5. Mai 2021

Vorbeugung und Behandlung von Infektionen


Viele Pflanzen und daraus hergestellte Heilmittel haben unter anderem auch ein antivirales Potenzial. Studien, die eine therapeutisch taugliche Wirkung belegen könnten, sind allerdings selten. Warum das so ist, und für welche Pflanzen es Hinweise auf eine antivirale Wirkung gibt, erläutert Dr. Stange, im Interview (klick!) mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Dr. med Rainer Stange ist Internist und Facharzt für Naturheilverfahren und physikalische Therapie am Immanuel Krankenhaus in Berlin. Der 71-Jährige ist Präsident des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin sowie Vizepräsident der Gesellschaft für Phytotherapie. 

Einige Fragen und Antworten daraus, bestätigen letztlich, was in vielen Praxen, die mit Naturheilkunde arbeiten, längst für unsere Patienten selbstverständlich ist:

Man könnte also vorbeugend mit Kräuterzubereitungen gurgeln?

Ja. Der Mundrachenraum ist ja der erste Angriffspunkt. Vor Grippeviren kann man sich zum Beispiel mit Gurgeln von Grüntee schützen. Das wissen wir aus der sehr guten Forschung, die in Japan seit Jahrzehnten zu diesem Thema betrieben wird. So hat man in randomisierten Studien eine Gruppe mit Grüntee, die andere mit klarem Wasser gurgeln lassen. Die Grünteegurgler waren wesentlich besser vor Grippe geschützt als die Wassergurgler.

(Anmerkung von mir: Es geht hier ums Gurgeln mit Grüntee. Als Getränk wirkt Grüntee  auf den Organismus eher kühlend. Daher sollten wir ihn als Getränk eher an heissen Tagen im Sommer geniessen!)

Aber auch Wassergurgeln ist besser als nichts: Ausgetrocknete Schleimhäute sind nämlich angreifbarer. Ich glaube, sehr große, weitgehend ungenutzte Chancen liegen derzeit in präventiven, topischen Anwendungen, also etwa Mund- und Rachenspülungen mit antiviralen Substanzen. Den Nasenraum, der ebenfalls eine Eintrittspforte ist, erreicht man gut mit Aromatherapie und ätherischen Ölen. Da könnte man Thymian oder Lavendel einsetzen.

Naturheilkundliche Ansätze im Kampf gegen Covid-19

 Abwehrkräfte stärken: Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, die viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse enthält, hält das Immunsystem fit. Viel Bewegung, am besten an der frischen Luft, und genügend Schlaf sind ebenfalls wichtig. Stress und zu viel Alkohol schwächen dagegen die körpereigene Abwehr. 

(Anmerkung von mir: Frische Ingwer-, Kurkuma- und Galgantwurzeln lassen sich großzügig beim Kochen als Gewürze verwenden. Viele Gewürze wirken sowohl immunstimulierend als auch antibakteriell und antiviral, z.B. auch Zimt, Nelken, Pfeffer, Kardamon, Rosmarin, Thymian.)

Gezielte Immunstimulation: Extrakte des Purpursonnenhuts (Echinacea Purpurea) können möglicherweise dazu beitragen, die körpereigenen Abwehrkräfte zu mobilisieren und Infekte besser abzuwehren. 

(Anmerkung von mir: Statt labortechnisch hergestellter Extrakte setze ich lieber die qualitätiv sehr hochwertigen Urtinkturen von Ceres ein. Neben der Echinachea kommen ausserdem auch andere Pflanzen zur Stärkung des Immunsystems in Frage, z.B. Thymian-Tinktur.)

Gurgeln, Mundspülungen: Damit Viren nicht den Mundrachenraum befallen, kann man versuchen, die Schleimhaut zu stärken. Mehrmaliges Gurgeln pro Tag, zum Beispiel mit Grün- oder Salbeitee, hat möglicherweise einen schützenden Effekt. Außerdem ist es wichtig, ausreichend zu trinken, damit die Schleimhäute nicht austrocknen. Ingwertee regt zusätzlich die Durchblutung der Schleimhäute an.

(Anmerkung von mir: Eine fertig käufliche, hochwertige Mundspülung gibt es von Fa. Primavera, erhältlich in Bioläden, Refomhäusern, direkt bei Primavera oder über Violey. Morgendliches Ölziehen mit Kräuterölen stammt aus dem Ayurveda, mehr darüber hier.)

Inhalieren: Einige ätherische Öle (z.B. Salbei, Eukalyptus, Thymian, Teebaumöl) haben ein antivirales Potenzial. Daher könnte es einen schützenden Effekt haben, solche Öle zu inhalieren.

(Anmerkung von mir: 1 Tropfen des ätherischen Öles auf ein Papiertaschentuch geben, zusammenknüllen und in die Brusttasche oder den BH stecken. Durch die Körperwärme steigt ein feiner, schützender Duft beständig in die Nase. Zur effektiven Inhalation müssen wir den Duft keineswegs konzentriert riechen!)