Konventionelle Kosmetik aller Preisklassen, von den Klassikern Nive.., über Lippenpflege, Melkfett, Pferdesalbe, über Kinderpflegeprodukte wie Penat.. bis hin zu teuerster Exlusivkosmetik und sogar Apothekenprodukten enthalten eine Vielzahl an Rohstoffen, Wirkstoffen und Hilfsstoffen. In der Werbung wird viel versprochen: ein tolles Hautgefühl, verjüngende, regenerierende Effekte, tollste Wirkstoffe, die unsere Haut angeblich bräuchte, die von den Produkten eingeschleust werden soll.
Die Tatsachen sehen ganz anders aus:
Diese Vielstoffgemische reizen und überfordern die Haut mehr, als die versprochenen Effekte bringen. Im besten Falle haben wir ein gutes Hautgefühl nach dem Eincremen. All die unnötigen Substanzen, die für unsere Haut völlig wertlos sind, erzeugen dagegen Reizungen bis zu Unverträglichkeit und Allergie. Im schlimmsten Falle nehmen wir noch eine Menge Stoffe auf, die nicht nur unnötig, teuer und sinnlos sind, sondern sogar gefährlich.Mineralöl-Produkte gehören in Motoren, nicht auf die Haut!
Die meisten Hersteller verwenden Rohstoffe aus Mineralöl als Basis der Rezepturen: Öle, Paraffine, Vaseline, Wachse. Inhaltsstoffe auf Mineralölbasis werden meist mit Begriffen wie "Paraffin", "Paraffinum liquidum", "Mineral Oil" oder "Petrolatum" gekennzeichnet. Auch Vaseline besteht ausschliesslich aus Mineralöl.Die haben viele Vorteile: Sie sind sehr haltbar und preisgünstig, können in gleichbleibender Qualität produziert werden und lösen keine Allergien aus. Klassische mineralölbasierte Rohstoffe werden sogar in Produkten verwendet, die dem europäischen Arzneibuch entsprechen.
Diese Stoffe legen sich als Film auf die Haut und kann die Haut "verstopfen". Das kann in wenigen Extremsituationen erwünscht sein, z.B. bei eisigen Minusgraden oder als Schutz bei Handcreme gegen aggressive Kontaktstoffe. Pflege ist das jedoch keine. Wie bedenklich Mineralöle für den Menschen sind, ist nicht geklärt. Aber es gibt Hinweise auf Risiken, denn einige Erdölanteile reichern sich im Körper an und können auch Krebs erzeugen. Dr. Konrad Grob, Analytiker am Kantonalen Labor, befasst sich seit Jahren mit Mineralölen. Für ihn sind Mineralöle die wahrscheinlich stärkste Verunreinigung des menschlichen Körpers:
„Die Mengen an gesundheitsgefährlichen Erdöl-Verbindungen in Leber, Milz und Lymphknoten sind oft alarmierend hoch“, sagt er. „Es wäre wichtig zu wissen, wie viel aus Lebensmitteln, aus Kosmetika oder aus der Umwelt stammt. Weil wir nicht ausschließen können, dass auch die Haut eine Eintragsquelle ist, bedarf es dringend weiterer Forschung. Wir wissen generell zu wenig über die möglichen Folgen von Mineralölen auf den Menschen.“, sagt Konrad Grob. „Wir sind wohl viel zu lange zu sorglos damit umgegangen. Was wir nicht sicher beherrschen, sollten wir auch nicht einsetzen.“
Raffinierter Chemie-Cocktail
Und es finden sich in den Cremetiegeln, Bodylotionflaschen, Deodosen und Salbentuben noch viele weitere problematische Inhaltsstoffe. Um Fettanteil und wässrige Stoffe stabil mischen zu können, werden Emulgatoren gebraucht. Damit die Lotion oder Creme lecker aussieht, kommen Farbstoffe und Konsistenzgeber und Stabilisatoren dazu, Schäumer und Silikone. Synthetische Duftstoffe sind billig und lassen sich einfach auf den Massengeschmack trimmen. Nicht zu vergessen Konservierungsmittel, wie Parabene. Denn es dauert ja schon Monate, bis ein Kosmetikprodukt beim Kunden ankommt. So entsteht ein Vielstoffgemisch, deren Einzelbestandteile an sich schon z.B. hautreizend, allergieauslösend, hormonell wirksam, krebserregend, u.v.m. sind. Wie diese Stoffe dann auch noch zusammenwirken, weiss kein Mensch.In der ersten Studie dieser Größenordnung hat der BUND die Inhaltsstoffangaben von mehr als 60.000 Kosmetikprodukten auf dem deutschsprachigen Markt darauf hin ausgewertet, ob sie Stoffe enthalten, die unser Hormonsystem stören können. Ergebnis: Knapp ein Drittel der untersuchten Körperpflegeprodukte enthält hormonell wirksame Chemikalien.
(download der Studie als pdf, 2.2mB)
Und ja, in vielen Kosmetiktiegeln sind auch pflanzliche Stoffe und Öle enthalten. Die meisten sind hochraffiniert. Dieses raffinierte, wertvoll klingende Wort stammt aus den Anfängen des Erdöl-Booms, als Chemiker mittels Raffination aus schmierig-stinkig-schwarzem Erdöl wertvolle Treib- und Schmierstoffe für die Industrie herstellten.
Bei der Raffination von Naturstoffen wie Pflanzenölen werden jedoch wertvolle Inhaltsstoffe zerstört. Zusätzlich entstehen gefährliche Zersetzungsprodukte, wie z.B. sog. trans-Fettsäuren. So entstehen aus minderwertigen Rohprodukten noch minderwertigere Endprodukte. Wir kennen diese billigen Öle aus dem Supermarkt oder als Fritteusenfett. Je billiger ein solches Öl ist, desto weniger eignet es sich. Weder für eine gesunde Ernährung, noch zur Hautpflege.
Wie einfach und preiswert gesunde Körperpflege sein kann, verrate ich demnächst...