25. Februar 2009

Frühling


Gesundheit und Entspannung fördern
während der Frühlingsmonate

(Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life")

Die drei Monate des Frühlings sind die Zeit der Erneuerung:
das Alte und Abgestandene verschwindet, Himmel und Erde erwachen zu neuem Leben, und alles erblüht. Schlafe in der Nacht und stehe zeitig auf, schreite frei über den Hof, öffne Deine Haare und gebe Dich ganz dem wohligen Gefühl des morgendlichen Spazierens hin; auf diese Weise solltest Du im Frühling Deine Geister erwecken. Fördere alles Leben und töte nicht, sei grosszügig und gefällig, gib aus freien Stücken und strafe nicht. Das ist die angemessene Art und Weise, das Qi des Frühlings zu ehren und in dieser Jahreszeit das Leben zu nähren. Sich diesen Grundsätzen des jahreszeitlichen Flusses zu wiedersetzen, führt zu ernsten Störungen des Leber-Netzwerkes.

Zur Wandlungsphase Holz und dem Funktionskreis Leber wird der sauere Geschmack zugeordnet. Holz kann im Kontrollzyklus die Wandlungsphase Erde überwältigen. Die Erde regiert den Funktionskreis Milz, und wird durch den süssen Geschmack beeinflusst. Im Frühling sollte man daher wenig saure Nahrungsmittel zu sich nehmen, dafür mehr milde und süsse Speisen, um das das Milz-Qi zu stärken.

Die wärmenden Strahlen der erstarkenden Frühjahrssonne locken spriessendes Wachstum aus Allem hervor, einschliesslich verschiedener Erkrankungen, die unter der Körperoberfläche verborgen sind. Während der beiden ersten Mondphasen des Frühlings (Februar bis März) ist das Wetter launisch, erst kalt, dann warm im nächsten Augenblick. Da die meisten der Alten unter einer chronischen Krankheit leiden, macht das treibende Qi des Frühlings sie zusätzlich schwach und müde. Chronische Gebrechen brechen unter diesen Bedingungen oft wieder auf. Während der Wintermonate neigen die Menschen dazu, sich in der Nähe des rauchigen Ofens aufzuhalten und haltbargemachte Speisen zu essen. Diese schädlichen Einflüsse sammeln sich langsam immer mehr im Körper an, bis sie im Frühjahr dann zum Ausbruch kommen. Dabei fühlt sich der Körper heiss, der Kopf benommen an. Das Zwerchfell wird undurchlässig und der Mund klebrig, die Arme verlieren an Kraft, Beine und Lenden werden schwach. Alle diese Beschwerden haben sich über Winter angesammelt. Wenn der Körper die Anzeichen des Wandels empfängt, und jemand wahrnimmt, dass sich eine Erkrankung anbahnt, wäre es falsch, einfach bewegende Kräuter einzusetzen, um die bestehende Stagnation auszuleiten. Heilmittel dieser Wirkweise können zu dieser Zeit das Netzwerk der Organe verletzen und weitere Störungen hervorbringen. Die angemessene Therapie sind Heilmittel, die Wind ausleiten und das Qi harmonisieren, das Zwerchfell kühlen und schwelende Erkrankungen transformieren. Sollen diätetische Massnahmen ergriffen werden, dann wähle man Speisen, die weder zu heiss noch zu kalt sind, höchstens etwas kühlende Natur haben, und der Stagnation entgegenwirken durch Unterstützung der sanften Transformation von Essen und Trinken. So werden alle Körperprozesse wieder zum natürlichen Fluss zurückkehren. Sobald die Symptome abgeklungen sind, besteht kein Grund, weiterhin Medizin zu nehmen.

Frühling ist die Jahreszeit der Harmonie. Es ist die Zeit, durch Gärten und Wälder zu wandern, sich gemütlich niederzulasen an Rastplätzen mit schöner Aussicht und die ruhige Sicht der Natur auf sich einwirken zu lassen. Öffne Dein Herz, lass alle stockende Energie los, und ermutige so das aufbrechende Qi von Geburt, Leben und Erneuerung zu fliessen. In dieser Zeit wäre es wider der Dynamik der Natur, sorgenbekümmert herumzusitzen und immer stagnierter und depressiver zu werden. Vermeide den übermässigen Genuss von Alkohol, und übe Zurückhaltung gegen die häufig gegessenen Mehlspeisen/Backwaren mit ihrer Neigung, die Funktionskreise Milz und Magen zu beeinträchtigen. Diese sind in der Tat schwerverdaulich.

Gerade alte Menschen sollten sich nicht der Versuchung dauerhafter oraler Genüsse und Überesssen auf nüchternen Magen hingeben, sonst leidet ihre Gesundheit sehr sicher. Für sie wäre es auch ein Fehler, jetzt schon die gefütterte Winterkleidung abzulegen, gerade wenn das Wetter zwischen warm und kalt hin- und herspringt. Typisch für alte Menschen ist ein schwaches Qi, brüchige Knochen und ein zarter Körper, der für Wind-Kälte-Attacken sehr empfänglich ist. Da deren Körperoberfläche leicht durchdrungen wird, sollten sie stets Kleidung griffbereit haben, die sie dann beiseite legen können, wenn die Sonne herauskommt. Schäle Dich nacheinander aus den wärmenden Schichten, und werfe nicht alle Kleidung auf einmal ab!

2. Februar 2009

2009 - Das Jahr des Erd-Büffels




"Dem Büffel ist das frische Gras
lieber als eine goldene Futterkrippe"







Seit dem 26.01.2009 hat das chinesische Jahr des Erd-Büffels begonnen. Erfolg, Reichtum, Glück - alles ist in diesem Jahr möglich, allerdings nur wenn man genug Zeit und Kraft investiert - es wird einem nichts geschenkt. Aber der Büffel belohnt die Schaffenskraft und Kreativität.

Allerdings ist es das Jahr eines Büffels, der dieses gemütlich wiederkäuend in seinem geschützten Stall verbringt. Es ist nicht das Jahr für grosse Neuerungen, Veränderungen oder Aktivität. Die grösste Herausforderung wird das "sich aufraffen" werden. Diese Trägkeit zeigt sich auch ganz gerne in Form von "Hüftgold"...

Aber immerhin fällt uns in diesem Jahr leicht auf den Punkt zu kommen und Dinge zu Ende bringen. Kommen Sie zu sich, in aller Ruhe. Die Erdenergie hilft Ihnen, festen Boden unter die Füsse zu bekommen. Unklarheiten und Unsicherheiten werden konkret greifbar.

Für das Jahr des Büffels 2009
wünsche ich Ihnen Schaffenskraft,
aber auch Zeit und Muse,
sich um sich selbst zu kümmern.