ideale Color-Waschmittel im vorigen Beitrag kennengelernt, kommt hier die Ergänzung:

Was tun bei Flecken?

Ganz einfach:
Vorbehandeln! 

Am besten schon, wenn der Fleck frisch und feucht ist!

Ansonsten weichen wir den Fleck mit Wasser und Schmierseife ein und lassen 15 Minuten einwirken, ausspülen, fertig.

Bei hartnäckigen Flecken auf weisser, bzw. farbechter Baumwolle können wir auch etwas Seife mit Soda zur Paste auf dem Fleck verreiben. (Vorsicht, Farbe kann ausbleichen!)

Was tun mit stark verschmutzter Wäsche?

Wir nutzen die klassische Vorwäsche, allerdings nicht das Zusatz-Programm der Waschmaschine. Sondern wir weichen die Wäsche am besten über Nacht in Seifenlauge ein:

Für bunte Wäsche reicht 1 Teelöffel Schmierseife/Kernseife, die wir in einer Schüssel warmem Wasser auflösen. Bei weisser Wäsche können wir zusätzlich 1 Esslöffel Waschsoda zugeben.

Die Wäsche wird nach dem Einweichen gut durchgedrückt, ausgedrückt und direkt in die Waschmaschine gegeben.

Wir sparen uns die Enzyme, die in konventionellen Reinigern und Waschmitteln dasselbe in kurzer Zeit schaffen müssen. Denn ein Teil der Enzyme verbleibt  immer auf der Wäsche. 

Dort, wo die Haut leicht feucht geschwitzt ist und die Kleidung eng anliegt, werden die Enzyme wieder aktiv. Sie machen das, was sie auch im Waschmittel sollen: Eiweiss spalten. Doch leider besteht auch unsere Haut aus Eiweissen!

Was tun, damit die Wäsche wieder schön weiss strahlt? 

Strahlendes Weiss ist keine Frage der Sauberkeit. Das wird in konventionellen Waschmitteln durch optische Aufheller erreicht, sowie durch viele Zusätze, die z.B. ein Übertragen von gelöster Farbe verhindern.

Das verhindern wir umweltfreundlich durch Sortieren der Waschladungen nach Farben. Weisse Wäsche waschen wir mit weisser Wäsche!

Der Unterschied zwischen Buntwaschmittel und Vollwaschmittel ist der Zusatz von Bleiche, um das Vergrauen der weissen Wäsche zu verhindern:

1-3 Teelöffel Sauerstoffbleiche zur Weisswäsche geben.


Wäsche waschen

 

Zwischen konventionellen und Öko-Waschmitteln ist ein Riesen-Unterschied. Das erkennt sogar ein Laie beim Blick auf die Inhaltsstoffe. Logisch ist, dass ein Waschmittel, das für alle Sorten Wäsche gleichermassen geeignet sein soll, auch wesentlich mehr Wirkstoffe benötigt. 

Ein effektives Waschmittel braucht nur wenige Zutaten. Immer benötigt werden sogar nur 2!

Doch diese beiden werden in unterschiedlichem Verhältnis benötigt:

  • Ein Wasserenthärter zum Binden von Kalk:
    Er bindet Stoffe, die bei hartem Wasser den Waschvorgang stören. Dadurch verbessert sich das Waschergebnis und die Waschmaschine wird geschont.

    Je härter das Wasser, desto mehr Enthärter braucht es.
  • Die waschaktive Substanz ("Seife"),
    umso mehr davon, je schmutziger die Wäsche.

Mit fertig gekauften Waschmitteln kommt es also eigentlich immer zur Überdosierung. Die belastet den Geldbeutel und die Umwelt. Denn nur ganz selten treffen wirklich hartes Wasser und stark verschmutzte Wäsche aufeinander!

Abhilfe ist ganz einfach, denn was wir wirklich brauchen, ist:

1.) Wasser-Enthärter: Soda

Je nach Hersteller variiert die Zusammensetzung der Enthärter. Im Öko-Waschmittel-Bereich wird Waschsoda, daneben auch Zeolithe, Carbonate und Citrat mit eingesetzt. Die Produkte sind optimal auf deren Waschmittel angepasst. (Das in den Medien vielbeworbene Calg* ist eine Mischung aus Enthärter, diversen Tensiden und einer Menge Duftstoffen)

Der günstigste Enthärter ist pure Waschsoda. (Sie ist gleichzeitig eine waschaktive und desinfizierende Substanz, die sich bereits allein für eine Menge weiterer Zwecke einsetzen lässt.) Die gibt es günstig kiloweise im Eimer.

Dosiert wird je nach Wasserhärte:

  • Bei weichem Wasser 2 Teelöffel pro Waschgang, 
  • bei mittlerer Härte 4, 
  • bei hartem Wasser 6.
  • In Korschenbroich haben wir mit 14.8dH beinahe schon hartes Wasser. Daher nehmen wir 5.

 2.) Waschaktive Substanz: Kernseife

Die einfachste sind Flocken der festen Kernseife, die bis heute in Waschmitteln, vor allem im Bio-Bereich, enthalten ist. Für Allergiker und zum Waschen für Babysachen ist die bakterizide pure Seife optimal.

Kernseife war über lange Zeit der Inbegriff der "Seife" als Allzweckseife im Haushalt. Ihr pH-Wert ist alkalisch, d.h., prima zum Waschen, aber aggressiver austrocknend für die Haut. 

In den Ländern, in denen Öl- und Seifenherstellung traditionell eine höhere Bedeutung hat, ist hat sie diese Rolle nie verloren, z.B. als Savon de Marseille, die wiederum auf der Seifensiedekunst der Alepposeifen aus Olivenöl basiert. Diese Kernseifen halten durch den ihnen eigenen Duft Kleidermotten fern und sind dennoch antiallergen (im Gegensatz zu Mottenkugeln).

In konventionellem Waschmittel ist sie ersetzt durch synthetische Tenside, bzw. wird nur noch als Entschäumer zugegeben. Tenside sind zwar in der Reinigungswirkung überlegen, allerdings auch nur unter ganz bestimmten Bedingungen, die mit einer Vielzahl von Hilfsstoffen erzeugt werden müssen.

Dosiert wird je nach Verschmutzung:

  • Bei starker Verschmutzung
    3 Teelöffel pro Waschgang, 
  • bei mässiger 2 Teelöffel,
  • bei den meisten Wäschen
    mit leichter Verschmutzung
    reicht 1
    Teelöffel

Für Waschladungen ab 40°C können die Seifenspäne direkt mit der Wäsche in die Trommel gegeben werden. 

Einen Nachteil hat Kernseife, bei niedrigeren Temperaturen lösen sich die Flocken nicht gut auf. Daher müssen wir die Flocken in einer Tasse heissem Wasser vorher auflösen.

Fa. Treibholz aus Glehn ist auf hochwertige Olivenölseifen spezialisiert. Ihre Seifenflocken und Stücke sind im Onlineshop, bei Violey und im Bioladen/Reformhaus erhältlich.

Allzweckreiniger Schmierseife

 

Statt uns von der Werbung anschmieren zu lassen, können wir Schmierseife wieder entdecken. Sie war früher eines der gängigen Allzweckmittel und wurde auch in der Medizin dank der antiseptischen und wundheilenden Wirkung geschätzt.

Schmierseife ist eine konzentrierte Flüssigseife. Sie verfügt über eine effektive Fettlösekraft , ist zugleich aber auch rückfettend. D.h. sie wirkt nicht austrocknend und ist pH-neutral. Damit haben wir einen sanften Reiniger für Haut, Geschirr und für unversiegelte, geölte/gewachste Holzflächen.

Schmierseife wird immer in warmem Wasser aufgelöst. Das intensiviert zugleich auch die Reinigungsleistung.

Eine hochwertige Schmierseife wird gewonnen, in dem pflanzliche Fette/Öle mit Natronlauge zu einer zähen, pastösen Seife gesiedet werden. Manchmal wird sie auch als "grüne Seife" oder Goldseife bezeichnet.

Minderwertige Schmierseife dagegen besteht aus tierischem Talg/Schmalz und minderwertigen Fetten. Da müssen dann reichlich  Duftstoffe zugegeben werden, um den ekligen Geruch zu überspielen. 

Wir achten also beim Kauf auf die Qualität, z.B. von Sonett. Deren Schmierseife basiert auf Olivenöl. Ein kleiner Zusatz an Alkohol hilft, die Seife konzentriert, aber dennoch flüssig zu halten. Ätherisches Cajeputöl wirkt neben seinem angenehm erfrischenden Duft keimhemmend.

Holz- und Naturstein-Reinigung:

  • 1-2 Esslöffel Schmierseife
  • in ca. 5 Liter warmem Wasser auflösen

Den Boden damit nebelfeucht wischen. Benutzen Sie einen Baumwoll-Wischmop, bzw. Lappen. Mikrofasertücher sind kratzig und zerstören den Schutzfilm.

Um nach dem Winter den Grünschleier von Gartenmöbeln zu entfernen, hilft eine Wurzelbürste. Zuerst trocken allen groben Schmutz entfernen. Dann die Seifenlauge großzügig auftragen, einwirken lassen und dabei kräftig abbürsten. Gründlich unter weiterem Abbürsten nachspülen. 

Bei starker Verschmutzung kann die Seifenlauge mit 5 EL Schmierseife konzentrierter angesetzt werden.

Geschirrspülmittel:

  • 200ml Wasser zum Kochen bringen,
  • 100g Schmierseife
  • 6 Teelöffel Natron
  • (5 Tropfen ätherisches Öl)

zugeben
und mit dem Pürierstab ca. 1 Minute lang mixen.

Dabei entsteht eine hellgelbe, undurchsichtige Mischung. Nach dem Abkühlen füllen wir sie in eine Spüliflasche. Wer einen Duft zugeben möchte, kann jetzt ca. 5 Tropfen ätherisches Öl zugeben.

Im Laufe der Zeit setzt sich unten wieder Wasser ab. Daher immer wieder mal aufschütteln!

Flüssigseife
zum Händewaschen, Körperpflege:

  • 250ml Wasser zum Kochen bringen,
  • 100g Schmierseife
  • 10g Olivenöl
  •  (10 Tr. ätherisches Öl, z.B. Citrus)

zugeben
und mit dem Pürierstab  mixen.
Achtung, diesmal entsteht eine Menge feiner Schaum! 

Beim Abkühlen setzt er sich allmählich wieder. Auch die Konsistenz verändert sich im Laufe des Abkühlens. Bei Bedarf kann später noch verdünnt werden, indem etwas heisses Wasser untergemixt wird.

Als Fussbad zur Entfernung von Hornhaut, Schrunden und Hühneraugen werden 5-10 EL Flüssigseife in der Badeschüssel in heissem Wasser aufgelöst und die Füsse 15 Minuten gebadet. Danach die Hornhaut mit einem Bimsschwamm kräftig abrubbeln.

Medizinisches Bad

Bei Nagelbettentzündungen und zum Reinigen von verkrusteten Hautstellen wird 

  • 1 Esslöffel Schmierseife
  • 1 Esslöffel basisches oder reines Salz
  •  in einer Tasse Ringelblumen- oder Kamillentee

aufgelöst und die betroffene Stelle ca. 15 Minuten gebadet.

Fleckentferner und Wäsche

Schmierseife pur ist ein prima Fleckentferner für fettige Flecken, Kragenspeck, Saft- und Grasflecken auf Böden, Flächen und Textilien.

Unverdünnt auftragen und ca. 15 Minuten einwirken lassen. Dann mit lauwarmem Wasser aus-/abspülen. Die Wäsche dann normal waschen. 

Auch prima zur Handwäsche von empfindlichen Textilien geeignet, ausser Seide und Leinen. (Diese Fasern mögen keine Rückfettung.)

Max. 1 Teelöffel Schmierseife in einer Schüssel/Waschbecken mit lauwarmem Wasser auflösen und die Wäsche darin ausdrücken. 

Woll-Pflege

Wolle will viel gelüftet, aber selten gewaschen werden. 

Flecken lassen sich am einfachsten entfernen, wenn sie noch frisch und feucht sind. Am besten mit etwas Seifenlösung abtupfen, nicht reiben!

Ansonsten gilt, dass die Kombination aus Wasser, Wechsel der Temperatur und Bewegung die Wollfasern ineinander verketten. Wir nennen das Eingehen, bzw. Filzen. Mit Schmierseife lässt sich Wolle übrigens wunderbar absichtlich filzen, z.B. zu Hausschlappen!

Wolle geht nur dann, aber dann sicher ein, wenn wir heisses Wasser mit Bewegung kombinieren. Bleibt die Wolle in der Seifenlösung ruhig liegen bis zum Auskühlen, verträgt Wolle sogar kochendes Wasser, z.B. um zu desinfizieren.

Die gängigen Waschmittel sind für Wolle nicht geeignet. Die enthaltenen Eiweiss-spaltenden Enzyme zerstören die Fasern. Die rückfettende Schmierseife ist ein prima Wollwaschmittel. 

Es reicht, einen kleinen Klecks in einer Waschschüssel handwarmem Wasser aufzulösen. Das gute Wollstück einfach von selbst einsinken und weichen lassen. Erst nach dem Auskühlen durchdrücken. Dann mit Wasser spülen, das etwa die gleiche Temperatur hat!

Alternativ geben wir die lauwarme Seifenlösung mit dem Wollstück in die Waschmaschine und lassen das Wollprogramm laufen. Beim Wollprogramm darf die Maschine maximal zur Hälfte befüllt werden, sonst entsteht zuviel Reibung der Textilien. Ein sanfter Schleudergang (ca. 800 U/min.) ist ebenfalls kein Problem.