Samstag war der letzte Vollmond vor der
Wintersonnenwende. Die nass-kalte Dunkelheit scheint sich morgens kaum
noch aufzulösen. Wir Menschen sehnen uns nach Wärme und Geborgenheit.
Es ist die Zeit für Rückzug in die warme Stube, in den Familienkreis. In engstem Kreise ist es Zeit für die wichtigen Gespräche, für Austausch mit den Menschen, die uns am nächsten stehen. Doch diese Gespräche sind nicht immer warm, voller Geborgenheit, sondern oft genug herausfordernd, befremdlich, kontrovers. Wie oft entsteht gerade im Familienkreis an Weihnachten Streit. Wie oft verletzten wir gerade dann die Menschen, die uns am nächsten stehen, die wir lieben?
Familien-Zeit im engsten Kreis
Diese Aussprachen haben Bedeutung, auch wenn Diskussionen kein Handeln
ersetzen und Informationen nicht getraut werden kann. Wir müssen genau
hinhören, skeptisch. Was wird gesagt, was ist gemeint - vor allem unsere
eigenen Worte. Kontruktive Diskussionen sind nicht immer angenehme
Konversationen. Denn jedes Wort hat Bedeutung, hat Gewicht, kann
Sichtweisen verändern. Sprache ist die Währung des Verstehens und der
Verbindung.
Das Licht des vollem Mondes macht diese Gespräche für uns bewusst, erhellt unsere Wahrnehmung für die Perspektiven und Sichtweisen der anderen Menschen.
Beziehungs-Themen
Zugleich, kaum bescheint der Mond uns mit dem vollen Licht, verschwindet Venus, der Abendstern, nur wenige Stunden später endgültig außer Sicht. Sie wird lange unsichtbar bleiben. Es erwarten uns spannungsvolle Weihnachtstage, die uns mit nicht erfüllten Erwartungen, Zukunftsängsten und Zwängen konfrontieren können.
Wir sollten gut auf das
dunkle Unbekannte achten, auf unsere eigenen, emotionalen Bedürfnisse. Doch meist suchen wir die Erfüllung in unseren Beziehungen, statt in uns selbst. Jetzt machen sich alte
Verletzungen, alte Themen wieder bemerkbar, wie auch Bedürfnisse, die
wir zu lange vernachlässigt haben.
Nehmen wir in diesen Tagen bewusst etwas Abstand
von unseren Gefühlen. Geben wir uns genügend Raum, um innere Klarheit zu
finden. Statt all diese emotionale Ladung auf die Familie und Partner abzuladen,
oder zu erwarten, dass sich die anderen um unsere Bedürfnisse kümmern -
sind wir aufgefordert, unsere Themen selbst in neuem Licht zu sehen.
Tägliches Ritual: Bodyscan
Es gibt ein hilfreiches Ritual für die tägliche Seelenhygiene, das wir über die Feiertage bis in den Januar hinein üben können:
Der Body Scan ist eine Übung, bei der wir unseren Körper achtsam wahrnehmen lernen. Wir üben, mit der Aufmerksamkeit ganz bei uns selbst zu bleiben. Schrittweise erkunden wir unseren ganzen Körper - von den Füßen bis zum Kopf.
Dabei begegnen wir uns selbst und allen unseren Gedanken, Empfindungen und Gefühlen mit einer wohlwollenden, akzeptierenden Haltung. (kostenlose mp3-Versionen der TK: Link zum Download )
Selbstheilung
Dann entdecken wir auch, welche Emotionen dahinter
stecken. Benennen wir sie. Dann erkennen wir auch, welche unerfüllten Bedürfnisse dahinter stecken. Kümmern wir uns selbst um unseren alten
Ballast.
Lassen wir uns dafür Zeit. Keine Eile, erst zum Februar kommt die Zeit zu Handeln, um die in aller Ruhe getroffenen Entscheidungen umzusetzen.
Bis dahin spüren wir uns, überprüfen, was längst überfällig ist und losgelassen werden kann. Erkennen an, was wichtig ist, und was es braucht, damit wir uns selbst geben können, was wir brauchen.
So
heilen wir unsere Emotionen,
den Körper und unsere Beziehungen
zugleich!