2. November 2022

Räucherstäbchen

Die einen lieben den Duft. Die anderen hassen ihn und bekommen Atemnot, Hustenanfälle und Ekel - sogar zu recht!

Das ist sogar eine sehr gesunde Abwehrreaktion, mit der das hellwache Körperbewusstsein Alarm schlägt. Wenn uns etwas stinkt, tut es uns auch nicht gut. Dann geht das Nervensystem in höchste Alarmstufe.

Doch was ist nun mit den Räucherstäbchen? 

Zum einen müssen Räucherstäbchen richtig verwendet werden. Die bei uns bekannten, gängigen Stäbchen sind nämlich für den Einsatz draussen gedacht. Sie kommen meist aus Indien, aus Asien, wo vor den Tempeln gleich ein dickes Bündel entzündet wird. Aber dies passiert unter freiem Himmel! 


Hans Bernhard (Schnobby) CC BY-SA 3.0

Indische Räucherstäbchen

Diese Stäbchen erkennen wir am kleinen Bambusspan, auf den die eigentliche Duftpaste aufgebracht ist. Der Span bleibt am Ende übrig. Daher kann man diese Stäbchen auch gut einfach in die Erde/Blumentopf stecken. Das ist prima, um an lauen Sommerabenden mit rundum gesteckten Stäbchen die  Moskitos abzuhalten. 

Für die Anwendung in geschlossenen Räumen sind diese Stäbchen nicht geeignet.

Japanische Räucherstäbchen

Sie erkennt man sehr leicht am deutlich höheren Preis. Im Ernst, hier wird die pure Räuchermasse vorsichtig zu Stäbchen gerollt. Sie haben keinen Bambusspan, sondern bestehen als Ganzes aus Duftwerk. Qualitätiv liegen ebenfalls Welten zwischen diesen und den Billigstäbchen (auch wenn letztere bei uns wieder teuer verkauft werden im Vergleich zu den Produktionskosten in Fernost...) Sie sind durchaus für geschlossene Räume geeignet, auch wenn wir dennoch erst räuchern, dann kurz lüften.

Die Japaner passen meist auch nicht in die üblichen Halter, und sie brauchen ein feuerfestes Material, weil sie bis zum Ende durchglühen:


 

Früher war mein Lieblingshersteller Nippon-Kodo. Deren günstige Morningstar-Serie ist für Einsteiger und zum Verschenken toll, weil in jeder Packung gleich ein kleiner Keramikhalter dabei ist. Heute kaufe ich sie nicht mehr aus folgendem Grund:

Chemiecocktail statt teure Aromen

Die meisten Hersteller, sogar die berühmten Traditionsmarken in Japan, ersetzen heutzutage meist die teuren Aromen durch billige, synthetische Duftstoffen. Die echten Aromen sind nicht nur teuer, sondern werden immer rarer auf dem Weltmarkt.

Der Chemiecocktail, der sogar aus diesen Chemikalien gerade beim Verbrennen entsteht, der ist ziemlich sicher alles andere als gesundheitsförderlich! 

Sandelholz, Adlerholz (Oud), all diese Düfte sind heute wesentlich kostbarer als Gold. Dass von solchen Stoffen in den billigen Stäbchen nichts mehr zu finden ist,  wundert also nicht. 

Empfehlenswerte Räucherstäbchen

Es gibt einige, sehr wenige Hersteller, die auf künstliche Zusatzstoffe verzichten:

Der Aromatherapie-Experte aus der Schweiz, Fa. Farfalla, hat ein Kooperationsprojekt mit Tibet. Sie bieten den "indischen" Typ an, in vielen klaren Duftrichtungen der Einzelkräutern. In D am einfachsten über Violey zu beziehen: Link zu Farfalla-Räucherstäbchen

Shoyeido verspricht  ebenfalls, keine synthetischen Aromen zu verwenden. Selbst unter den edlen Japanern sind sie damit die einzigen. Auch sie sind unter dem Link zu Shoyeido-Stäbchen zu beziehen. Dort findet Ihr auch passende Halter. Die langen Stäble breche ich mir ein oder meist sogar zweimal durch. Das reicht für normale Räume völlig aus.