21. August 2024

Gesundheit und Entspannung im Herbst

 

August, September und Oktober sind die drei Herbstmonate. In unseren westlichen, willkürlich-Mensch-gemachten Kalendern steht erst um den 20. September das Wort "Herbstanfang". Doch zu diesem Zeitpunkt der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche ist tatsächlich der Herbst in der Natur rund um uns schon halb vorbei.

Die nun deutlich kürzer werdenden Tage bringen eine sanftere Wärme mit sich. Auch das Licht hat sich qualitativ gewandelt. Der goldene Schimmer des Indian Summers begleitet uns durch den August. Seine Intensität und Wärme nimmt spür- und sichtbar von Tag zu Tag ab.Die Kühle, vor allem Morgens, ist schon deutlich zu süren.

Sowohl Frühling als auch Herbst sind Jahreszeiten des intensiven Wandels. Daher häufen sich oft zu diesen Jahreszeiten Erkrankungswellen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dann beruhigende, meditative Praktiken, die das Leben nähren, besonders zu pflegen. 

Vergehen und Verlangsamen des Wachstumsimpulses

ist das Thema der Herbstmonate. Wichtig ist nun, Körper und Geist in einem ruhigen, harmonischen Zustand zu halten und seine Energien nicht zu verschleudern. 

Sowohl der Alltag, als auch die Behandlung sollten auf die der Jahreszeit entsprechende Energiequalität hin abgestimmt werden. Kalte Füße (barfuß!) und klamme Kleidung auf der Haut meiden wir. Achtung beim Sport, denn Schwitzen ist nun nicht mehr gesund.

Kalte Lebensmittel (Joghurt, Rohkost, zuviel Tomate und Gurke) und kalte Getränke schädigen nun das Verdauungssystem und unser Wohlbefinden.  


1-2 Tassen Hibiskus-Gewürztee

am Tag helfen, die Balance für den Herbst zu finden. Die wunderbare, herbstliche Mischung mit säuerlichem Hibiskus und wärmend-stärkenden Gewürzen wie Süßholz, Kurkuma, Kardamon und Ingwer als fertige Teebeutel ist leider aus dem Programm. Macht nichts, Leben ist Wechsel und Wandel. Stattdessen mischen wir selbst:

Je einen Esslöffel Hibiskus-Blüten (in guter Qualität lose z.B. von Sonnentor, Salus oder Lebensbaum) mit Yogitee-Classic mit kochendem Wasser überbrühen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Auf Trinktemperatur abgekühlt kann mit einem Tropfen kaltgeschleudertem heimischem Honig sparsam gesüsst werden.

(Zum vollständigen Artikel!)

Morgens, direkt nach dem Aufwachen, sollte folgende Übung gemacht werden:

Schliesse Deine Augen.

Klappere 21 Mal mit den Zähnen.
Schlucke den Speichel.

Reibe Deine Hände aneinander.
Lege danach die Handflächen auf die Augen
und spüre die Wärme,
die auf die Augen übergeht.

Reibe nochmal Deine Hände
und bedecke wieder die Augen.

Wer diese Übung regelmässig während der gesamten drei Herbstmonate praktiziert, bekommt klare und leuchtende Augen.

(Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life")

18. August 2024

Verbinden statt Abgrenzen durch Bewerten (II)

 

Raus aus der Ohnmacht, weg vom ständigen Manipulieren aus Angst kommen wir nur durch

Loslassen lernen!

Hören wir auf zu kämpfen.
Hören wir auf, uns anzustrengen,
so viel zu tun,
zu manipulieren,
zu kontrollieren.

Üben und lernen wir stattdessen

Da Sein

Wann immer wir merken, dass
wir bewerten, kämpfen, kontrollieren,
uns abmühen,
- können wir stattdessen besser sofort üben.

Wir üben uns wieder zu verbinden, mit dem Fluß des Lebens mitzufliessen, der alles in diesem Universum durchdringt und verbindet.
Dazu nutzen wir einfach den Atem.

Der Atem atmet sich selbst, ständig.
Einatmen weitet, füllt, aktiviert.
Ausatmen beruhigt, entspannt, lässt los.

Jedes Einatmen füllt die Leere in uns.
Jedes Ausatmen, beruhigt und schafft Raum für Neues.

Das eine kann nicht ohne das andere.
Wir setzen unseren Willen ein und lassen ihn auch wieder los.
Wir spannen Muskeln an, und lassen wieder los.
Wir haben Vorstellungen, und lassen sie wieder los.

Wir üben, bewusst in den Bauchraum einzuatmen.
Wir üben behutsam, den Atem ausfliessen zu lassen.

Dazwischen ist eine kleine Pause.
Sie ist das Besondere!

Sie verbindet die Gegensätze.
Sie erschafft die nächste, ausgleichende Bewegung.

Erlauben wir uns, und wenn es nur für einige Atemzüge lang ist, aufzuhören, loszulassen und einfach nur da zu sein.

Dann entdecken wir allmählich, dass auch wir in Ordung sind. Wir können dann uns so sein lassen, wie wir sind. Wir lernen, die Welt sein zu lassen, wie sie iist.  Wir müssen nicht versuchen, ständig die Dinge zu verändern. Es geschieht nämlich von selbst, sobald wir nur im Hier und Jetzt da sind - statt uns in Aktionismus zu flüchten!

Das ist die "Loslösung vom Anhaften an weltliche Bindungen", von dem  die östlichen Lehren sprechen. Dann können wir unsere Energie besser nutzen und auf die Ziele ausrichten, die unser Leben nähren, statt uns zu verausgaben im Kampf gegen das Leben. 

Doch wollen wir hier nicht tiefer philosophiern. Wir wollen lieber erst mal mit dem Üben des bewussten und behutsamen Atmen weitermachen...



 

Verbinden statt Abgrenzen durch Bewerten (I)

 

Sobald wir etwas, eine Situation, ein anderes Wesen, wie auch uns selbst, bewerten, erzeugen wir eine Trennung: Ich hier, das da!

Doch unsere Welt besteht aus Energien, die alles miteinander verbinden, ineinander übergehen und einander durchdringen. 

Materie ist pure Energie

-  allerdings so dicht und kompakt , dass wir sie be-greifen können. Stein ist sehr dicht, hart und  kalt. Auch Stein besteht nur aus lauter schwingenden kleinen Ladungsteilchen, die wir modern Atome nennen. Selbst ein Fels verändert sich im Lauf des Lebens, wenn auch sehr langsam.

Die Energie von Blut und Wasser rinnt uns zwar durch die Finger, aber wir können sie anfassen. Den Arm können wir konkret berühren und nehmen die Elastizität von Haut und Muskeln wahr, empfinden darüber hinaus auch die Wärme(-energie) und spüren vielleicht sogar unseren Pulsschlag. 

Gedanken-Energie

Doch auch unsere Gedanken sind Energie. Jeder Gedanke löst wiederum durch seine Energie ein Ge-Fühl in uns aus. Wie fühlt sich der Gedanke an? Es macht bekanntlich einen Riesenunterschied, ob wir uns mit dem Gedanken wohl fühlen oder ein Gedanke uns beunruhigt. 

Der Körper reagiert nämlich sofort auf diese Energie und schüttet bestimmte Hormone und Botenstoffe aus. Diese lösen weitere Körperreaktionen aus, die wir sehr wohl empfingen, be-greifen und sogar messen können: z.B. steigt der Blutdruck, das Herz fängt an zu rasen oder hüpft vor Freude, das Gesicht wird ganz rot oder blass, Hände werden kalt und feucht, wir machen uns vor Angst in die Hose - und vieles mehr.

Wir leben in einer paradoxen Welt:

Der Stein hier, in meiner Hand: er ist nicht "Ich". Und doch spüre ich, wie seine Kühle meine Haut durchdringt und in mein Körper-Energiefeld hineinfliesst. Obwohl da der Stein ist, ich dort "nicht Stein" bin, bilden wir gerade ein gemeinsames Feld an verbundenen Energien. 

Solange wir nur beobachten, ohne es zu bewerten, können sich die Energie im ständigen Fluß des Lebens von Wechsel und Wandel ausgleichen. Der Stein erwärmt sich allmählich in meiner Hand. Seine Kühle und meine Wärme gleichen einander an. Es ist weder positiv noch negativ zu bewerten.

Energie an sich ist weder positiv noch negativ. Und es ist einfach ein Naturgesetz auf dieser Erde, dass Energien sich ausgleichen. 

Alles fliesst von der Fülle zur Leere.

Sobald wir etwas negativ bewerten, tun wir das aus einem 

Gefühl des Mangels

Wir fühlen uns Macht-los, weil wir das Gefühl für unsere Stärke und die Verantwortung für unser Leben verloren haben. Dieses innere Gefühl der Ohnmacht treibt uns an. Wir bemühen uns, kämpfen, damit wir wenigstens noch das Gefühl be-halten, etwas Kontrolle über uns und unser Leben zu bewahren.

Wir halten uns dann krampfhaft an Dingen fest, von denen wir meinen, ohne sie nicht glücklich sein zu können. Das können andere Menschen sein, Besitz, aber auch oft Erwartungen, Meinungen, und Urteile. Wir spüren, das uns "etwas" fehlt und versuchen immer panischer, die Löcher zu stopfen und die Welt da draussen so zu manipulieren, um zu bekommen, was wir uns ersehnen.

In diesem Zustand des Mangels und der Sorgen versuchen wir zu bekommen, was wir (meinen zu) brauchen. Leider gelingt das absolut nicht. Entweder erreichen wir diese Ziele nicht, weil ständig Hindernisse auftauchen. Oder wir erreichen das Ziel, um festzustellen, dass wir immer noch leer und bedürftig sind, selbst wenn wir das große Los gezogen haben!

Sobald wir un-Sicher  sind, ängstlich und furchtsam aus Mangel an Sicherheit, ziehen wir gerade diese Erfahrungen, Situationen und Menschen anzuziehen, die wir gerade meiden wollen. Sie helfen uns, genau die Erfahrungen zu machen, die uns lehren, wie wir in die Balance kommen. Sie geben uns Raum zum Üben. 

Doch wie kommen wir aus diesem Teufelskreis raus?

 

14. August 2024

Kicherschnee

 

Kein Ei im Haus. Macht nix, "Eischnee" klappt trotzdem, auch wenn er dann Kicherschnee heissen sollte. Das dickflüssige Kochwasser von Kichererbsen und Bohnen, im Fachjargon Aquafaba, lässt sich nämlich prima aufschlagen. 

1 Glas oder Dose Kichererbsen/Bohnen abgiessen und das Aquafaba auffangen. Die Kichererbsen oder Bohnen werden natürlich ebenfalls weiterverwendet. Werden Kidneybohnen verwendet, wird der Bohnenschnee hinreissend zartrosa!

  • 75ml oder 90g Aquafaba mit
  • 1 TL Weinsteinpulver
  • 1-2 TL Stärke (Johannisbrotkern, Guar, Tapioka)
  • 1 Spritzer Zitronensaft
  • (optional 50g Zucker für Baiser)

in der Küchenmaschine (Mixer geht natürlich aus!) geduldig auf höchster Stufe schlagen. Topf und Mixer müssen wie beim Eischnee absolut fettfrei sein. Nicht die Geduld vcerlieren, sondern hochtourig weiterschlagen. Mit dem Handmixer geht es auch, aber die Küchenmaschine ist tatsächlich komfortabler, weil es eine ganze Weile dauert.