24. November 2021

Tür 1 des Adventskalenders


Wer zur Zeit den Abendhimmel in Richtung Sonnenuntergang beobachtet, kann nicht nur Jupitter, Saturn und Venus als Abendstern sehen, sondern nach Mitternacht auch die abnehmende, schmale Mondsichel. 

Der letzte Vollmond war leider wetterbedingt nur selten sichtbar. Der Mond steht zur Zeit sehr erdnah. Daher erschien die Scheibe riesig und wunderschön am Himmel. Die partielle Mondfinsternis vom 19. November war hier diesmal nicht sichtbar. Auch die nun folgende 

Sonnenfinsternis zu Neumond
am 04. Dezember 2021 

wird in Europa nicht zu sehen sein. Sie beschränkt sich auf Antarktis und Südatlantik. Durch die Nähe zur Sommersonnenwende der Südhalbkugel wird diese ungewöhnlich "entgegen der normalen Richtung" verlaufen. Die weit entfernte Sonne erscheint kleiner im Durchmesser, was diese Finsternis zu einer totalen werden lässt.

Totale Sonnenfinsternis 1999 in Frankreich
©Luc Viatour / https://Lucnix.be

 

Sonne und Mond - Yin und Yang

Sonne und Mond sind die Archetypen der beiden Gegenkräfte im Kosmos. Die Sonne entspricht dem dynamischen Yang, der Mond dem ruhenden Pol, Yin. Bei der Sonnen-Finsternis treffen diese Energien aus Erdsicht aufeinander, bei einer Mond-Finsternis stehen sie sich diametral gegenüber.

Sonnen- und Mondfinsternisse geschehen immer zu Vollmond, bzw. Neumond. Zu alten Zeiten waren vor allem die totalen Sonnenfinsternisse ein schlechtes Omen, denn ihr Erscheinen hat die Menschen in Angst und Schrecken versetzt: man glaubte z.B der Drache der Finsternis verschlingt das Licht des Himmels.

Wendepunkte bringen Festgefahrenes in Bewegung

Finsternisse bringen als Wendepunkte Dinge in Bewegung. Sie lösen oft Veränderungen aus und verstärken die laufenden Themen. Wir spüren sie also weniger als Zeitpunkt, sondern als länger andauernde Umbruchphase, die sich allmählich ankündigt und dann über Monate, oft bis zur nächsten Finsternis anhält.

Seit Juni 2020 stuppsten die Finsternisse immer Themen an, die mit Erweiterung des Wissens, Kommunikation, Denken und Lernen, aber auch mit  Wahrheitssuche zusammenhängen. Sie bringen Inspiration, mit der wir aufgefordert sind, neue Horizonte zu entdecken. Aber diese Energiequalität fördert auch religiöse Intoleranz und Misstrauen unter den Menschen.

Nun kommt also die letzte Finsternis zu diesen Themen und wir können uns fragen: Was ist also schon längst in Bewegung geraten?

Dunkelmond-Zeit

Blicken wir am Firmament Richtung Osten, wenn der Mondlauf an seinem Ende angekommen ist. Dann steigt die Mondin in den Stunden vor Sonnenaufgang auf. Erscheint sie so kurz vor der Morgendämmerung, ist sie nicht am Nachthimmel sichtbar. 

Diese Tatsache ließ unsere Ahnen instinktiv über Jahrtausende nachts wohl-weise und sicher geschützt zu Hause bleiben. Der Körper fordert zu dieser Mondphase vor allem Ruhe. Auch heute noch sind das nicht die besten Nächte für grosse Parties oder andere Versammlungen... 

... - Ja, das klingt doch gerade mit den Geschehnissen der letzten Monate seltsam vertraut! Es gibt keine Zufälle, sondern fällt uns zu. Es ist also keine schlechte Idee, gerade jetzt achtsam mit kleinen Ritualen nach Innen abzutauchen, um mehr Selbst-Erkenntnis zu gewinnen.

Dunkelmondnächte fördern Alleinsein und frühen Bettgang. Das wiederum erleichtert das Aufstehen vor dem Hellwerden, so dass wir die schmale Sichel der Mondin noch mit eigenen Augen sehen können. Beobachten wir sie über drei Nächte, wie sie immer schmaler wird bis sie ganz verschwindet. Nun wissen wir:

©Deepugn CC BY-SA 4.0

 

Neumond ist da

Alle vier Wochen ruft uns mit dem Neumond ein neues Abenteuer. Bei jedem Neumond entsteht für den kommenden Monat offener Raum für eine Geschichte, für ein Thema. Selbst das Wetter, das zu Neumond herrscht, bleibt meist über den Vollmond hinaus beständig. Was wollen wir in den nächsten Wochen verwirklichen, erschaffen? Mit Neumond spüren wir viel Energie, die zu neuen Taten lockt, haben aber noch wenig Bewusstsein, wohin uns diese Reise führen mag. 

Die Macht der Mondphasenenergien erkennen wir nicht mit dem Verstand. Wir begreifen sie vielmehr mit unserem Körper, mit der unbewussten Intelligenz, die unterhalb der Schädelbasis wirkt. Von hier bekommen wir Zugang, unser Körper kann uns klare Rückmeldung geben: Daumen hoch oder runter.

Wann immer wir uns zur Dunkelmondzeit fragen, ob wir dies oder das sollen, hier oder da hin wollen? — Fragen wir den Körper! Dann richten wir die Aufmerksamheit halsabwärts. Reagiert der Körper mit „Ufff…“ oder mit „Juchhu“? „Uff“ bedeutet, die Energie dafür sollten wir nicht verschwenden. „Juchhu“ signalisiert, dass diese Unternehmung im Einklang ist mit den neuen Dingen, die auf uns zukommen.

Unsere wundervollen Körper wissen genau, wie sie aus der Tätigkeit des Ruhens neue Energie aufbauen können. Unterstützen wir die Arbeit des Körpers, um unsere Zellen und unsere Zukunft mit frischer Energie aufzuladen:

  • in dem wir jetzt unseren Tagesplan entlasten
  • das Tempo runterfahren, 
  • früh ins Bett gehen, morgens länger schlafen
  • Uns Zeit zum Alleinsein nehmen
  • Zeit für Wohlfühl-Rituale, Körpertherapie
  • Abwarten und Tee trinken, Musikhören, Kuscheln
  • Wie wäre es mit einem selbstgewählten, partiellen "Lock-down" im Sinne einer besinnlichen Adventszeit?

Wir können uns mit dem Stirb&Werde der Natur verbinden. Die Zeittqualität ist vom Drang nach Ruhe und Regeneration geprägt, mehr Introspektive und Abtauchen nach Innen als Feierlaune und raus aus dem Haus. 

Noch klarer kann es uns die Natur eigentlich nicht mehr vor Augen führen, was in den nächsten Wochen anliegt. Es liegt aber an uns, ihrem weisen Rat zu folgen - oder mit aller Gewalt wider die Natur zu trotzen. Unser Körper wird uns klar zeigen, was er davon hält.