6. Oktober 2024

Seminar: Erwecke die Göttinnen in dir!


KAOUTHAR kommt noch einmal in diesem Jahr
nach Willich (Lichthof)
am 30.11.2024, 11-17 Uhr

Jetzt mit Frühbucherrabatt: €218
(Normalpreis €318) 

Anmeldung und mehr Informationen hier!

Durch den uralten "Tanz der Göttinnen" (Raqsat Al Ilahat, Mesopotamien, seit 4000 Jahren von Frauen getanzt) lernst du eine liebevolle und positive Verbindung mit deinem Körper herzustellen, deine Sinnlichkeit zu steigern und deine weibliche Kraft zu befreien. 

Wir sind göttliche Wesen, die menschliche Erfahrungen machen. Dieses intensiven Tanzseminar führt dich durch einen kraftvollen, schrittweisen Heilungsprozess. Du erweckst den Zugang zur Kraft der Göttinnen in dir. 

Du tanzt in einem intimen und sicheren Sisterhood Tribe mit inspirierenden und lustigen Frauen, um einen einzigartigen "Female Team Spirit" zu schaffen, der nährend und unterstützend ist.

(Kaouthar spricht Englisch, Niederländisch Französisch und etwas Deutsch. Petra wird wieder übersetzen, soweit nötig.)

Du hast noch nicht von KAOUTHAR gehört?

Dann lerne diese wunderbare und mitreissende Frau unbedingt kennen, z.B. über ihre website und durch ihre temperamentvollen TEDx-Talks: 


"Dare to be femine":




"Thank God for our Vagina":

 





21. August 2024

Gesundheit und Entspannung im Herbst

 

August, September und Oktober sind die drei Herbstmonate. In unseren westlichen, willkürlich-Mensch-gemachten Kalendern steht erst um den 20. September das Wort "Herbstanfang". Doch zu diesem Zeitpunkt der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche ist tatsächlich der Herbst in der Natur rund um uns schon halb vorbei.

Die nun deutlich kürzer werdenden Tage bringen eine sanftere Wärme mit sich. Auch das Licht hat sich qualitativ gewandelt. Der goldene Schimmer des Indian Summers begleitet uns durch den August. Seine Intensität und Wärme nimmt spür- und sichtbar von Tag zu Tag ab.Die Kühle, vor allem Morgens, ist schon deutlich zu süren.

Sowohl Frühling als auch Herbst sind Jahreszeiten des intensiven Wandels. Daher häufen sich oft zu diesen Jahreszeiten Erkrankungswellen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dann beruhigende, meditative Praktiken, die das Leben nähren, besonders zu pflegen. 

Vergehen und Verlangsamen des Wachstumsimpulses

ist das Thema der Herbstmonate. Wichtig ist nun, Körper und Geist in einem ruhigen, harmonischen Zustand zu halten und seine Energien nicht zu verschleudern. 

Sowohl der Alltag, als auch die Behandlung sollten auf die der Jahreszeit entsprechende Energiequalität hin abgestimmt werden. Kalte Füße (barfuß!) und klamme Kleidung auf der Haut meiden wir. Achtung beim Sport, denn Schwitzen ist nun nicht mehr gesund.

Kalte Lebensmittel (Joghurt, Rohkost, zuviel Tomate und Gurke) und kalte Getränke schädigen nun das Verdauungssystem und unser Wohlbefinden.  


1-2 Tassen Hibiskus-Gewürztee

am Tag helfen, die Balance für den Herbst zu finden. Die wunderbare, herbstliche Mischung mit säuerlichem Hibiskus und wärmend-stärkenden Gewürzen wie Süßholz, Kurkuma, Kardamon und Ingwer als fertige Teebeutel ist leider aus dem Programm. Macht nichts, Leben ist Wechsel und Wandel. Stattdessen mischen wir selbst:

Je einen Esslöffel Hibiskus-Blüten (in guter Qualität lose z.B. von Sonnentor, Salus oder Lebensbaum) mit Yogitee-Classic mit kochendem Wasser überbrühen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Auf Trinktemperatur abgekühlt kann mit einem Tropfen kaltgeschleudertem heimischem Honig sparsam gesüsst werden.

(Zum vollständigen Artikel!)

Morgens, direkt nach dem Aufwachen, sollte folgende Übung gemacht werden:

Schliesse Deine Augen.

Klappere 21 Mal mit den Zähnen.
Schlucke den Speichel.

Reibe Deine Hände aneinander.
Lege danach die Handflächen auf die Augen
und spüre die Wärme,
die auf die Augen übergeht.

Reibe nochmal Deine Hände
und bedecke wieder die Augen.

Wer diese Übung regelmässig während der gesamten drei Herbstmonate praktiziert, bekommt klare und leuchtende Augen.

(Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life")

18. August 2024

Verbinden statt Abgrenzen durch Bewerten (II)

 

Raus aus der Ohnmacht, weg vom ständigen Manipulieren aus Angst kommen wir nur durch

Loslassen lernen!

Hören wir auf zu kämpfen.
Hören wir auf, uns anzustrengen,
so viel zu tun,
zu manipulieren,
zu kontrollieren.

Üben und lernen wir stattdessen

Da Sein

Wann immer wir merken, dass
wir bewerten, kämpfen, kontrollieren,
uns abmühen,
- können wir stattdessen besser sofort üben.

Wir üben uns wieder zu verbinden, mit dem Fluß des Lebens mitzufliessen, der alles in diesem Universum durchdringt und verbindet.
Dazu nutzen wir einfach den Atem.

Der Atem atmet sich selbst, ständig.
Einatmen weitet, füllt, aktiviert.
Ausatmen beruhigt, entspannt, lässt los.

Jedes Einatmen füllt die Leere in uns.
Jedes Ausatmen, beruhigt und schafft Raum für Neues.

Das eine kann nicht ohne das andere.
Wir setzen unseren Willen ein und lassen ihn auch wieder los.
Wir spannen Muskeln an, und lassen wieder los.
Wir haben Vorstellungen, und lassen sie wieder los.

Wir üben, bewusst in den Bauchraum einzuatmen.
Wir üben behutsam, den Atem ausfliessen zu lassen.

Dazwischen ist eine kleine Pause.
Sie ist das Besondere!

Sie verbindet die Gegensätze.
Sie erschafft die nächste, ausgleichende Bewegung.

Erlauben wir uns, und wenn es nur für einige Atemzüge lang ist, aufzuhören, loszulassen und einfach nur da zu sein.

Dann entdecken wir allmählich, dass auch wir in Ordung sind. Wir können dann uns so sein lassen, wie wir sind. Wir lernen, die Welt sein zu lassen, wie sie iist.  Wir müssen nicht versuchen, ständig die Dinge zu verändern. Es geschieht nämlich von selbst, sobald wir nur im Hier und Jetzt da sind - statt uns in Aktionismus zu flüchten!

Das ist die "Loslösung vom Anhaften an weltliche Bindungen", von dem  die östlichen Lehren sprechen. Dann können wir unsere Energie besser nutzen und auf die Ziele ausrichten, die unser Leben nähren, statt uns zu verausgaben im Kampf gegen das Leben. 

Doch wollen wir hier nicht tiefer philosophiern. Wir wollen lieber erst mal mit dem Üben des bewussten und behutsamen Atmen weitermachen...



 

Verbinden statt Abgrenzen durch Bewerten (I)

 

Sobald wir etwas, eine Situation, ein anderes Wesen, wie auch uns selbst, bewerten, erzeugen wir eine Trennung: Ich hier, das da!

Doch unsere Welt besteht aus Energien, die alles miteinander verbinden, ineinander übergehen und einander durchdringen. 

Materie ist pure Energie

-  allerdings so dicht und kompakt , dass wir sie be-greifen können. Stein ist sehr dicht, hart und  kalt. Auch Stein besteht nur aus lauter schwingenden kleinen Ladungsteilchen, die wir modern Atome nennen. Selbst ein Fels verändert sich im Lauf des Lebens, wenn auch sehr langsam.

Die Energie von Blut und Wasser rinnt uns zwar durch die Finger, aber wir können sie anfassen. Den Arm können wir konkret berühren und nehmen die Elastizität von Haut und Muskeln wahr, empfinden darüber hinaus auch die Wärme(-energie) und spüren vielleicht sogar unseren Pulsschlag. 

Gedanken-Energie

Doch auch unsere Gedanken sind Energie. Jeder Gedanke löst wiederum durch seine Energie ein Ge-Fühl in uns aus. Wie fühlt sich der Gedanke an? Es macht bekanntlich einen Riesenunterschied, ob wir uns mit dem Gedanken wohl fühlen oder ein Gedanke uns beunruhigt. 

Der Körper reagiert nämlich sofort auf diese Energie und schüttet bestimmte Hormone und Botenstoffe aus. Diese lösen weitere Körperreaktionen aus, die wir sehr wohl empfingen, be-greifen und sogar messen können: z.B. steigt der Blutdruck, das Herz fängt an zu rasen oder hüpft vor Freude, das Gesicht wird ganz rot oder blass, Hände werden kalt und feucht, wir machen uns vor Angst in die Hose - und vieles mehr.

Wir leben in einer paradoxen Welt:

Der Stein hier, in meiner Hand: er ist nicht "Ich". Und doch spüre ich, wie seine Kühle meine Haut durchdringt und in mein Körper-Energiefeld hineinfliesst. Obwohl da der Stein ist, ich dort "nicht Stein" bin, bilden wir gerade ein gemeinsames Feld an verbundenen Energien. 

Solange wir nur beobachten, ohne es zu bewerten, können sich die Energie im ständigen Fluß des Lebens von Wechsel und Wandel ausgleichen. Der Stein erwärmt sich allmählich in meiner Hand. Seine Kühle und meine Wärme gleichen einander an. Es ist weder positiv noch negativ zu bewerten.

Energie an sich ist weder positiv noch negativ. Und es ist einfach ein Naturgesetz auf dieser Erde, dass Energien sich ausgleichen. 

Alles fliesst von der Fülle zur Leere.

Sobald wir etwas negativ bewerten, tun wir das aus einem 

Gefühl des Mangels

Wir fühlen uns Macht-los, weil wir das Gefühl für unsere Stärke und die Verantwortung für unser Leben verloren haben. Dieses innere Gefühl der Ohnmacht treibt uns an. Wir bemühen uns, kämpfen, damit wir wenigstens noch das Gefühl be-halten, etwas Kontrolle über uns und unser Leben zu bewahren.

Wir halten uns dann krampfhaft an Dingen fest, von denen wir meinen, ohne sie nicht glücklich sein zu können. Das können andere Menschen sein, Besitz, aber auch oft Erwartungen, Meinungen, und Urteile. Wir spüren, das uns "etwas" fehlt und versuchen immer panischer, die Löcher zu stopfen und die Welt da draussen so zu manipulieren, um zu bekommen, was wir uns ersehnen.

In diesem Zustand des Mangels und der Sorgen versuchen wir zu bekommen, was wir (meinen zu) brauchen. Leider gelingt das absolut nicht. Entweder erreichen wir diese Ziele nicht, weil ständig Hindernisse auftauchen. Oder wir erreichen das Ziel, um festzustellen, dass wir immer noch leer und bedürftig sind, selbst wenn wir das große Los gezogen haben!

Sobald wir un-Sicher  sind, ängstlich und furchtsam aus Mangel an Sicherheit, ziehen wir gerade diese Erfahrungen, Situationen und Menschen anzuziehen, die wir gerade meiden wollen. Sie helfen uns, genau die Erfahrungen zu machen, die uns lehren, wie wir in die Balance kommen. Sie geben uns Raum zum Üben. 

Doch wie kommen wir aus diesem Teufelskreis raus?

 

14. August 2024

Kicherschnee

 

Kein Ei im Haus. Macht nix, "Eischnee" klappt trotzdem, auch wenn er dann Kicherschnee heissen sollte. Das dickflüssige Kochwasser von Kichererbsen und Bohnen, im Fachjargon Aquafaba, lässt sich nämlich prima aufschlagen. 

1 Glas oder Dose Kichererbsen/Bohnen abgiessen und das Aquafaba auffangen. Die Kichererbsen oder Bohnen werden natürlich ebenfalls weiterverwendet. Werden Kidneybohnen verwendet, wird der Bohnenschnee hinreissend zartrosa!

  • 75ml oder 90g Aquafaba mit
  • 1 TL Weinsteinpulver
  • 1-2 TL Stärke (Johannisbrotkern, Guar, Tapioka)
  • 1 Spritzer Zitronensaft
  • (optional 50g Zucker für Baiser)

in der Küchenmaschine (Mixer geht natürlich aus!) geduldig auf höchster Stufe schlagen. Topf und Mixer müssen wie beim Eischnee absolut fettfrei sein. Nicht die Geduld vcerlieren, sondern hochtourig weiterschlagen. Mit dem Handmixer geht es auch, aber die Küchenmaschine ist tatsächlich komfortabler, weil es eine ganze Weile dauert.

7. Juli 2024

Sommer???

 

Im  letzten Jahr war der Titel "Sommer-Hitze". In diesem Jahr vermissen wir sommerliche Wärme. Das ist  nicht untypisch für  Jahre, die unter dem planetaren Sonnen-Einfluß stehen. 

Diese Jahre im sieben-jährigen Zyklus sind meist mittelmässig warm, oft mit späten Frost bis in Mai/Juni. Der Vorteil ist, dass die Sommernächte zum Schlafen angenehm kühl bleiben. Dabei ist es eher trocken als feucht. Ausnahmen bestätigen die Regel, zumindest war es bisher ausreichend feucht. Aber wer weiss, wie  der Rest des Sommers noch wird?

Die drei Sommermonate Mai, Juni und Juli werden durch die Energie des Feuers belebt. Sie stehen in Zusammenhang mit Wachstum, Blüte und Reifen. Das Herz-Qi ist erfüllt von Feuerenergie, die uns aktiv sein lässt, uns nach draussen treibt, Kontakt und Kommunikation erleichtert.


(Photo von Arkadius Neumann, Pixelio)

Zugluft erzeugt "Wind in den Leitbahnen"

Der Kopf ist der Treffpunkt aller Yang-Leitbahnen. Deshalb sollte er vor allem vor Windeinfluss gut geschützt werden. Im Schlafzimmer sollten wir Zugluft über dem Bett, v.a. am Kopfende vermeiden, um gesund zu bleiben. Meiden wir vor allem den eiskalten Wind, den Klimaanlagen in den Raum oder sogar  auf den Körper pusten, gerade im Auto oder am Arbeitsplatz.

Während der Sommermonate ist es förderlich, täglich 100-200 Male die Kopfhaut zu bürsten. Hierbei sollten wir eine gute Bürste verwenden, um die Kopfhaut nicht zu verletzen. Ausserdem sollten wir das an einem windstillen Platz machen. 

Diese einfache Technik vertreibt Wind aus den Leitbahnen und klärt die Augen. "Wind in den Leitbahnen" erzeugt z.B. Symptome,  die wir modern z.B. als Heuschnupfen und Allergien bezeichnen.

Wind-Invasion 

provoziert ausgesprochen unangenehme Symptome. Darunter versteht die Chinesische Medizin z.B. Symptome, die plötzlich erscheinen, wandern, kommen und gehen wie der  Wind. Typisch sind die "plötzlich und  heftig" auftretenden  Virus-Erkrankungen.
 
Wenn sich jemand nach einem kalt-kühlenden Abendessen mit verschwitztem Körper an einem ungeschützten Ort zur Nachtruhe begibt, entstehen leicht Syndrome durch Wind-Blockade mit Taubheitsgefühlen in Armen und Beinen, Sprachstörungen, und Lähmungen (westlich-modern sprechen wir von  Schlaganfallgeschehen, Neuralgien, etc).

Sommerhitze, aber Kälte-Durchfall

Im Kontrollzyklus der Beziehung zwischen den Wandlungsphasen kontrolliert Feuer das Metall. Metallenergie regiert die Lungen, und der zugeordnete Geschmack für das Netzwerk der Lungen ist das Scharfe. Im Sommer sollten wir bittere Speisen reduzieren, aber den scharfen Geschmack zur Nährung der Lungen bevorzugen.

Wenn die Sommerhitze ihren Höhepunkt erreicht, neigt das Verdauungssystem leicht zu Erkältung. Die äussert sich oft in Form von Durchfällen. Typisch passiert das auf Reisen, meist durch eisgekühlte Getränke, Klimaanlagen etc.

Während dieser Zeit ist es sogar besonders ungünstig, einen solchen Kälte-Durchfall zu bekommen, weil der Körper damit wertvolles Yin-Qi verliert. Denn das Yin-Qi ist gerade zur Kühlung des Organismus wichtig.

Noch besser ist natürlich, damit zusammenhängende Symptome ganz zu vermeiden, in dem wir gerade während der Sommerhitze bewusst:

Wärmende Speisen essen
und kalte Getränke meiden!

Während der Sommersonnenwende beginnt die winterliche Yin-Energie ihre erneute Rückkehr, wenn auch zunächst im Verborgen zur mitternächtlichen Stunde. Zur Unterstützung sollte man deswegen in der Sommerzeit ein tonisierendes Dekokt für die Nieren zu sich nehmen. Das Herz ist zu dieser Zeit am überlaufen. Die Nieren jedoch haben ihre schwächste Phase. 

Trotz aller Hitze im Sommer ist es also völlig unangemessen, sich den Bauch mit (Eis-)gekühlten, kalten und gesüßten Getränken, und kalt-kühlenden Speisen, kalten Nudeln und Backwaren vollzuschlagen! Auch sehr Yin-reiche Nahrungsmittel, wie Auberginen und Rohkost, essen wir nur in kleinen Mengen.

All das führt zu Kälte im Verdauungstrakt. Die Folge sind die typischen sommerlichen Magen-Darm-Infektionen. 

Das Herz beruhigen

Fast noch wichtiger ist es zur Sommerzeit, seine Atmung zu regulieren und das Herz zu beruhigen. Die Vorstellung von Eiskristallen in Herz oder Magen würden eher die Hitze dort richtig aufflackern lassen, statt sie zu vermindern.

Es ist keineswegs so, dass heisse Dinge immer die Hitze fördern und Kälte kühlt.  So regt die eiskalte Dusche bei Hitze die Blutzirkulation an. Nach der ersten Abkühlung wird einemeher noch wärmer. Eine lauwarme Dusche dagegen kühlt sanft und beruhigt.
 
Natürlich bekommt nicht jeder gleich Symptome. Eine Person ist anfälliger, dem Anderen scheint alles nichts auszumachen. Eine Erklärung dafür... (hier weiterlesen.) 
 

Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life" 

 

Eine Umarmung für uns selbst

 

Wann hast Du zuletzt eine richtige,  lange Umarmung  von Herzen bekommen, in der Du Dich rundum geborgen und willkommen gefühlt hast?

Solche Umarmungen bekommen wir alle viel zu selten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt diese Sehnsucht zu befriedigen. In uns allen lebt ein kindlicher Teil. Das innere Kind in Jedem von uns, möchte gerne viel öfters solche Momente erleben, sich rundumgehalten fühlen, vollkommen angenommen sein. 

Nicht allen Menschen ist das bewusst. Viele nehmen dieses tiefe Bedürfnis gar nicht (mehr) wahr. Oft wird es überspielt, hinter einer abweisenden Fassade abgewehrt. Gerade Jungs wurde früher beigebracht, dass sie irgendwann dafür zu groß wären. Nur kleine Kinder dürfen kuscheln?

Ja, selbst wenn nur kleine Kinder kuscheln dürften
- wie gut, dass wir alle mit einem Teil immer ein kleines Kind bleiben. Wir dürfen kuscheln. 

Fangen wir gleich damit an:

Kreuzen wir unsere Arme vor dem Herzen, umarmen wir uns von Herzen. Die Hände umfassen die Schultern. Ob wir Stehen oder Sitzen ist bei dieser Übung gleichgültig. Achten wir nun auf unseren Atem, der sich selbst atmet. 

Nun heben wir unsere Schultern immer höher zu den Ohren und verstärken den Druck unserer Hände auf den Schultern.  Mit jedem Atemzug intensivieren wir diese Anspannung bis in die Kiefergelenke, in die Halsmuskulatur, die Schultern, den Rücken, sogar bis in die Hüften. 

  • Wie fühlst Du Dich dabei?
  • Empfindest Du diese Umarmung als sicher, geschützt, gehalten?
  • Oder ist sie Dir zu eng, bedrückend, bedrängend?

Die Hände und Arme bleiben in dieser Haltung. Mit dem nächsten Ausatmen lässt Du die Anspannung abfliessen. Lass die Schultern bewusst sinken. Von Atemzug zu Atemzug entspanne alle Muskeln, den Unterkiefer, den  Nacken. Wandere mit den entspannenden Loslasswellen des Ausatmens über  die Leisten zu den Oberschenkeln, den Knien, Waden bis zu den Füssen hinunter. Wo immer Du noch Verspannung und Verkrampfung findest, weht der Atem die Einladung zum Loslassen hin. Mit jedem Ausatmen nimmt der Atemwind die Anspannungen gleich mit sich weg. 

Stell Dir vor, wie der Ausatem und die Anspannungen nach unten fliessen, bis zu den Füßen und noch tiefer, bis in die Erde hinein. Sie nimmt alles Schwere, alles Gewicht, alle Anspannung und Anstrengung  auf, die nach unten sinkt. So verwurzeln wir uns zugleich immer tiefer in die Erde, als wären unsere Beine und Füße Wurzeln.

Die Arme und Hände umfassen die Schultern nun entspannt, mit sanftem Druck. Mit dem nächsten Atemzug nimm wahr, wie der Einatem bis in Deinen Bauchraum fliessst und ihn mit frischer Energie anfüllt. 

  • Wie fühlst Du Dich jetzt?
  • Was fällt Dir konkret  körperlich auf, so wie Du nun aufrecht in der Erde verwurzelt bist?