11. Dezember 2013

Bedenkliche Vitamin-E-Zufuhr


Für eine Studie wurden ältere Patienten befragt sowie alle eingenommenen Medikamente, Zusatzmittel , Kräuter und Mineral- und Vitaminpräparate ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass gerade die überhöhte Einnahme von "Vitamin E" bedenkliche Werte erreicht.

Etwa 54% der Frauen und 34% der Männer, die vor 1943 geboren wurden, nehmen ergänzende Nährstoffe, wie Vitamine, Mineralstoffe, oder sonstige Stoffe (z.B. Omega-3 Fettsäuren oder Coenzym Q10) in Form von Zusatzmitteln ein. Bei Frauen sind die am häufigsten zugeführten Inhaltsstoffe Magnesium und Vitamin D. Bei den Männern sind es Magnesium und Vitamin E. Für beide Geschlechter wurde beobachtet, dass die zugeführten Dosen an Magnesium und Vitamin E die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit angegebenen tolerierbaren Tageshöchstmengen häufig überschreiten.
(Schwab, S. et al. (2013), The Use of Dietary Supplements among Older Persons in Southern Germany – Results from the KORA-Age Study, The Journal of Nutrition, Health and Aging, DOI number: 10.1007/s12603-013-0418-8)

"Vitamin E" ist eine Sammelbezeichung für eine große Gruppe von Substanzen, die ausschliesslich von Pflanzen gebildet werden. Diese Stoffe müssen dem menschlichen Organismus mit der Nahrung zugeführt werden, weil er sie nicht selbst bildet. Dennoch sind sie  lebensnotwendig. Gute Quellen sind Lebensmittel mit hohem Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, z.B. Oliven-, Walnussöl, Nüsse, Samen, Getreidevollkorn und grünes Gemüse. Sonnenblumenöl hat zwar einen hohen Gehalt an Vitamin E, aber dafür eine relativ minderwertige Fettsäure-Zusammensetzung und sollte daher gemieden werden!

Verwenden Sie ausschliesslich hochwertige Speiseöle, d.h. kaltgepresst, kühl und dunkel gelagert. Leinöl ist sehr hochwertig, aber auch sehr kurzlebig, und muss innerhalb von 4-6 Wochen nach Pressung aufgebraucht werden. Kaufen Sie daher nur kleine Verbrauchsmengen Leinöl ausschliesslich von einer Ölmühle, die es für den Kunden frisch presst.

("Fett und deutliche Informationen" zur Verwendung von Fetten und Vitaminen, sowie und zur Ernährung für Gesundheit und Wohlbefinden finden Sie übrigens hier)


Unter normalen, ausgewogenen Ernährungs- und Gesundheitsbedingungen in der BRD ist ein Vitamin-E-Mangel generell nicht zu befürchten. Eine erhöhte Zufuhr an Vitamin E bringt wenig Nutzen oder Prävention. Dagegen kann es die Blutgerinnung vermindern, damit die Blutungszeit erhöhen. Dies betrifft va. Patienten mit Gerinnungsstörungen oder unter Einnahme von Gerinnungshemmers (ASS, Macumar).