13. August 2009

Holunder-Götterspeise


Wenn Sie jetzt meine Praxis besuchen, dann sollten Sie den Kopf einziehen! Schwer neigen sich unter der Last der dunklen Dolden die Holunderzweige. Es ist Zeit, den Holunder zu ernten.

Gerade richtig für diese Jahreszeit des Wechsel und Wandels vom Sommer in den Herbst sind Holunderfrüchte mit ihren Wirkungen: darmreinigend, blutreinigend, antineuralgisch, abwehrkräftigend.
Der Holunder ist ein Synonym für unverwüstliche Lebendigkeit, die ganze Pflanze ist ein "Bild heilender Naturgewalten, die Dunkel-kaltes aus der Bodenfeuchte herausholen, es bewältigen, durchwärmen und im Blüteprozess ausschwitzen" (W. Pelikan, Heilpflanzenkunde). Die kalten, unangenehm schmeckenden Beeren, die roh Erbrechen und Durchfall anregen, werden mit wärmendem Zimt und Nelken gründlich gekocht.

Die himmlisch leckere Götterspeise werden wir mit Kuzu (Pfeilwurzelmehl) andicken. Kuzu unterstützt die Mitte, damit wir uns in dieser Übergangszeit nicht haltlos getrieben fühlen, sondern stabil in unserer Mitte ruhen können:


  • 500g Holunderdolden, waschen und Beeren abzupfen, mit

  • 1/2 l Wasser

  • 3 EL Zucker

  • 2 Nelken (am besten frisch zermörsert oder gemahlen)

  • 1 Sternanis

  • 1 Zimtstange

  • 1 Vanilleschote aufkochen
    und 15 min gut durchköcheln lassen.

Inzwischen

  • 100ml Rotwein mit

  • 8 TL Kuzu klumpenfrei verrühren.


Den Holunder abseihen und die Beeren dabei gut ausdrücken. Den Rotwein mit Kuzu unter Rühren zugeben und nochmals aufkochen, bis es anfängt anzudicken. Etwas abkühlen lassen, bevor dann


  • 3 EL Honig untergerührt und mit

  • Zitronensaft abgeschmeckt wird.

Abkühlen lassen, im Kühlschrank ausgelieren lassen.
Vernaschen Sie die Götterspeise mit etwas Sahne, je nach Gusto flüssig oder leicht geschlagen! (Lecker übrigens auch zum warmen Frühstücks-Getreidebrei!)