4. August 2016

Der Therapeut als Gärtner


Yin und Yang

Die Chinesische Medizin ist sowohl einfach als auch komplex zugleich. Je länger man sich damit beschäftigt, umso komplexer erscheint es einem und umso nichtwissender fühlt man sich manchmal, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass sie mit einer anderen Denkweise einher geht.

Yin & Yang – alles lässt sich darauf zurückführen und zwar immer nur im Vergleich zu etwas anderem. Dann ist ein Ding eher Yin und ein anderes eher Yang. Yin drückt das Ruhende aus, und auch das Strukturelle – Yang das Aktive, Pulsierende, Bewegende. Und eins geht immer in das andere über. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. Beide sollten sich harmonisch ergänzen.

Als Therapeut der Chinesischen Medizin schauen wir nach Ungleichgewichten im Zusammenwirken von Yin und Yang. Und versuchen in Zusammenarbeit mit dem Patienten, die Impulse zu setzen, die das Gleichgewicht wieder herzustellen helfen.

Die chinesische Medizin umfasst dabei Techniken wie Akupunktur, Kräuterheilkunde, Körpertherapie, die durch einen Therapeuten ausgeübt wird. Aber auch das Lehren von Qi Gong (Übungen und Bewegungen)  und Ernährungsberatung. Das Schöne an Qi Gong und Ernährung ist, dass jeder dies zu Hause in seinem Alltag weiterführen und so mithelfen kann, sein inneres Gleichgewicht zu halten und zu verbessern.

Der Therapeut als Gärtner

Man kann einen Chinesischen Arzt oder Heilpraktiker mit einem Gärtner vergleichen, der die richtigen Impulse an den richtigen Stellen setzt, damit der innere Garten wieder in voller Blüte stehen kann. Er ist ein sich selbst regulierendes System, das mit kleinsten Hilfen wunderbar floriert.


Im Gegenzug dazu ist die moderne westliche Medizin eher mit einem Mechaniker zu vergleichen – dies soll nicht abwertend sein, sondern einfach darauf hinweisen, dass in der westlichen Medizin oft erst gehandelt wird, wenn schon etwas „kaputt“ ist

„Ein Symptom ist die in unserer Gesellschaft am meisten akzeptierte Art, sich um sich selbst zu kümmern.“
 
– wohingegen das Ziel der Chinesischen Medizin ein ständiges Ausbalancieren des inneren Gleichgewichts ist.

Und letzteres ist das, womit die meisten konfrontiert werden, auch ohne als „westlich krank“ zu gelten. Und warum erst warten, bis tatsächlich Körpersubstanz, Gelenke oder Organe unwiederuflich beschädigt sind? Wie wäre es, seine Körper-, Geist- und Seelenlandschaft gut zu hegen und zu pflegen? Wie wäre es, Medizin für die Gesundheit zu nutzen, anstatt gegen  Krankheiten?


(Quelle: eine alte Web-Fundsache von den Seiten der AGTCM im Rahmen der damaligen Aktion "Woche der Akupunktur und TCM", ergänzt durch meine Gedanken)