29. Dezember 2018

Hausapotheke bei Erkältung, Husten, Schnupfen



Alle Jahre wieder... 
- kommt nicht nur die Weihnachtszeit, sondern auch die Erkältungszeit. 
Nicht nur Rudolf das Rentier hat dann die knallrote Schnupfennase, der Hals ist ebenso rot entzündet, und manches Herrchen bellt mit seinem Hund um die Wette. 

Bei einer deftigen Bronchitis ist das gar nicht mehr so witzig. Schon unangenehm, aber nicht dramatisch. Der Volksmund sagt nicht zu unrecht, es braucht unbehandelt 7 Tage. Mit Behandlung braucht es eine Woche. Damit es aber so bleibt, sollten wir uns um uns kümmern. 

Wichtig: dafür brauchen wir KEINE Antibiotika! Der Körper kann mit einem grippalen infekt sehr gut selbst fertig werden, wenn man sich Ruhe und Zeit gönnt. Also, krankmelden und ab ins Bett (statt die Kollegen anzustecken).

Tun wir das nicht, dann kann sie leicht verschleppt werden und sich chronifizieren. Das Immunsystem wird vor lauter Ignorieren und weitermachen immer schwächer, bis sich dann tatsächlich heftige Infekte dazu gesellen. So mancher "ganzer Kerl"  ist nicht nur heldenhaft mit seiner Rotzerei arbeiten gegangen, sondern hat in Folge eine Lungenentzündung bekommen... Dann braucht es tatsächlich ein Antibiotikum, manchmal sogar einen Klinikaufenthalt. Nur brauchen wir es nicht so weit eskalieren lassen!

Die wichtigsten Hausmittel:
  1. Bettruhe und Bettwärme
    sind nur durch eines zu ersetzen: Bettruhe!
    Auf dem Sofa rumlungern ist keine Alternative. Die Füsse wollen warm sein. Wärmflasche, Fussbad und dicke Socken sorgen dafür. Der Körper und das Nervensystem brauchen Ruhe und Erholung. Daher den TV ausgeschaltet lassen. Viel Schlafen, träumen, ein bisschen lesen und Musikhören.
  2. Thymian und Eukalyptus
    Mit Thymiankraut kann Tee gekocht werden,
    1 EL pro Tasse, zugedeckt 10 Min. ziehen lassen.
    Bei Schnupfen und Husten kann auch damit inhaliert werden. Dann gibt man 2 EL auf ca. 0.5l kochendes Wasser in eine Schüssel, beugt sich darüber und bedeckt den Kopf und die Schüssel mit einem grossen Badetuch. Den heissen Dampf (vorsichtig!) tief einatmen. Die feuchte Wärme öffnet alle Poren, weitet die Bronchien und lässt den Druck, Rotz und den Schleim schön abfliessen. Das ist viel effektiver als das Benutzen von Inhaliergeräten...

    Mit einem Thymian- und Eukalyptus-haltigem Massageöl, z.B. Fa. Taoasis Erkältungsduft-Massageöl (gibts in der Apotheke), mehrmals täglich Brust und Rücken einreiben.  Davon kann auch 1 TL zum Inhalieren in die Schüssel gegeben werden. Es eignet sich auch für ein Fussbad (1TL), für ein Vollbad (1-2 EL) oder einfach statt Duschgel unter der Dusche ca. 1 TL in die nasse Haut gründlich einmassieren und nur ganz kurz abspülen.
  3. Heisswasser-Trinkkur
    Mindestens drei Liter Wasser kochen (am besten ein paar Minuten durchkochen) und in Thermoskannen füllen. Alles im Laufe des Tages in kleinen Schlucken so warm wie möglich trinken. Das heisse Wasser verflüssigt allen Schleim, auch den im Kopf. Es spült ihn runter zur Blase, die scheidet ihn dann aus. Die Wassertrinkkur kann solange wiederholt werden, bis die Kältesymptome vorbei sind. Sie ist auf jeden Fall einen Versuch wert zur Klärung des Kopfes und zur Beschleunigung der Heilung bei einer Erkältung. Der einzige Nachteil: Wir brauchen eine Toilette in der Nähe und werden im Laufe des Tages recht viel dorthin wandern.
  4. Hühnersuppe
    wärmt und stärkt von innen. Perfekt, wenn jemand uns bekochen kann.  Ansonsten ist das einfach gemacht: Ein Suppenhuhn mit reichlich geputzem, grob zerkleinertem Suppengemüse der Saison (z.B. Lauch, Möhre, Sellerie, Wirsing, Pilze, Pastinake, Petersilienwurzel), Gewürzen wie Lorbeer, Wacholder, Piment, Pfeffer, reichlich Ingwer- und Kurkumaknolle wird in einem grossen Topf über 3-4 Stunden gekocht. Alles andere wird stundenlang gekocht, je länger, desto intensiver wird die Brühe. Am Ende der Kochzeit alles durch ein Sieb giessen. Verwendet wird nur die klare Brühe! Die darf mit dem vorher geretteten Brustfleisch und frischem, gut geputzen, zerkleinerten Gemüse verfeinert werden.
Ergänzend können wir das Immunsystem mit einigen sanften Naturheilmitteln (aus der Apotheke) unterstützen: 

  • Fa. Spenglersan Kolloid G:
    3-5 x täglich rechts und links auf die Halsseiten aufsprühen und sanft mit den Handgelenkinnenseiten von oben nach unteen einreiben. Zusätzlich können  mehrmals täglich 1-2 Sprühstösse in jedes Nasenloch "hochgeschnüffelt" und bei Bedarf auf die entzündeten Bereiche im Rachen aufgesprüht werden.
  • Bei viel Rotz und Schleim helfen Gelomyrtol-Kapseln. Am besten zum Essen nehmen, Dosierung nach Packungsbeilage. Die sollten ruhig noch 2-3 Tage länger nach dem Abklingen der Symptome genommen werden.
  • Bei heftigem Husten und Bronchialkatarrhen mit Hustenkrämpfen empfehle ich Hedera comp., Fa. Ceres. Davon nimmt man 2-3 Tropfen pur oder in heissem Wasser 3-5x täglich ein.
Gute Besserung!