Die Ayurveda-Profi-Köchin Daniela hat einen wunderbaren Blog mit den Grundlagen der ayurvedischen Ernährung, Infos über Gewürze und leckeren Ayurveda-Rezepten, die man sich sogar abonnieren kann:
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Und sie hat mir auch erlaubt, ihren (alten) Herbst-Beitrag hier zu veröffentlichen. Danke Daniela!
Es ist herbstlich frisch geworden in den letzten Tagen und vielleicht spürst du wie die jahreszeitlichen Veränderungen im Aussen auf dein inneres Gleichgewicht einwirken. Je nach Konstitution, Körpertyp und Gesundheitszustand reagiert jeder Mensch unterschiedlich stark.
Aus ayurvedischer Sicht dominiert zu Beginn der Herbstzeit, wenn uns die Sonne noch stärkt und die sommerliche Wärme noch vorhanden ist, das Pitta-Dosha. Feurige Pitta-Typen die den Sommer über zu viel Hitze aufgestaut haben sind zu dieser Zeit anfälliger für Hautreizungen oder Übersäuerung. Fallen aber langsam die Temperaturen und stürmische Herbstwinde ziehen auf, dann breiten sich mehr und mehr die Vata-Qualität aus und wirkt auf unseren Organismus. Vata hat die Eigenschaften kalt, rau, trocken und beweglich – und das trifft auf das kühlere und oftmals windige Herbstwetter zu. Wird nun diese Bioenergie angehoben, kommt es leicht zu einer Vata-Dominanz. Mögliche Folgen sind u.a. Unruhe und Nervosität, Immunschwäche, Blähungen, Verstopfung oder trockene Haut.
Ayurveda-Tipps für die Herbstzeit:
Mit den folgenden Empfehlungen erleichterst du deinem Körper die Umstellung auf die kühlere Saison. Vielleicht spricht dich ja der eine oder andere Tipp spontan an oder du praktizierst bereits einiges automatisch.Ernährung:
Um ein Gleichgewicht zu den kühlen, rauen und trockenen Eigenschaften des späten Herbstes (Okt.-Nov.) zu schaffen, sind aus der Sicht des Ayurveda Gerichte mit süssem, salzigem und saurem Geschmack empfehlenswert. Durch den wärmenden, befeuchtenden und leicht schweren Charakter sorgen diese drei Geschmacksrichtungen für eine ausgewogene Balance.Ist es nicht wunderbar dass die typischen Herbstfrüchte wie Äpfel, Birnen, Trauben und auch der Kürbis allesamt Pitta und Vata verringern? Auch viele vitaminreiche Beeren und Früchte des Spätsommers und Herbstes sind eher säuerlich und haben einen immunstärkende Wirkung (Hagebutte, Berberitze, Sanddorn, Holunder…).
Mit den sinkenden Aussentemperaturen verlangt unser Körper automatisch nach mehr gesunden Kohlenhydraten wie Reis, Kartoffeln oder Süsskartoffeln. Gerste, Mais und Reis helfen Wärme zu speichern und sind deshalb sehr empfehlenswerte Getreidesorten für die Herbstzeit.
Aber auch Nüsse, Mandeln und eingeweichte Trockenfrüchte geben dem Körper Kraft und Ausdauer. Passende Gewürze sind u.a. Kurkuma, Fenchel, Anis, gekochter Knoblauch, Muskatblüte, Ingwer, Kreuzkümmel und Lorbeerblätter.
Bitte gekocht und nicht roh
Bevorzuge nun gekochte Nahrung weil sie leichter verdaulich ist und den Körper bei der Umstellung auf die kühlere Jahreszeit weniger belastet. Nimm Rohkost und Salat nur in kleinen Mengen und nur zur Mittagszeit zu dir, meide eher trockene Speisen. Alle Herbstfrüchte können auch gekocht, als leckeres Kompott oder Fruchtmus (z.B.”Chyavanprash Helvetikum“) serviert werden.Bitte warm und nicht kalt
Bei den sinkenden Aussentemperaturen müssen wir unser inneres Verdauungsfeuer besonders pflegen. Meide deshalb kühle Nahrung und Getränke und verwöhne dich mit wärmenden Speisen, feinen Tee’s oder einem wohltuenden Bad. Alle warmen, nahrhaften Speisen wie z.B. Suppen, Eintöpfe und Nudelgerichte sind jetzt zu empfehlen und zum Frühstück gibt’s jetzt wieder warmen Getreidebrei in sämtlichen Variationen.
Milchprodukte reduzieren
Unsere Körperprozesse und der Stoffwechsel sind im Spätsommer eher träge und wir sollten darauf achten dass die Transportkanäle in unserem Körper frei bleiben. Milchprodukte, vor allem Joghurt, wirken eher „blockierend“ auf das Gewebe, deshalb sollten im Herbst Milchprodukte eher gemieden werden.Entgiften und entsäuern
Vor allem für Pitta-Menschen ist der Spätsommer die ideale Zeit für eine kleine Entgiftung um den hitzigen und überschüssigen Pitta-Gehalt des Sommers abzubauen. Man kann z.B. ein paar Entschlackungstage mit Kitchari oder Mungbohnensuppe einlegen oder man streicht bewusst alle säuernden Lebens- und Genussmittel wie Kaffee, Fleisch und Alkohol für eine gewisse Zeit. Aber auch ein morgendlicher Detox-Drink aus warmem Wasser mit einem Schuss Zitrone und Honig wirkt basisch und hilft gegen eine spätsommerliche Übersäuerung.Ghee – für einen gesunden Geist und Körper
Wegen seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften solltest du vor allem im Herbst zum Kochen immer etwas Ghee benutzen. Ghee wirkt basisch und ganzheitlich regenerierend auf den Körper und Geist. Es wirkt ausgleichend auf alle fünf Elemente und schafft so die Grundvoraussetzung für einen ausgeglichenen Gesundheitszustand.Pitta wird gekühlt, Vata beruhight und durch Ghee vermehrt sich die Kapha-Qualität.