18. August 2024

Verbinden statt Abgrenzen durch Bewerten (I)

 

Sobald wir etwas, eine Situation, ein anderes Wesen, wie auch uns selbst, bewerten, erzeugen wir eine Trennung: Ich hier, das da!

Doch unsere Welt besteht aus Energien, die alles miteinander verbinden, ineinander übergehen und einander durchdringen. 

Materie ist pure Energie

-  allerdings so dicht und kompakt , dass wir sie be-greifen können. Stein ist sehr dicht, hart und  kalt. Auch Stein besteht nur aus lauter schwingenden kleinen Ladungsteilchen, die wir modern Atome nennen. Selbst ein Fels verändert sich im Lauf des Lebens, wenn auch sehr langsam.

Die Energie von Blut und Wasser rinnt uns zwar durch die Finger, aber wir können sie anfassen. Den Arm können wir konkret berühren und nehmen die Elastizität von Haut und Muskeln wahr, empfinden darüber hinaus auch die Wärme(-energie) und spüren vielleicht sogar unseren Pulsschlag. 

Gedanken-Energie

Doch auch unsere Gedanken sind Energie. Jeder Gedanke löst wiederum durch seine Energie ein Ge-Fühl in uns aus. Wie fühlt sich der Gedanke an? Es macht bekanntlich einen Riesenunterschied, ob wir uns mit dem Gedanken wohl fühlen oder ein Gedanke uns beunruhigt. 

Der Körper reagiert nämlich sofort auf diese Energie und schüttet bestimmte Hormone und Botenstoffe aus. Diese lösen weitere Körperreaktionen aus, die wir sehr wohl empfingen, be-greifen und sogar messen können: z.B. steigt der Blutdruck, das Herz fängt an zu rasen oder hüpft vor Freude, das Gesicht wird ganz rot oder blass, Hände werden kalt und feucht, wir machen uns vor Angst in die Hose - und vieles mehr.

Wir leben in einer paradoxen Welt:

Der Stein hier, in meiner Hand: er ist nicht "Ich". Und doch spüre ich, wie seine Kühle meine Haut durchdringt und in mein Körper-Energiefeld hineinfliesst. Obwohl da der Stein ist, ich dort "nicht Stein" bin, bilden wir gerade ein gemeinsames Feld an verbundenen Energien. 

Solange wir nur beobachten, ohne es zu bewerten, können sich die Energie im ständigen Fluß des Lebens von Wechsel und Wandel ausgleichen. Der Stein erwärmt sich allmählich in meiner Hand. Seine Kühle und meine Wärme gleichen einander an. Es ist weder positiv noch negativ zu bewerten.

Energie an sich ist weder positiv noch negativ. Und es ist einfach ein Naturgesetz auf dieser Erde, dass Energien sich ausgleichen. 

Alles fliesst von der Fülle zur Leere.

Sobald wir etwas negativ bewerten, tun wir das aus einem 

Gefühl des Mangels

Wir fühlen uns Macht-los, weil wir das Gefühl für unsere Stärke und die Verantwortung für unser Leben verloren haben. Dieses innere Gefühl der Ohnmacht treibt uns an. Wir bemühen uns, kämpfen, damit wir wenigstens noch das Gefühl be-halten, etwas Kontrolle über uns und unser Leben zu bewahren.

Wir halten uns dann krampfhaft an Dingen fest, von denen wir meinen, ohne sie nicht glücklich sein zu können. Das können andere Menschen sein, Besitz, aber auch oft Erwartungen, Meinungen, und Urteile. Wir spüren, das uns "etwas" fehlt und versuchen immer panischer, die Löcher zu stopfen und die Welt da draussen so zu manipulieren, um zu bekommen, was wir uns ersehnen.

In diesem Zustand des Mangels und der Sorgen versuchen wir zu bekommen, was wir (meinen zu) brauchen. Leider gelingt das absolut nicht. Entweder erreichen wir diese Ziele nicht, weil ständig Hindernisse auftauchen. Oder wir erreichen das Ziel, um festzustellen, dass wir immer noch leer und bedürftig sind, selbst wenn wir das große Los gezogen haben!

Sobald wir un-Sicher  sind, ängstlich und furchtsam aus Mangel an Sicherheit, ziehen wir gerade diese Erfahrungen, Situationen und Menschen anzuziehen, die wir gerade meiden wollen. Sie helfen uns, genau die Erfahrungen zu machen, die uns lehren, wie wir in die Balance kommen. Sie geben uns Raum zum Üben. 

Doch wie kommen wir aus diesem Teufelskreis raus?