3. Dezember 2025

Hausmittel bei Erkältungs-/grippalen Infekten

 

(Erkältung Teil II von III) 

Heisswasser-Trinkkur

2-3 Liter Wasser pro Tag aufkochen und in eine Thermoskanne füllen. (Falls zuvor Kaffee in der Kanne war, vorher mit kochendem Wasser und Geschirrspülmittel gründlich säubern!)

So warm wie möglich, über den Tag verteilt in kleinen Schlucken  trinken. Die Wassertrinkkur kann solange wiederholt werden, bis die Kältesymptome vorbei sind.

Das heisse Wasser bringt Wärme und Energie in den Bauch, befeuchtet die Schleimhäute, verflüssigt den Schleim, auch den im Kopf. Es spült ihn runter zur Blase, die scheidet ihn dann aus. 

Der einzige Nachteil: Wir brauchen eine Toilette in der Nähe und werden im Laufe des Tages recht viel dorthin wandern. 

Zusätzlich können pro Tag auch 2-3 Tassen Erkältungstee getrunken werden. Alkohol und Milchprodukte sollten gemieden werden. 

Bettruhe und Bettwärme 

sind nur durch eines zu ersetzen: 
Bettruhe! 

Auf dem Sofa rumlungern ist keine Alternative. Der Körper und das Nervensystem brauchen Ruhe und Erholung. Daher den TV ausgeschaltet lassen. Viel Schlafen, träumen, ein bisschen lesen und Musikhören.

Wärme

Die Füsse müssen warm sein. 
Dicke Socken, am besten aus Wolle,
 
Wärmflasche und Fussbad sorgen dafür. 

Durchwärmende Bäder, Dusche 

Schon ein Fussbad, erst recht ein ansteigendes Fussbad, kann wahre Wunder bewirken. Das darf auch bei Fieber, bei Herzerkrankungen und bei schlappem Kreislauf gemacht werden. 

Auch eine heisse Dusche tut bei Infekten gut und bringt morgens sanft den Kreislauf in Schwung. Dabei wird vor allem der Nackenwirbel am Übergang zur Brustwirbelsäule so heiss, wie gut erträglich, durchwärmt. 

Wer einen stabilen Kreislauf, kein Fieber und keine Vorerkrankungen (z.B. Herzschwäche) hat, darf auch für ein Vollbad in die Badewanne.

Ein Erkältungsduft-Zusatz steigert die Wirkung, z.B. Dr. Hauschka, Wind und Wetter BadFür ein Fussbad reicht ca. 0.5 Teelöffel, für ein Vollbad 1-2 Esslöffel nach dem Einlaufen.

Die darin enthaltenen ätherischen Öle werden durch die Wärme deutlich intensiver über die Haut in den Blutkreislauf aufgenommen. Sie steigen auch als Dampf auf und werden eingeatmet.  

Für Kleinkinder ist ein solches Bad eine sichere Alternative zur Inhalation, wenn der Badezusatz gering dosiert bleibt. 

Dabei werden ätherischen Öle niemals pur eingesetzt. Ein Erkältungsduft-Konzentrat aus puren ätherischen Ölen, z.B. Olbas-Tropfen, wird immer verdünnt bei Hautkontakt angewendet. 

  • für Kinder 1-2 Tropfen 
    auf 1 Esslöffel Olivenöl oder pures Salz geben
  • für Erwachsene dürfen es auch 2-3 Tropfen sein

Einreibungen

Mit einem hochwertigen Erkältungsduft-Balsam wird mehrmals täglich Brust und Rücken eingerieben:

oder ein gebrauchsfertiges, sanftes Balsam nehmen, z.B.

Tip: nach der Dusche in die feuchte, durchwärmte Haut einmassieren!

Keine minderwertigen, synthetischen Salben (z.B. WickVaporub) oder aggressiv-reizenden "japan. Minzöle" verwenden. Generell werden ätherische Öle niemals unverdünnt in Hautkontakt gebracht!

Erkältungs-Tee

Thymian, Ingwer und Kurkuma sind hochwirksam gegen Bakterien und Viren, sogar effektiver als Antibiotika bei weniger Nebenwirkungen. Daher sollten  wir gerade bei einem Infekt diese reichlich zum Würzen verwenden. 

Ob frisch oder getrocknet, diese sollten immer in der Küche vorhanden sein. Ingwer sollte nicht mehr ab dem Nachmittag als Tee eingesetzt werden, weil er sehr anregend wirkt.

Pro Tasse Tee, 2-3x tgl. einzeln oder zusammen

  • 1 Eßlöffel Thymiankraut
  • 2-5 Scheiben frischer Ingwer, Kurkuma 

zugedeckt ca. 10 Min. ziehen lassen.  

Selbstverständlich können auch andere Erkältungstees getrunken werden. Holunder- und Lindenblüten sorgen ebenfalls für Durchwärmung. Anis und Fenchel unterstützen den Thymian bei "produktiven" Husten, wenn Schleim abgehustet werden muss.

Bei Halsschmerzen wird mit lauwarmem Salbeisud gespült und gegurgelt. 1 gut gehäufter Esslöffel Salbei mit 1 Tasse kochendem Wasser übergiessen und 20-30 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Salbeitee kann auch getrunken werden, vor allem, wenn sich die anfängliche  Kälte in (fiebrige) Hitze gewandelt hat.

Inhalieren bei Husten und Schnupfen 

Bei Schnupfen und Husten kann 1-3x pro Tag inhaliert werden. Das geht am effektivsten über einer Schüssel mit heissem Wasser. Dazu gibt man ca. 1 Liter hinein, beugt sich darüber und bedeckt den Kopf samt der Schüssel mit einem grossen Badetuch. 

Den heissen Dampf (vorsichtig!) tief einatmen. Die feuchte Wärme öffnet alle Poren und weitet die Bronchien. So kann der Schleim schön abfliessen und der Kopfdruck wird erleichtert.

Wer mag intensiviert das Dampfbad mit einem hochwertigen Erkältungsduft, wahlweise mit:

  • Thymiankraut, 1-2 Teebeutel bzw. 2 Esslöffel Kraut
  • Gebrauchsfertiger Erkältungsbalsam, 
    ein Haselnuss-großer Klecks reicht
     
  • 1-2 Tropfen hochkonzentrierter, ätherischer Öle, z.B. Olbas-Tropfen
    (Bei Bedarf lieber nach einigen Minuten nochmal 1 Tropfen zugeben!) 

Sparen Sie sich die Inhalationsgeräte. Sie sind längst nicht so wirkungsvoll , wie beworben, und müssen aufwendiger gereinigt werden. Selbst ein Schulkind kann unter dem Handtuch inhalieren, wobei sicherheitshalber das Wasser so temperiert wird, dass es mit der Hand noch aushaltbar ist. 

Hühnersuppe 

ist das wichtigste Heilmittel in der Chinesischen Medizin bei Erkältung. Sie wärmt und stärkt von innen. Perfekt, wenn jemand uns bekochen kann.  Ansonsten ist das einfach gemacht: 

  • 1 Suppenhuhn 
  • mit reichlich geputzem, grob zerkleinertem 
    Suppengemüse der Saison 
    (z.B. Lauch, Möhre, Sellerie, Wirsing, Pilze, Pastinake, Petersilienwurzel), 
  • Gewürze wie Lorbeer, Wacholder, Piment, Pfeffer, reichlich Ingwer- und Kurkumaknolle 

wird in einem grossen Topf über 3-4 Stunden gekocht. Wer mag, pult nach 1-2 Stunden das gute Brustfleisch vom Knochen und legt es für später beiseite. Je länger gekocht, desto intensiver wird die Brühe. 

Am Ende der Kochzeit alles durch ein Sieb giessen. 
Nicht entfetten.

Verwendet wird nur die klare Brühe, die heiss in Einmachgläser gefüllt wird (vorher mit kochendem Wasser ausspülen!). So hält sie sich im Kühlschrank für ein paar Tage.

Wir kochen jede Portion nochmal kurz auf. Dabei darf mit frischem, gut geputzten, zerkleinerten Gemüse, glatter Petersilie verfeinert, sowie das gerettete Brustfleisch zugegeben. Auch eine Portion Reis kann in der Brühe gar gekocht werden.

Wadenwickel bei Fieber

Die Füße müssen vor dem Wickel warm sein!

Saft einer Zitrone 
in eine Schüssel mit warmem Wasser geben
(etwa 2 Grad unter der momentanen Körpertemperatur)

2 Baumwoll-Geschirrhandtücher eintauchen, 
auswringen dass sie nicht mehr tropfen, und 
 je ein Tuch um jede Wade wickeln,
vom Knöchel bis hoch zum Knie. 

Darüber jedes Bein in ein trockenes Handtuch einwickeln. 
Etwa 10 Minuten wirken lassen. 

Bei Bedarf kann das noch zweimal mit einer halben Stunde Abstand wiederholt werden.