7. Juli 2024

Eine Umarmung für uns selbst

 

Wann hast Du zuletzt eine richtige,  lange Umarmung  von Herzen bekommen, in der Du Dich rundum geborgen und willkommen gefühlt hast?

Solche Umarmungen bekommen wir alle viel zu selten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt diese Sehnsucht zu befriedigen. In uns allen lebt ein kindlicher Teil. Das innere Kind in Jedem von uns, möchte gerne viel öfters solche Momente erleben, sich rundumgehalten fühlen, vollkommen angenommen sein. 

Nicht allen Menschen ist das bewusst. Viele nehmen dieses tiefe Bedürfnis gar nicht (mehr) wahr. Oft wird es überspielt, hinter einer abweisenden Fassade abgewehrt. Gerade Jungs wurde früher beigebracht, dass sie irgendwann dafür zu groß wären. Nur kleine Kinder dürfen kuscheln?

Ja, selbst wenn nur kleine Kinder kuscheln dürften
- wie gut, dass wir alle mit einem Teil immer ein kleines Kind bleiben. Wir dürfen kuscheln. 

Fangen wir gleich damit an:

Kreuzen wir unsere Arme vor dem Herzen, umarmen wir uns von Herzen. Die Hände umfassen die Schultern. Ob wir Stehen oder Sitzen ist bei dieser Übung gleichgültig. Achten wir nun auf unseren Atem, der sich selbst atmet. 

Nun heben wir unsere Schultern immer höher zu den Ohren und verstärken den Druck unserer Hände auf den Schultern.  Mit jedem Atemzug intensivieren wir diese Anspannung bis in die Kiefergelenke, in die Halsmuskulatur, die Schultern, den Rücken, sogar bis in die Hüften. 

  • Wie fühlst Du Dich dabei?
  • Empfindest Du diese Umarmung als sicher, geschützt, gehalten?
  • Oder ist sie Dir zu eng, bedrückend, bedrängend?

Die Hände und Arme bleiben in dieser Haltung. Mit dem nächsten Ausatmen lässt Du die Anspannung abfliessen. Lass die Schultern bewusst sinken. Von Atemzug zu Atemzug entspanne alle Muskeln, den Unterkiefer, den  Nacken. Wandere mit den entspannenden Loslasswellen des Ausatmens über  die Leisten zu den Oberschenkeln, den Knien, Waden bis zu den Füssen hinunter. Wo immer Du noch Verspannung und Verkrampfung findest, weht der Atem die Einladung zum Loslassen hin. Mit jedem Ausatmen nimmt der Atemwind die Anspannungen gleich mit sich weg. 

Stell Dir vor, wie der Ausatem und die Anspannungen nach unten fliessen, bis zu den Füßen und noch tiefer, bis in die Erde hinein. Sie nimmt alles Schwere, alles Gewicht, alle Anspannung und Anstrengung  auf, die nach unten sinkt. So verwurzeln wir uns zugleich immer tiefer in die Erde, als wären unsere Beine und Füße Wurzeln.

Die Arme und Hände umfassen die Schultern nun entspannt, mit sanftem Druck. Mit dem nächsten Atemzug nimm wahr, wie der Einatem bis in Deinen Bauchraum fliessst und ihn mit frischer Energie anfüllt. 

  • Wie fühlst Du Dich jetzt?
  • Was fällt Dir konkret  körperlich auf, so wie Du nun aufrecht in der Erde verwurzelt bist?