24. November 2019

Wie man sich bettet, so schläft man!


Lattenrost:

Die wichtigste Aufgabe eines Lattenrostes ist, die Matratze zu belüften, damit sie nicht schimmeln kann. Daher sollte ca. die Hälfte der Fläche der Matratze von unten  Luft bekommen. Andererseits dürfen die Abstände zwischen den Latten nicht zu gross sein. Das schaffen auch die günstigsten Lattenroste.

Ausserdem sollte er möglichst starr sein. Das gewährleistet optimale Liegeeigenschaften, gerade bei Patienten mit Rückenbeschwerden! Die Hersteller behaupten, ein Lattenrost habe grossen Einfluss auf das bessere Liegen. Expertentests zeigen dagegen, dass sogar teure Roste die Liegequalität oft sogar verschlechtern!

Der einzige Vorteil eines gekauften Rostes kann die Verstellmöglichkeit sein, wenn sich Kopf- und Fussteil aufrichten lassen. Eine bequeme Sitzposition zum Lesen erreichen aber nur sehr wenige Lattenroste. (Vom Fernsehkucken im Bett ist ohnehin abzuraten. Und wer bettlägerig ist, liegt dann ohnehin im sogenannten Pflegebett in der Klinik, in der Pflege oder auch ambulant daheim...)

Selbstbau-Anleitung:

Optimal ist sogar ein selbstgebauter Lattenrost für ca. 35€ Materialwert. (Hier gehts zur Anleitung.) Ausgetauscht werden muss ein Lattenrost erst, wenn Latten durchgebogen oder gebrochen sind. Beim selbstgebauten können Sie einfach einzelne Latten bei Bedarf austauschen. Meist werden Lattenroste also völlig unnötig zu früh ausgemustert.

In der Bettenbranche wird mit Werbeversprechen soviel Unsinn erzählt, dass sich die Lattenroste glatt biegen. Auch Schoner und sonstige Auflagen kann sich der Kunde glatt sparen. (Es sei denn Inkontinenz ist bereits ein Problem!) Sie behindern nur den Feuchtigkeitsabtransport. Und bevor eine Matratze durch den Lattenrost verschlissen ist, sollte sie ohnehin längst ersetzt worden sein!
 

Matratze:

Aus hygienischen Gründen sollte die Matratze dagegen alle 8-10 Jahre ausgetauscht werden. Die Mindesthöhe beträgt 13cm, damit die Schultern ausreichend einsinken können. 16-18cm Gesamthöhe reichen völlig. Mit jedem zusätzlichen Zentimeter steigt der Preis, keineswegs jedoch die Liegequalität. Die Prinzessin auf der Erbse ist ein Märchen!
 
Auf weichen Matratzen sinkt der Körper tief ein und schwitzt in der Kuhle stärker. Und das natürliche Hin- und Herwälzen wird erschwert. Daher sollte die Matratze so fest wie möglich gewählt werden.

Irgendwelche "Hightech-Gel-Schichten" entpuppten sich in Tests als normaler Kaltschaum. Gute Kaltschaummatratzen gibt es als Aktionsware ab 70€. Die Preisunterscheide zwischen den günstigen Discounter-Rollmatratzen und den teuren Fachhandelsmatten sind ihre Euro nicht wert. Federkernmatrazen machen keinen Sinn, weder "Taschenfederkern" schon gar nicht metallische Federkerne. Matratzen werden meist als härter deklariert, als sie wirklich sind. Die "harten" Matratzen kosten oft mehr als die weicheren Varianten. 

Wer natürliche Materialien bevorzugt, liegt am besten auf einem klassischen Futon. (Damit sind nicht die hippen "Billigrollen" aus dem Möbelmarkt gemeint, sondern hochwertige in japanischer Tradition gefertigte Schlafmatten aus mehreren Baumwolllagen.) Das traditionell japanische Futon liegt direkt auf dem Boden und möchte täglich aufgerollt werden. So bleibt es fluffig und kann nicht schimmeln. Wir sollten auch das Futon auf einem Lattenrost verwenden, denn hier ist es nicht üblich, jeden Morgen die Matte aufzurollen und wegzuräumen. Für den westlichen Schlafkomfort werden oft noch Schafwolllagen zwischengelegt. So bleibt das Futon länger knuffig und braucht nur dann aufgerollt zu werden, wenn es nach einer Weile zu hart geworden ist.

Schlafzimmer:

Unbedingt Heizen! Ein Schlafzimmer muss im Winter tagsüber auf 18-20°C geheizt werden. Nur so kann die Luft die Feuchtigkeit, die nachts von Bettzeug und Matratze aufgenommen wurde, ausreichend aufnehmen und das Bett abtrocknen. 

Nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen und wird für 2-3 Minuten kräftig gelüftet. Wer mag, kann das Schlafzimmer wieder auf ca. 18°C heizen. Über Nacht sollte das Fenster aber immer geschlossen werden. "Frischluftfanatiker" lassen besser im Flur oder im Zimmer nebenan ein Fenster offen. Auch ein gekipptes Fenster führt zu Luftverwirbelung im Schlafzimmer. Gerade Kopf und Nackenbereich sind nachts sehr empfindlich auf Windzug und Kühle. Und auch der Geräuschpegel senkt sich merklich bei geschlossenem Fenster. Der Körper braucht nachts Ruhe.

Lesetip/Quelle