Posts mit dem Label WuXing werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label WuXing werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

14. August 2025

Herbst

 



Sowohl Frühling als auch Herbst sind Jahreszeiten des intensiven Wandels. 

Daher häufen sich oft zu diesen Jahreszeiten Erkrankungswellen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dann beruhigende, meditative Praktiken, die das Leben nähren, besonders zu pflegen. 

Vergehen und 
Verlangsamen
des Wachstumsimpulses

ist das Thema der Herbstmonate. Sowohl der Alltag, als auch die Behandlung sollten auf die der Jahreszeit entsprechende Energiequalität hin abgestimmt werden. Wichtig ist, Körper und Geist in einem ruhigen, harmonischen Zustand zu halten und seine Energien nicht zu verschleudern: 

  • Kalte Füße (barfuß!) 
    und klamme Kleidung auf der Haut meiden. 
  • Achtung beim Sport: 
    Schwitzen ist nun nicht mehr gesund.
  • Kalte Lebensmittel 
    (Joghurt, Rohkost, zuviel Tomate und Gurke) 
    und kalte Getränke 
    schädigen das Verdauungssystem.
     

Hier folgen noch zwei praktische Tips. 

(Wer den vollständigen Artikel weiterlesen möchte, findet ihn hier)


1-2 Tassen Hibiskus-Gewürztee

am Tag helfen, die Balance für den Herbst zu finden. Eine wunderbare, herbstliche Mischung mit säuerlichem Hibiskus und wärmend-stärkenden Gewürzen wie Süßholz, Kurkuma, Kardamon und Ingwer:

  • Je einen Esslöffel Hibiskus-Blüten 
    (in guter Qualität lose z.B. von Sonnentor, Salus oder Lebensbaum) 
  • mit Yogitee-Classic 
  • mit kochendem Wasser überbrühen 
    und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. 

Auf Trinktemperatur abgekühlt kann mit einem Tropfen kaltgeschleudertem heimischem Honig sparsam gesüsst werden.

Morgens, direkt nach dem Aufwachen, sollte folgende Übung gemacht werden: 

Schliesse Deine Augen.

Klappere 21 Mal mit den Zähnen.
Schlucke den Speichel.

Reibe Deine Hände aneinander.
Lege danach die Handflächen auf die Augen
und spüre die Wärme,
die auf die Augen übergeht.

Reibe nochmal Deine Hände
und bedecke wieder die Augen.

Wer diese Übung regelmässig während der gesamten drei Herbstmonate praktiziert, bekommt klare und leuchtende Augen.

(Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life")

10. August 2025

Spätsommer ist Herbstbeginn

 

Der Beginn des Herbstes hat sich ja schon während der Übergangszeit vom Sommer in den Spätsommer deutlich bemerkbar gemacht. Seit dem 07. August sind wir tatsächlich im ersten Herbstmonat, dem Spätsommer, angekommen.

Der Sommer zeigte sich schon mit heftigen Temperatursprüngen, heissen Tagen, viel Wind, Wind, Wind und immer wieder unsommerlicher Kühle. 

Die starke Herbstenergie 

ist in diesem Jahr sehr präsent. Wie eine Axt einen Baum, so trifft die starke Metall-Energie auf starke Holz-Energie. Wir spüren das als Spannung und Veränderung, die in der Luft liegt. Diese vorhersehbar unvorhersehbaren, extremen Umschwünge werden uns weiterhin in den Herbst begleiten. 

Das macht vielen Menschen auch auf der Körperebene zu schaffen. Verstärkt ist im Herbst mit Verdauungs-, Herzbeschwerden und Hautproblemen zu rechnen.

Wir erleben gerade Zeiten großer Veränderungen, im Kleinen, wie im Großen. Mancher Wandel trifft uns plötzlich, heftig und unerwartet, sogar schmerzlich. Viele Menschen verfallen dann in Angst und Panik. 

Doch weder angstvolles Erstarren, noch Aktionismus, Verdrängung, heftige Schuldzuweisungen helfen, um angemessen mit Veränderungen umzugehen. Angst ist der schlechteste Berater, dem wir folgen können!

All diese Veränderungen fordern uns, wachsam und bei uns selbst zu bleiben. Wir können andere nicht ändern. Uns selbst jedoch können wir jederzeit verändern. 

Kehren wir also immer wieder bewusst in die eigene Mitte zurück. Wann immer wir mit unserem Finger auf einen anderen zeigen, erinnern wir uns sofort: 

Drei Finger weisen immer auf uns selbst!

Pflegen wir unsere Mitte. Kümmern wir uns um uns selbst. Diese Aufgabe können nur wir selbst übernehmen. Das können wir keinem anderen überlassen. 

In vielen Situationen ist es das Beste, oft das Einzige, was wir machen können. Wir nehmen die Angst ernst, aber wir steigern uns nicht rein in eine Angstspirale. Wir atmen tief durch. Wir klären, wovor uns die Angst berechtigterweise warnt.

Dann leiten wir aus der inneren Ruhe und der gesammelten Kraft aus unserer Mitte heraus schrittweise die Not-wendigen Bewegungen und Veränderungen ein.

 

2. Juni 2025

Sommerzeit

 

Jahr für Jahr kommt  der Sommer,  mehr oder weniger deutlich spürbar ab Mitte Mai. Doch kein Sommer gleicht dem vorigen, jeder hat seine eigenen Nuancen. 


(Photo von Arkadius Neumann, Pixelio)

Die "grüne Yin-Schlange" 

als chin. Symbol repräsentiert die Energie in 2025. Der Erdenzweig "Schlange" selbst ist zusätzlich geprägt von Yin-Energie. Mythologisch spiegelt die Schlange Weisheit und  Intelligenz wider als Wappentier der göttlichen Strategin Athene. 

Im Tierreich zeigt uns das Tier diese Eigenschaften. Bei Kälte verfällt sie in Starre. Sie sucht Wärme und liebt das Sonnenbad in aller Ruhe. Doch wenn nötig, reagiert sie blitzschnell und bewegt sich geschmeidig. Wir können von ihr die  Geduld lernen, zu warten, bis die Zeit reif ist zum Handeln. 

Die Farbe grün symbolisiert die an sich yangige Holz-Energie. Mit einem Wort ist damit die Phase im Lebensrad beschrieben, in der neues Leben mit aller Macht erwacht, wie wir das bei jeder Geburt, in jedem Frühjahr, bei jedem Neuanfang beobachten können. Es ist vielleicht noch nicht viel Energie  da, aber die bringt alles in Bewegung, wie  kleine Kinder. 

Der Wind gehört als Ausdruck zur Holz-Phase. Er wirbelt alles auf, schafft Unruhe, rüttelt und zerrt an allen Strukturen. Holz-Energie und Wind nährt Feuer, facht jeden kleinen Funken an Hitzigkeit zusätzlich an. 

Wir können in 2025 also viel rauhen Wind erwarten, bis hin  zu Stürmen und Tornados. Dazu kommt Hitze. Das trocknet die Erde aus, bringt Dürren und wirbelt eine Menge Staub auf (auch im übertragenen Sinne). 

Sowohl der Erdenzweig als auch die Grundqualität von 2025 ist dagegen  Yin, also in ihrer Qualität regenerativ, ruhig, eher passiv, besonnen, behäbig, langsam. Dieses Jahr fordert, diese Qualitäten zu beachten. Denn die "grüne Schlange" facht Ungeduld, jugendlich-unreife Hitzköpfigkeit  und Unersättlichkeit an. 

Wir brauchen eine kühlen Kopf und weise Reife, um in dieser Energie gut zu leben und zu handeln. Und, gerade bei aller Hitze, sollten wir uns gut vor tückischem Wind hüten, der uns in die schweissnassen Poren fährt!

Tips für den Sommer 

Die drei Sommermonate Mai, Juni und Juli werden durch die Energie des Feuers belebt. Sie stehen in Zusammenhang mit Wachstum, Blüte und Reifen. Das Herz-Qi ist erfüllt von Feuerenergie, die uns aktiv sein lässt, uns nach draussen treibt, Kontakt und Kommunikation erleichtert. Feuer ist das Symbol für Yang schlechthin.

Zugluft erzeugt "Wind in den Leitbahnen"

Der Kopf ist der Treffpunkt aller Yang-Leitbahnen. Deshalb sollte er vor allem vor Windeinfluss gut geschützt werden. Im Schlafzimmer sollten wir Zugluft über dem Bett, v.a. am Kopfende vermeiden, um gesund zu bleiben. Meiden wir vor allem den eiskalten Wind, den Klimaanlagen in den Raum oder sogar  auf den Körper pusten, gerade im Auto oder am Arbeitsplatz.

Während der Sommermonate ist es förderlich, täglich 100-200 Male die Kopfhaut zu bürsten. Hierbei sollten wir eine gute Bürste verwenden, um die Kopfhaut nicht zu verletzen. Ausserdem sollten wir das an einem windstillen Platz machen. 

Diese einfache Technik vertreibt Wind aus den Leitbahnen und klärt die Augen. "Wind in den Leitbahnen" erzeugt z.B. Symptome,  die wir modern z.B. als Heuschnupfen und Allergien bezeichnen.  Doch  

Wind-Invasion 

provoziert auch ausgesprochen unangenehme Symptome. Darunter versteht die Chinesische Medizin z.B. Symptome, die plötzlich erscheinen, wandern, kommen und gehen wie der  Wind. Typisch sind die "plötzlich und  heftig" auftretenden  Virus-Erkrankungen.
 
Wenn sich jemand nach einem kalt-kühlenden Abendessen mit verschwitztem Körper an einem ungeschützten Ort zur Nachtruhe begibt, entstehen leicht Syndrome durch Wind-Blockade mit Taubheitsgefühlen in Armen und Beinen, Sprachstörungen, und Lähmungen (westlich-modern sprechen wir von  Schlaganfallgeschehen, Neuralgien, etc).

Sommerhitze, aber Kälte-Durchfall

Im Kontrollzyklus der Beziehung zwischen den Wandlungsphasen kontrolliert Feuer das Metall. Metallenergie regiert die Lungen, und der zugeordnete Geschmack für das Netzwerk der Lungen ist das Scharfe. Im Sommer sollten wir bittere Speisen reduzieren, aber den scharfen Geschmack zur Nährung der Lungen bevorzugen.

Doch Vorsicht, die Dosis ist wichtig. Zu scharf sollten die Speisen nämlich nicht sein. Die meisten scharfen Gewürze sind zugleich stark erhitzend, wie z.B. Chili/Cayenne. Das schlägt ins Gegenteil um und führt durch die zu offenen Poren letztlich zur Auskühlung.

Wenn die Sommerhitze ihren Höhepunkt erreicht, neigt das Verdauungssystem leicht zu Erkältung. Die äussert sich oft in Form von Durchfällen. Typisch passiert das auf Reisen, meist durch eisgekühlte Getränke, Klimaanlagen etc.

Während dieser Zeit ist es sogar besonders ungünstig, einen solchen Kälte-Durchfall zu bekommen, weil der Körper damit wertvolles Yin-Qi verliert. Denn das Yin-Qi ist gerade zur Kühlung des Organismus wichtig.

Noch besser ist natürlich, damit zusammenhängende Symptome ganz zu vermeiden, in dem wir gerade während der Sommerhitze bewusst:

Wärmende Speisen essen
und kalte Getränke meiden!

Während der Sommersonnenwende beginnt die winterliche Yin-Energie ihre erneute Rückkehr, wenn auch zunächst im Verborgen zur mitternächtlichen Stunde. Zur Unterstützung sollte man deswegen in der Sommerzeit ein tonisierendes Dekokt für die Nieren zu sich nehmen. Das Herz ist zu dieser Zeit am überlaufen. Die Nieren jedoch haben ihre schwächste Phase. 

Trotz aller Hitze im Sommer ist es also völlig unangemessen, sich den Bauch mit (Eis-)gekühlten, kalten und gesüßten Getränken, und kalt-kühlenden Speisen, kalten Nudeln und Backwaren vollzuschlagen! Auch sehr Yin-reiche Nahrungsmittel, wie Auberginen und Rohkost, essen wir nur in kleinen Mengen.

All das führt zu Kälte im Verdauungstrakt. Die Folge sind die typischen sommerlichen Magen-Darm-Infektionen. 

Das Herz beruhigen

Fast noch wichtiger ist es zur Sommerzeit, seine Atmung zu regulieren und das Herz zu beruhigen. Die Vorstellung von Eiskristallen in Herz oder Magen würden eher die Hitze dort richtig aufflackern lassen, statt sie zu vermindern.

Es ist keineswegs so, dass heisse Dinge immer die Hitze fördern und Kälte kühlt.  So regt die eiskalte Dusche bei Hitze die Blutzirkulation an. Nach der ersten Abkühlung wird einemeher noch wärmer. Eine lauwarme Dusche dagegen kühlt sanft und beruhigt.
 
Natürlich bekommt nicht jeder gleich Symptome. Eine Person ist anfälliger, dem Anderen scheint alles nichts auszumachen. Eine Erklärung dafür... (hier weiterlesen.) 
 

Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life" 

 

15. April 2025

Kräuterei

 

Christiane und Johannes Thees von der Kräutergärtnerei Thees bieten ihre Jungpflanzen und Topfkräuter wieder ab Hof an. Folgende Gemüse Jungpflanzen sind wieder 2025 im Angebot:

 

24. März 2025

Frühling, die intensivste Jahreszeit

 

Juchhu,  Früüühling. Endlich wieder Licht und steigende Temperaturen. Sichtbar, hörbar, spürbar regt sich überall neues Leben. Die Aktivität nimmt zu, in der Umwelt rund um uns. 

Die spezielle Energiequalität des Frühlings verstehen wir sofort, wenn wir einen Baum in Frühling mit allen Sinnen beobachten:

Ausbreiten

wie die Äste und Zweige dem Licht entgegen drängen. Das Grün und die Blüten explodieren gerade rund um uns förmlich. 

Aufsteigen

wie der Saft die Nährstoffe bis ganz nach oben verteilt, in jede Knospe, in jedes Blatt. Diese Zirkulation schenkt dem Baum an Saft und Kraft, damit er trotz seines harten Holzes geschmeidigt und biegsam bleibt.

Der Bambus gilt in der chinesischen Philosophie als der Inbegriff dieser Energie. Wer gut verwurzelt und saftig ist, der beugt sich den Stürmen des Lebens auch bis zum Boden. Doch wenn der  Sturm vorbei ist, dann richtet er sich in aller  Würde und Schönheit wieder auf.    





März und April

sind für uns die energetisch intensivsten Monate in diesem Jahr. Es zirkuliert eine enorme Wucht  an veränderlicher Energie rund um uns. Zusätzlich zum intensiven Frühlings-Qi flutet auch eine Menge an Informationen zu uns, die uns heftig bewegen.

In unseren Körper-Geist- und Seelenlandschaften sorgt die "Leber-Energie" nicht nur für die Zirkulation von Qi und Blut, sondern  auch für den freien Fluß an Gefühlen. 

 Harmonische Gefühle, das bedeutet nicht, immer gute Laune zu haben. Sondern Gefühle müssen angemessen kommen und gehen  dürfen, auch Ärger und Trauer. 

Kann das Leber-Qi gut arbeiten, können  unsere Gefühle  sich weiter wandeln ohne feststecken zu bleiben. Das nennen wir psychische Gesundheit, weil wir voller Vitalität immer wieder die innere Balance wiederfinden.

Ist das Leber-Qi dagegen überfordert, werden wir gereizt, gestresst, Frust und Ärger staut sich auf. Körperlich bilden sich Verspannungen,  Kopfweh, wir können nicht mehr gut durchschlafen. Auch das Verdauungssystem kommt zunehmen unter Druck und kann nicht mehr richtig arbeiten, weil das nervensystem nicht mehr ausreichend in den Ruhemodus umschalten kann.

Dann sollten wir dringend dafür  sorgen, dass unser Leber-Qi wieder entlastet wird.

Gut für sich selbst zu sorgen

ist sehr wichtig, nicht nur jetzt, aber jetzt besonders. 

Wir stärken die Zirkulation von Qi und Blut. Sanfte Bewegung tut gut. Regelmässig Spazierengehen ist der beste Gesundheitsport. So kommen wir wieder in unseren eigenen Rhythmus, atmen  tief durch an frischer Luft und tanken dabei Licht. Das Handy lassen wir bewusst zu Hause.

Statt im Mief und Kunstlicht des Fitnesstudios, mit Radiogedudel im Hintergrund auf der Tretmühle zu schwitzen, gehen wir besser flotten Schrittes eine Runde ums Dorf.

Wir  sollten nur die Informationen empfangen, mit denen unser Herz in Resonanz geht. Das wichtigste Fasten heutzutage ist Informations-Fasten!

(Das ist Thema für einen eigenen Beitrag)



28. Januar 2025

Ruhe vor dem Neumond

 

Der Mond galt in allen alten Kulturen als unser  Lehrer. Indem die Menschen die Rhythmik der Mondin beobachteten, fanden sie heraus, was  auch unsere Körper- Geist- und Seelenlandschaft braucht, um wieder in Harmonie mit dem Lauf des  Lebens zu kommen. Wir sehen am Nachthimmel das Spiel von Licht und Dunkelheit. 

Licht 

ist auch ein Symbol. Es steht für Bewusstsein, Achtsamkeit, für das aktive Denken und den  Intellekt. 

Dunkelheit

symbolisiert die unbewussten Kräfte, das Verborgene, das, was im Dunklen ruht - oder lauert?  Denn die Dunkelheit wird ja  auch wenig wert geschätzt, sondern macht vielen Menschen auch Angst.  

Doch geschieht Kraftsammeln, Heilung und Regeneration immer im Verborgenen, im Dunkel der Nacht, wenn wir ruhen und schlafen. Oder zu Zeiten, in denen wir uns bewusst Ruhe gönnen und  die  Augen zur Entspannung  schliessen.

Der dunkle Mond 

lehrt uns, dass zu diesen Zeiten der Intellekt wenig Priorität hat. Wir dürfen dem  Denken und der Rationalität Pause gönnen. Über viele Jahrhunderte blieben unsere Vorfahren in den Dunkelmondnächten wohlweislich zu Hause. Auch heute sind das nicht  die best-geeigneten Nächte für Outdoor-Parties ohne das erhellende Licht des Mondes.

Dunbkelmondnächte  laden aber  dazu ein, sich gemütlich einzukuscheln und früh schlafen zu gehen. Morgens dürfen wir es uns vielleicht auch mal gönnen, etwas länger liegen zu bleiben. 

Die Müdigkeit, die wir gerade in den Knochen spüren, ist die  Körperintelligenz, die uns dazu auffordert. Gerade jetzt können wir lernen, mehr unserem Bauchgefühl zu folgen. 

Die alten Chinesen nannten  den Solarplexus "das gelbe  Gehirn im Bauch". Hochspannend, dass die moderne  Neurologie  feststellt, dass dieses Nervengeflecht sogar wichtiger ist als das Gehirn im Kopf. Bei Schädigung des Gehirns können der Körper und seine  Funktionen noch prima ablaufen. Doch ist der Solarplexus geschädigt, kann der noch so hellste Verstand das  Leben nicht aufrecht erhalten!

Die Bauchweisheit ist allerdings nicht sonderlich gesprächig.Schon gar nicht, wenn wir Ruhe benötigen. Dann signalisiert er nur sehr spärlich "Daumen hoch/runter". 

Frag Dich selbst: "Soll ich  heute noch XY erledigen?" Achte nicht auf  den Verstand und sein Gelabere. Reagiert dein Bauchgefühl mit "Ugh....", dann ist das die Aufforderung, keine Energie dafür zu verschwenden. Spürst du dagegen einen neugierig-kraftvollen inneren Schub, dann bist du damit im Einklang.

In der Dunkelmondzeit unterstützen wir uns selbst  am besten, wenn wir genug Luft  für Ruhe und Pause im Terminplaner lassen. Das Regenerieren kann unser intelligenter Körper und die  Seele  von selbst. Wir müssen sie nur machen lassen! 

Zu viel umme Ohren für Pause!

Was tun, wenn wir viel zu viel zu tun haben, um uns Pausen zu gönnnen? Gerade das bedeutet, dass wir sie umso nötiger haben! 

Die Zeit, die du dir nicht für dein Wohlergehen nimmst, die nimmt sich  die Krankheit (irgendwann). Schlauer wäre, statt unplanbar irgendwann krank und schwach zu sein, lernen Ruhepausen zu planen.  

Strategische Disziplin

Es gibt Disziplin zum  Erledigen von Aktionen. Und es gibt beinharte Disziplin, sich zumindest zu dieser Zeit genug Schlaf  und Erholung zu schaffen. 

Wer übermüdet am Schreibtisch sitzt, schafft  nix  kraftvoll mehr weg, sondern verplempert unkonzentriert Energie. Eine halbe Stunde Mittagspause gibt soviel Energie, dass wir viel mehr wegschaffen können.

Es braucht keinen totalen Rückzug. Sondern Dunkelmondzeiten sind wie die gelbe Flagge beim Autorennen: Achtung, Gefahr im Verzug.  Langsam machen. Sich nicht vorwärts scheuchen. Vielleicht wäre jetzt die Gelegenheit  günstig für den strategischen Boxenstop. 

Wenn wir dazu bereit sind, erkennen wir auch die vielen kleinen Gelegenheiten, die uns zu Ruhe und Pause  einladen. Nutzen müssen  wir sie selbst. Geniessen wir die halbe Stunde Pause. 

 

Dunkelmondzeit

 

Bis zum 29. Januar  ist Dunkelmondzeit. Es sind die 3-4 Tage, bevor die schmale Sichel des Neumondes am Nachthimmel sichtbar wird. 

Viele Menschen empfinden allein das Wort "dunkel" als bedrohlich, zu sehr erinnert es unsere Seele an ferne Kindheitstage, als wir uns alleingelassen im Kinderbettchen in der Dunkelheit vor Monstern und Alpträumen gefürchtet haben.

Doch sind nicht zufällig in allen  Märchen die größten Schätze an den dunkelsten, geheimnisvollsten, schauerlichsten  Orten versteckt? Es lohnt sich, den Augen Zeit zu geben, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen - anstatt zu  flüchten oder diese Zeiten zu ignorieren:

Die Dunkelmond-Tage signalisieren  uns, dass ein Zyklus dem  Ende nahe ist. Diese Tage sind sehr bereichernd und nährend. Wenn wir uns nur die Zeit nehmen würden für einen Rückzug zur Regeneration!

Zu dieser Zeit können wir optimal wieder in  Einklang mit den natürlichen Rhythmen kommen. Der Zyklus des Mondes ist ein natürlicher, unterstützender Rhythmus, der alles auf dieser Erde bewegt. Wenn schon die ungeheuren Massen der Weltmeere im Takt der Mondin in Ebbe  und Flut mitschwappen, können wir uns leicht vorstellen, wie beweglich auch kleine Wassermassen  sind, z.B. die ca. 75% Wasser in unseren Körpern.

Es lohnt sich, in diesen Nächten gen Himmel zu schauen, in das  unendliche Meer der Sterne. Ohne Mondlicht werden sie umso besser sichtbar. Auch die Sicht in unser dunkles Innerstes von Körper und Geist wird nun für den inneren Blick leichter zugänglich. 

In diesen Tagen erleichtert es die Natur uns, zu entschleunigen. Wir sind oft müder und spüren unsere Erschöpfung stärker. Nehmen wir uns die Zeit dafür, vielleicht jeden Monat bewusst an diesen Tagen, haben wir einen wichtigen Schlüssel für unsere Gesundheit entdeckt.

Jetzt  können  wir optimal Nicht-Tun und unsere Essenz wieder auffüllen lassen. Es geht um das Sein lassen. Dann werden die Tage zu heilendem Balsam. Dieses alte Wort bezeichnet das heilende Harz der Bäume, das desinfiziert, Wunden verschliesst und  die  Heilung unter seinem Schutz ermöglicht. Diese  Mondphase wird nicht zufällig auch als  "balsamischer  Mond" bezeichnet.

8 Geschenke der Dunkelmondzeit:

Die himmlische Erlaubnis zum Nicht- und Nix-Tun!

In unserer hektischen  Alltagswelt brauchen wir dringend solche Zeiten der Beruhigung und des Ausruhens.  Wir dürfen faul sein, länger schlafen, genüsslich rumtrödeln.

Aus dem Nichts entsteht neue Energie!

Kurz vor der Dämmerung ist ess immer am dunkelsten. Dunkle Zeiten klären den Raum, schaffen Freiraum. Erst dann kann sich Neues in diesen leeren Raum ergiessen.

Befreiung geschieht auf allen Ebenen des Seins

Alle angesammelten Spannungen und Blockaden, die wir im vergangenen Monat angesammelt haben, können sich auflösen. Dasselbe geschieht jede Nacht, wenn wir im Schlaf die Anstrengung des Tages  loslassen. Dabei dürfen wir  auch all die Geschichten und Glaubenssätze loslassen, die wir  uns selbst erzählen.

Regeneration braucht Ruhe

Nur  in Ruhe schaltet unser Nervensystem in den Regenerationsmodus um. Nur in Ruhe kann der Körper sich effektiv regenerieren, reparieren und heilen. (Solange wir im aktiven Kampf- oder Flucht-Modus  unter Strom stehen, werden Stresshormone ausgeschüttet. Die Verarbeitung und Regeneration sind weitgehend abgeschaltet.) Um zu regenerieren und zu heilen, brauchen wir Nichts zu tun. Dein Sysstem weiss, was zu tun ist. Es geht vielmehr um Geschehen-lassen!

Pause, Zeit zum nach Innen lauschen

Lerne in dieser Ruhephase, nach Innen zu lauschen. Was sind Deine wirklichen Bedürfnisse? Im Alltag hören wir oft nur  den permanent plappernden Verstand. Was sagt die leise, oft  kaum noch hörbare Stimme des Bauchgefühls? Sehr häufig hat sie nämlich ganz andere Bedürfnisse. Die Kunst der Selbstfürsorge müssen viele Menschen erst wieder lernen. Wie gut kümmern wir uns um uns (wie eine liebevolle Mutter) um uns  selbst?

In Ruhe die Prioritäten neu sortieren

Es geschieht durch ruhiges Beobachten. Es ist wie an einer Unfallstelle. Wer am lautesten schreit, dem geht es meist noch gut genug. So ist es auch mit den Themen. Die höchste  Priorität brauchen meist die Themen, die wir gerne und erfolgreich verdrängen. Erst bei ruhiger Innenschau kommt der Aha!-Effekt.

Mehr Selbst-Wert und -bewusstsein schafft stabile Grenzen

Mit bewusst neu gesetzten Prioritäten können wir unsere Grenzen besser verteidigen,  wenn wieder Zeit zu Aktion gekommen  ist. Es fällt dann leichter, "Nein" zu sagen, wenn  es uns etwas nicht gut tut.

Echte Präsenz

Diese monatliche Übung hilft uns, im Hier und Jetzt präsent zu sein.  Die meisten Menschen vergeuden ihre Energie mit den Sorgen des Morgen und dem "alten Mist" von GesternWenn wir ver-geben, vergeben wir nicht  anderen, sondern lassen los. Das erleichtert uns  selbst das Leben.


26. November 2024

Winter, die Zeit der dunklen Göttin


Magna mater, Grosse Göttin

Reise zu dir selbst.
Und dort, wo Du ganz zu Hause bist,
wirst Du Göttern begegnen.

Die ältesten Funde prähistorischer Gottheiten sind eindeutig weibliche Gestalten. In allen Kulturen dieser Welt erzählen die ältesten Mythen von weiblichen Gottheiten, von den Schöpfungs- und Urmüttern, die das Universum geboren haben. 

Zugleich erzählen diese Mythen von der ewig kreisenden Zeit, dem Zyklus von Werden und Vergehen, vom Kreislauf der Vegetation. So macht es Sinn, dass diese Göttinnen auch die Göttinnen des Todes waren, die das Leben wieder beenden.

Im Laufe der Jahrtausende wurden viele dieser Göttinnen von späteren Kulturen übernommen, vereinahmt und umbenamt. Dabei wurden sie immer mehr vermännlicht. Doch bis heute schimmern die ursprünglichen Gestalten durch all die Märchen und Mythen aus aller Welt hindurch.

Hekate 

Auch die Darstellung dieser Göttin machte im griechisch-römischen Raum im Lauf der Zeit mehrere Wandlungen durch: Von einer ursprünglichen Muttergestalt aus Kleinasien zur jugendlichen Göttin, zur Hüterin der Schwellen und Übergänge, bis hin zu einer zwielichtigen, dunklen Gestalt. 

Schliesslich endete sie in der Spätantike als Sammelsurium, die in sich die verschiedensten Göttinnen vereint. Die fremdartige Göttin der Griechen wird  "insgeheim" für den Mond oder  für die Sonne der Nacht gehalten. Im Himmel ist sie Selene, auf der Erde Artemis und im Hades  Persephone. Dreigestaltig ist diese Göttinnengestalt also, zugleich Jungfrau, mächtige Frau und alte Weise - wie so viele der alten Göttinnen.

Interessant ist, dass sie sich nie in den antiken Pantheon einordnen liess. Neben dem "Göttervater" Zeus ist sie die einzige Gottheit, die den Menschen jeden Wunsch erfüllen oder verweigern kann. Doch genauso wie die Göttin den Segen geben kann, kann sie ihn wieder nehmen, wenn sie es für richtig empfindet.

In Hesiods Theogonie sie jene Gottheit, die am häufigsten in Verbindung zu Menschen genannt wird, und er bezeichnete sie als Pflegerin aller Geschöpfe. Stark verehrt wurde sie zur Zeit der Neuplatoniker, die in ihr die Quelle des Ursprungs sahen, aus der alle Seelen entspringen und zu der sie wieder zurückkehren. Außerdem galt sie als Vermittlerin zwischen der Welt der Menschen und der höheren Götter.

Hekate ist die Verkörperung des verborgenen, dunklen, geheimnisvollen Aspektes einer vorpatriarchalen Erdgöttin. Lautwein stellt diesen Aspekt in Zusammenhang mit dem dunklen Aspekt der Sonne, die nach alter Vorstellung nachts unter der Erde durch die Unterwelt von Westen nach Osten wanderte. Erst später wurde dieser verborgene, dunkle, geheimnisvolle Aspekt der Sonne dem Erdtrabenten Mond zugeordnet.

Ihre Rituale wurden vor allem im privaten Kreise und im Schutze der Dunkelheit abgehalten. Man bat sie um Hilfe die Wünsche zum persönlichen Wohle zu erfüllen, vor allem um Schutz, Führung, Glück und Wohlstand. 

Hekate konnte den Zugang zur Unterwelt öffnen, sowie den Kontakt mit Geistern und Toten ermöglichen. Dafür wurden ihre Opfergaben an Kreuzwegen, Friedhöfen und Hauseingängen (Türschwellen) niedergelegt. Der Neumondtag war den Toten heilig. An diesem Tag wurden Hekate, als Wächterin der Unterwelt, geopfert.

Sie half im Mythos der Muttergöttin Demeter, als deren Tochter Kore entführt wurde, diese in der Totenwelt wiederzufinden. In der Zwischenzeit ist das Mädchen Kore dort der Mutter er-wachsen und unter dem Namen Persephone zur Herrin über die Unterwelt gereift. (Der Unterweltsgott Hades, Persephones Ehemann, bleibt dagegen in der Mythologie relativ obskur, fast farblos.) So beschreibt auch dieser Mythos verschiedene Facetten ein und derselben Symbolgestalt, der dreifaltigen Mutter.

Doch wie immer wir die dunkle, große Mutter nennen, sie nährt und behütet uns bis heute, spürbar in den dunklen Zeiten, wenn wir uns auf sie besinnen. Wir finden sie in den Weihnachts- und Rauhnachtsgebräuchen wieder. Wer genau hinschaut, hinhört, findet sie in vielen Gebräuchen verborgen bis heute. (Eine wunderbare Fundgrube zum Schmökern ist dieser link.)


Winter, die Zeit der Wandlungsphase Wasser

 

Die Energie-Qualität, die wir jetzt in dieser Jahreszeit wahrnehmen, nennen wir in der chinesischen Medizin die Wandlungsphase des Wassers:

Während der drei Wintermonate verschliessen sich Himmel und Erde und fallen in das Ruhestadium der Speicherung. Wasser gefriert zu Eis, und in der Erde bilden sich Frostrisse. Die Yang-Energie der Natur verbleibt ungestört.

Es ist die Zeit des Yin, der Kälte, von Dunkelheit, Ruhe und Sammlung.  Die Bewegung der Lebensenergie in der Winterruhe ist minimal, sie beschränkt sich auf das Schützen und Wärmen des Inneren. Dann kann Regeneration stattfinden im Nicht-Tun.



Wir sollten jetzt im Alltag dieser Energie unsere Aufmerksamkeit und Zeit schenken. Statt Kommerzrummel und Adventshektik lautet das Motto zur Ruhe kommen und sich selbst pflegen.

Jetzt geht es um das Aushalten-Können der scheinbaren Widersprüchlichkeit des Lebens. Wir können weder auf die Logik noch auf die Mystik von jeweils einer Hirnhälfte ausweichen. Das Thema ist das tiefe Vertrauen. Das bedeutet auch, sich selbst Fehler zuzugestehen, statt sich arrogant zu erhöhen. Das ist alles andere als devote Erniedrigung, sondern freiwilliges, weises Nachgeben („Dein Wille geschehe!“). Es ist sogar die Aufforderung, sich weich und harmonisch zur Erde herab zu beugen und wie das Wasser abwärts zu fliessen.

Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life", sollten wir einige Hinweise beachten, damit wir die Energie des Winters förderlich für uns nutzen können:

Es ist die Zeit, früh zu Bett zu gehen und erst dann aufzustehen, wenn die wärmenden Strahlen der Sonne am Morgen erscheinen. Kälte sollte gemieden, die Wärme dagegen gesucht werden. 

Vorsicht ist geboten bei Massnahmen, die die Hautporen öffnen (wie Sauna, heisse Bäder, schweisstreibener Sport). Beachtet man dies nicht im Winter, besteht die Gefahr, das Netzwerk der Nieren zu verletzen.

Es ist das Beste, sich in ein gut isoliertes Zuhause zurückzuziehen, auf regelmässige Nahrungsaufnahme zu achten, und seine Kleidung den Temperaturen anzupassen. Man sollte nicht zu wagemutig werden und sich dem kalten Wind aussetzen. 

(den ganzen Artikel hier lesen) 

Diese Sätze erinnern uns daran, dass der Winter einst als Zeit der inneren Einkehr, Ruhepause und damit Zeit zum Regenerieren und Kräftesammeln geschätzt wurde. 

Das nächste Frühjahr kommt bestimmt. Dann heisst es nämlich, frisch gestärkt in Bewegung und Aktion kommen. Wer dann mit leeren Speichern startet, hat das Nachsehen.


21. August 2024

Gesundheit und Entspannung im Herbst

 

August, September und Oktober sind die drei Herbstmonate. In unseren westlichen, willkürlich-Mensch-gemachten Kalendern steht erst um den 20. September das Wort "Herbstanfang". Doch zu diesem Zeitpunkt der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche ist tatsächlich der Herbst in der Natur rund um uns schon halb vorbei.

Die nun deutlich kürzer werdenden Tage bringen eine sanftere Wärme mit sich. Auch das Licht hat sich qualitativ gewandelt. Der goldene Schimmer des Indian Summers begleitet uns durch den August. Seine Intensität und Wärme nimmt spür- und sichtbar von Tag zu Tag ab.Die Kühle, vor allem Morgens, ist schon deutlich zu süren.

Sowohl Frühling als auch Herbst sind Jahreszeiten des intensiven Wandels. Daher häufen sich oft zu diesen Jahreszeiten Erkrankungswellen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dann beruhigende, meditative Praktiken, die das Leben nähren, besonders zu pflegen. 

Vergehen und Verlangsamen des Wachstumsimpulses

ist das Thema der Herbstmonate. Wichtig ist nun, Körper und Geist in einem ruhigen, harmonischen Zustand zu halten und seine Energien nicht zu verschleudern. 

Sowohl der Alltag, als auch die Behandlung sollten auf die der Jahreszeit entsprechende Energiequalität hin abgestimmt werden. Kalte Füße (barfuß!) und klamme Kleidung auf der Haut meiden wir. Achtung beim Sport, denn Schwitzen ist nun nicht mehr gesund.

Kalte Lebensmittel (Joghurt, Rohkost, zuviel Tomate und Gurke) und kalte Getränke schädigen nun das Verdauungssystem und unser Wohlbefinden.  


1-2 Tassen Hibiskus-Gewürztee

am Tag helfen, die Balance für den Herbst zu finden. Die wunderbare, herbstliche Mischung mit säuerlichem Hibiskus und wärmend-stärkenden Gewürzen wie Süßholz, Kurkuma, Kardamon und Ingwer als fertige Teebeutel ist leider aus dem Programm. Macht nichts, Leben ist Wechsel und Wandel. Stattdessen mischen wir selbst:

Je einen Esslöffel Hibiskus-Blüten (in guter Qualität lose z.B. von Sonnentor, Salus oder Lebensbaum) mit Yogitee-Classic mit kochendem Wasser überbrühen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Auf Trinktemperatur abgekühlt kann mit einem Tropfen kaltgeschleudertem heimischem Honig sparsam gesüsst werden.

(Zum vollständigen Artikel!)

Morgens, direkt nach dem Aufwachen, sollte folgende Übung gemacht werden:

Schliesse Deine Augen.

Klappere 21 Mal mit den Zähnen.
Schlucke den Speichel.

Reibe Deine Hände aneinander.
Lege danach die Handflächen auf die Augen
und spüre die Wärme,
die auf die Augen übergeht.

Reibe nochmal Deine Hände
und bedecke wieder die Augen.

Wer diese Übung regelmässig während der gesamten drei Herbstmonate praktiziert, bekommt klare und leuchtende Augen.

(Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life")

7. Juli 2024

Sommer???

 

Im  letzten Jahr war der Titel "Sommer-Hitze". In diesem Jahr vermissen wir sommerliche Wärme. Das ist  nicht untypisch für  Jahre, die unter dem planetaren Sonnen-Einfluß stehen. 

Diese Jahre im sieben-jährigen Zyklus sind meist mittelmässig warm, oft mit späten Frost bis in Mai/Juni. Der Vorteil ist, dass die Sommernächte zum Schlafen angenehm kühl bleiben. Dabei ist es eher trocken als feucht. Ausnahmen bestätigen die Regel, zumindest war es bisher ausreichend feucht. Aber wer weiss, wie  der Rest des Sommers noch wird?

Die drei Sommermonate Mai, Juni und Juli werden durch die Energie des Feuers belebt. Sie stehen in Zusammenhang mit Wachstum, Blüte und Reifen. Das Herz-Qi ist erfüllt von Feuerenergie, die uns aktiv sein lässt, uns nach draussen treibt, Kontakt und Kommunikation erleichtert.


(Photo von Arkadius Neumann, Pixelio)

Zugluft erzeugt "Wind in den Leitbahnen"

Der Kopf ist der Treffpunkt aller Yang-Leitbahnen. Deshalb sollte er vor allem vor Windeinfluss gut geschützt werden. Im Schlafzimmer sollten wir Zugluft über dem Bett, v.a. am Kopfende vermeiden, um gesund zu bleiben. Meiden wir vor allem den eiskalten Wind, den Klimaanlagen in den Raum oder sogar  auf den Körper pusten, gerade im Auto oder am Arbeitsplatz.

Während der Sommermonate ist es förderlich, täglich 100-200 Male die Kopfhaut zu bürsten. Hierbei sollten wir eine gute Bürste verwenden, um die Kopfhaut nicht zu verletzen. Ausserdem sollten wir das an einem windstillen Platz machen. 

Diese einfache Technik vertreibt Wind aus den Leitbahnen und klärt die Augen. "Wind in den Leitbahnen" erzeugt z.B. Symptome,  die wir modern z.B. als Heuschnupfen und Allergien bezeichnen.

Wind-Invasion 

provoziert ausgesprochen unangenehme Symptome. Darunter versteht die Chinesische Medizin z.B. Symptome, die plötzlich erscheinen, wandern, kommen und gehen wie der  Wind. Typisch sind die "plötzlich und  heftig" auftretenden  Virus-Erkrankungen.
 
Wenn sich jemand nach einem kalt-kühlenden Abendessen mit verschwitztem Körper an einem ungeschützten Ort zur Nachtruhe begibt, entstehen leicht Syndrome durch Wind-Blockade mit Taubheitsgefühlen in Armen und Beinen, Sprachstörungen, und Lähmungen (westlich-modern sprechen wir von  Schlaganfallgeschehen, Neuralgien, etc).

Sommerhitze, aber Kälte-Durchfall

Im Kontrollzyklus der Beziehung zwischen den Wandlungsphasen kontrolliert Feuer das Metall. Metallenergie regiert die Lungen, und der zugeordnete Geschmack für das Netzwerk der Lungen ist das Scharfe. Im Sommer sollten wir bittere Speisen reduzieren, aber den scharfen Geschmack zur Nährung der Lungen bevorzugen.

Wenn die Sommerhitze ihren Höhepunkt erreicht, neigt das Verdauungssystem leicht zu Erkältung. Die äussert sich oft in Form von Durchfällen. Typisch passiert das auf Reisen, meist durch eisgekühlte Getränke, Klimaanlagen etc.

Während dieser Zeit ist es sogar besonders ungünstig, einen solchen Kälte-Durchfall zu bekommen, weil der Körper damit wertvolles Yin-Qi verliert. Denn das Yin-Qi ist gerade zur Kühlung des Organismus wichtig.

Noch besser ist natürlich, damit zusammenhängende Symptome ganz zu vermeiden, in dem wir gerade während der Sommerhitze bewusst:

Wärmende Speisen essen
und kalte Getränke meiden!

Während der Sommersonnenwende beginnt die winterliche Yin-Energie ihre erneute Rückkehr, wenn auch zunächst im Verborgen zur mitternächtlichen Stunde. Zur Unterstützung sollte man deswegen in der Sommerzeit ein tonisierendes Dekokt für die Nieren zu sich nehmen. Das Herz ist zu dieser Zeit am überlaufen. Die Nieren jedoch haben ihre schwächste Phase. 

Trotz aller Hitze im Sommer ist es also völlig unangemessen, sich den Bauch mit (Eis-)gekühlten, kalten und gesüßten Getränken, und kalt-kühlenden Speisen, kalten Nudeln und Backwaren vollzuschlagen! Auch sehr Yin-reiche Nahrungsmittel, wie Auberginen und Rohkost, essen wir nur in kleinen Mengen.

All das führt zu Kälte im Verdauungstrakt. Die Folge sind die typischen sommerlichen Magen-Darm-Infektionen. 

Das Herz beruhigen

Fast noch wichtiger ist es zur Sommerzeit, seine Atmung zu regulieren und das Herz zu beruhigen. Die Vorstellung von Eiskristallen in Herz oder Magen würden eher die Hitze dort richtig aufflackern lassen, statt sie zu vermindern.

Es ist keineswegs so, dass heisse Dinge immer die Hitze fördern und Kälte kühlt.  So regt die eiskalte Dusche bei Hitze die Blutzirkulation an. Nach der ersten Abkühlung wird einemeher noch wärmer. Eine lauwarme Dusche dagegen kühlt sanft und beruhigt.
 
Natürlich bekommt nicht jeder gleich Symptome. Eine Person ist anfälliger, dem Anderen scheint alles nichts auszumachen. Eine Erklärung dafür... (hier weiterlesen.) 
 

Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life" 

 

26. Februar 2024

Früüüühling!

 

Die Osterglocken haben den Winter mit den Narren gemeinsam zum Tor hinaus geläutet. Was ein furioser Frühlingsbeginn, tatsächlich, es war Anfang Februar!

 Selbst die Stare sind jetzt schon da - oder waren vielleicht gar nicht weggezogen ? Das erste Drittel des Frühlings haben wir jedenfalls schon hinter uns.

Gesundheit und Entspannung fördern während der Frühlingsmonate

(Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life")

Die drei Monate des Frühlings (Februar, März, April)
sind die Zeit der Erneuerung:

das Alte und Abgestandene verschwindet,
Himmel und Erde erwachen zu neuem Leben
und alles erblüht.


(Photo ©berwis/www.PIXELIO.de)

Schlafe in der Nacht und stehe zeitig auf, schreite frei über den Hof, öffne Deine Haare und gebe Dich ganz dem wohligen Gefühl des morgendlichen Spazierens hin; auf diese Weise solltest Du im Frühling Deine Geister erwecken. 

Fördere alles Leben und töte nicht, sei großzügig und gefällig, gib aus freien Stücken und strafe nicht. Das ist die angemessene Art und Weise, das Qi des Frühlings zu ehren und in dieser Jahreszeit das Leben zu nähren. 

Es ist die Zeit, durch Gärten und Wälder zu wandern, sich gemütlich niederzulasen an Rastplätzen mit schöner Aussicht und die ruhige Sicht der Natur auf sich einwirken zu lassen. Öffne Dein Herz, lass alle stockende Energie los, und ermutige so das aufbrechende Qi von Geburt, Leben und Erneuerung zu fliessen.

In dieser Zeit wäre es wider der Dynamik der Natur, sorgenbekümmert herumzusitzen und immer stagnierter und depressiver zu werden. 

Gerade alte Menschen sollten sich nicht der Versuchung dauerhafter oraler Genüsse und Überesssen auf nüchternen Magen hingeben, sonst leidet ihre Gesundheit sehr sicher. 

Für sie wäre es auch ein Fehler, jetzt schon die gefütterte Winterkleidung abzulegen, gerade wenn das Wetter zwischen warm und kalt hin- und herspringt. Typisch für alte Menschen ist ein schwaches Qi, brüchige Knochen und ein zarter Körper, der für Wind-Kälte-Attacken sehr empfänglich ist. Da deren Körperoberfläche leicht durchdrungen wird, sollten sie stets Kleidung griffbereit haben, die sie dann beiseite legen können, wenn die Sonne herauskommt. 

Schäle Dich nacheinander aus den wärmenden Schichten, und werfe nicht alle Kleidung auf einmal ab! 

Sich diesen Grundsätzen des jahreszeitlichen Flusses zu wiedersetzen, führt zu ernsten Störungen des Leber-Netzwerkes.

Zur Wandlungsphase Holz und dem Funktionskreis Leber wird... Hier weiterlesen!

 

14. Juni 2023

Sommer-Hitze!

 

Die drei Sommermonate Mai, Juni und Juli werden durch die Energie des Feuers belebt. Sie stehen in Zusammenhang mit Wachstum, Blüte und Reifen. Das Herz-Qi ist erfüllt von Feuerenergie, die uns aktiv sein lässt, uns nach draussen treibt, Kontakt und Kommunikation erleichtert. 

Im Kontrollzyklus der Beziehung zwischen den Wandlungsphasen kontrolliert Feuer das Metall. Metallenergie regiert die Lungen, und der zugeordnete Geschmack für das Netzwerk der Lungen ist das Scharfe. Während der Sommerphase sollte man daher:

Im Sommer sollten wir bittere Speisen reduzieren, aber den scharfen Geschmack zur Nährung der Lungen bevorzugen.


(Photo von Arkadius Neumann, Pixelio)

Sommerhitze, aber Kälte-Durchfall

Wenn die Sommerhitze ihren Höhepunkt erreicht, neigt das Verdauungssystem leicht zu Erkältung. Die äussert sich oft in Form von Durchfällen. Typisch passiert das auf Reisen, meist durch eisgekühlte Getränke, Klimaanlagen etc.

Während dieser Zeit ist es sogar besonders ungünstig, einen solchen Kälte-Durchfall zu bekommen, weil der Körper damit wertvolles Yin-Qi verliert. Denn das Yin-Qi ist gerade zur Kühlung des Organismus wichtig.

Noch besser ist natürlich, damit zusammenhängende Symptome ganz zu vermeiden, in dem wir gerade während der Sommerhitze bewusst:

Wärmende Speisen essen
und kalte Getränke meiden!

Während der Sommersonnenwende beginnt die winterliche Yin-Energie ihre erneute Rückkehr, wenn auch zunächst im Verborgen zur mitternächtlichen Stunde. Zur Unterstützung sollte man deswegen in der Sommerzeit ein tonisierendes Dekokt für die Nieren zu sich nehmen. Das Herz ist zu dieser Zeit am überlaufen. Die Nieren jedoch haben ihre schwächste Phase. 

Trotz aller Hitze im Sommer ist es also völlig unangemessen, sich den Bauch mit (Eis-)gekühlten, kalten und gesüßten Getränken, und kalt-kühlenden Speisen, kalten Nudeln und Backwaren vollzuschlagen! Auch sehr Yin-reiche Nahrungsmittel, wie Auberginen und Rohkost, essen wir nur in kleinen Mengen.

All das führt zu Kälte im Verdauungstrakt. Die Folge sind die typischen sommerlichen Magen-Darm-Infektionen.
 

Das Herz beruhigen

Fast noch wichtiger ist es zur Sommerzeit, seine Atmung zu regulieren und das Herz zu beruhigen. Die Vorstellung von Eiskristallen in Herz oder Magen würden eher die Hitze dort richtig aufflackern lassen, statt sie zu vermindern.

So regt die eiskalte Dusche bei Hitze die Blutzirkulation an. Danach wird einem nach der ersten Abkühlung eher noch wärmer. Es ist keineswegs so, dass heisse Dinge immer die Hitze fördern.  Eine lauwarme Dusche dagegen kühlt sanft und beruhigt.

Zugluft erzeugt "Wind in den Leitbahnen"

Der Kopf ist der Treffpunkt aller Yang-Leitbahnen. Deshalb sollte er vor allem vor Windeinfluss gut geschützt werden. Im Schlafzimmer sollten wir Zugluft über dem Bett, v.a. am Kopfende vermeiden, um gesund zu bleiben. Meiden wir vor allem den eiskalten Wind, den Klimaanlagen in den Raum pusten, gerade im Autto oder am Arbeitsplatz.

Während der Sommermonate ist es förderlich, täglich 100-200 Male die Kopfhaut zu bürsten. Hierbei sollten wir eine gute Bürste verwenden, um die Kopfhaut nicht zu verletzen, ausserdem sollten wir das an einem windstillen Platz machen. 

Diese einfache Technik vertreibt Wind aus den Leitbahnen und klärt die Augen. "Wind in den Leitbahnen" erzeugt z.B. Symptome,  die wir modern z.B. als Heuschnupfen und Allergien bezeichnen.

Wind-Invasion 

provoziert ausgesprochen unangenehme Symptome. Wenn sich jemand nach einem kalt-kühlenden Abendessen mit verschwitztem Körper an einem ungeschützten Ort zur Nachtruhe begibt, entstehen leicht Syndrome durch Wind-Blockade mit Taubheitsgefühlen in Armen und Beinen, Sprachstörungen, und Lähmungen (westlich-modern sprechen wir von  Schlaganfallgeschehen, Neuralgien, etc). 
 
Natürlich bekommt nicht jeder gleich diese Symptome. Eine Person ist anfälliger, einem Anderen scheint dies nichts auszumachen. Eine Erklärung dafür... (Den kompletten Artikel hier weiterlesen...) 
 

Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life"