4. Oktober 2016

Die 4 weissen Übel (Teil 2, Zucker)

  
Sie erinnern sich noch an den ersten Teil?

Die vier weissen Übel, die wir meiden sollten "wie den Tod":

  1. weisses, rieselfähiges Küchensalz
  2. weisser, raffinierter Zucker
  3. weisses Mehl
  4. Milch und tierisches Fett

Das zweite weisse Übel: Zucker

Weisser Raffinade-Zucker kommt auch nicht in der Natur vor. Wie das Salz aus Teil 1 ist er so hochraffiniert und konzentriert, dass er den Organismus schädigt. Er bewirkt einen schlagartigen Anstieg von Blutzucker, der danach zum tiefen Abfall an Energie führt. Das führt zu Heisshunger, Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen. Durch eine regelmässige Zuckerflut werden Nervenzellen so überreizt, sie schliesslich den für die Gehirnzellen wichtigen Energielieferanten nicht mehr aufnehmen und langfristig sogar Gehirnschäden entstehen können.

Dieses extreme Auf- und Ab erschöpft auch die Insulin-produzierende Bauchspeicheldrüse und die Leber, und kann langfristig zum sog. Altersdiabetes führen. Vitamin- und Mineralienmängel werden mitverursacht, weil zuckrige Nahrung zum einen die vitalstoffreichen Lebensmittel verdrängt. Zum anderen "füttert" der Zucker unerwünschte Bakterien, die die Darmflora verändern. Das wiederum führt zum sog. "leaky gut", zu kleinen Verletzungen der Darmschleimhaut incl. Entzündungen, wodurch die Verdauungsfähigkeit enorm vermindert wird.

Weisser Raffinadezucker sollte also weder als Nahrungsmittel und noch weniger als "Lebens"-Mittel tituliert werden. In der Ernährungsmedizin bezeichnet man es sogar als "weisses Gift". Es ist ein Genussmittel, das, wenn überhaupt, sehr sparsam genossen werden muss. Schon 1-2 Teelöffel weisser Zucker belasten den Verdauungstrakt!
(Zum Vergleich steckt in 2 Esslöffeln Ketchup allein 1 Teelöffel Zucker, und 1 Liter Cola enthält die Menge von ca. 37 Zuckerwürfeln!)

Unser Darm bekommt heute ca. die 20fache Menge an Zucker zugeführt, für die er ausgelegt ist. Denn Zucker ist in vielen Nahrungsmitteln versteckt enthalten.

Zuckerersatzstoffe

Ernährungsmedizinisch noch schlimmer wird es allerdings, wenn der hohe Zuckerkonsum nicht reduziert wird, sondern nur durch künstliche Zuckeraustauschstoffe oder Industriezucker (Milch-, Traubenzucker, Mannit, Fructose, Glucosesirup etc.) ersetzt wird!

Auch das sind isolierte Zucker, die den Stoffwechsel ähnlich, bzw. meist sogar schlimmer belasten. Die Süße auf der Zunge signalisiert dem Körper die Aufnahme von Zucker, worauf der Insulin ausschüttet und schlagartig der Blutzuckerspiegel stark gesenkt wird. Das bewirkt eine starke Appetitanregung und Hungergefühl. Hinzu kommen noch weitgehend ungeklärte Nebenwirkungen.

Sog. Light-Produkte erreichen also sogar das Gegenteil von dem, was sie versprechen! Produkte mit Industriezuckern dürfen sogar als "zuckerfrei" gekennzeichnet sein, was eine legale Irreführung des Verbrauchers ist.

Zucker als Gewürz, bitte sparsam verwenden!

Süsse sollte sparsam wie ein edles Gewürz verwendet werden. Statt weissem Haushaltszucker verwenden Sie besser naturbelassene Süssungsmittel, wie Honig, Apfelkraut, Gerstenmalz, Agavendicksaft, Ahornsirup. Sog. kaltgeschleuderter, unbehandelter Honig, am besten vom lokalen Imker, ist dabei am hochwertigsten. (Der billige, immer flüssige Supermarkthonig besteht dagegen zum Großteil aus minderwertigem Zuckersirup!)

Diese naturbelassenen Süssungsmittel eigenen sich allerdings nicht zum Erhitzen, denn ab 50°C werden die enthaltenen Enzyme zerstört. Zum Kochen/Backen verwenden Sie daher besser braunen Roh- oder Melassezucker. Ob aus Rohrzucker oder Rübenzucker gewonnen, ist für die Verdauung uninteressant. Auch diese teilraffinierten Zucker enthalten nur noch knapp 1/5 der ursprünglichen Vitalstoffe. Damit sind sie fast so beeinträchtigend wie weisser Zucker.

Daher sollten Sie sich angewöhnen, die in den meisten Rezepten angegebenen Mengen an Zucker zu verringern. Verzichten Sie ausserdem auf gekaufte Backwaren, die viel zuviel Zucker (und Salz) enthalten. Schokoladen-Junkies sollten sich allmählich auf hochwertige Schokoladensorten umtrainieren, die einen höheren Kakaogehalt aufweisen und zugleich weniger Kristallzucker enthalten (Kakao >70%).

Stevia

ist eine Ausnahme in fast jeder Hinsicht. Ihre Süße ist sogar temperaturbeständig.  Hierbei handelt es sich um getrocknete, pulverisierte Blätter einer Pflanze. Das Pulver hat allerdings einen leichten Eigengeschmack. Stevia hat sogar plaquehemmende Wirkung auf die Zähne, sowie unter anderem auch eine blutzuckersenkende Wirkung. Jedoch sollte auch Stevia wie ein Gewürz sparsam eingesetzt werden.

Zu Teil 1
Zu Teil 3