31. Juli 2014

Erstattung von rezeptfreien Medikamenten


Seit 2012 ist es den gesetzlichen Krankenkassen generell vom Gesetzgeber erlaubt, auch nicht verschreibungspflichtige, rezeptfreie Medikamente zu erstatten. Welche gesetzliche Krankenkasse dieses freiwillige Angebot macht und in welchem Umfang die jeweiligen Kassen pflanzliche, homöopathische oder anthroposophische Mittel erstattet, können Sie in dieser Liste (pdf) nachlesen. Diese Liste wird quartalsweise aktualisiert.

Gerade für Patienten mit chronischen Erkrankungen lohnt es sich u.U. auch direkt bei der Kasse nachzufragen und den Einzelfall prüfen zu lassen. Wenn nämlich teure, verschreibungspflichtige Medikamente durch kostengünstige Mittel im Rahmen einer alternativen Behandlung, die der Patient zumeist ohnehin aus eigener Tasche finanzieren muss ersetzt werden können, sollte zumindest die Kasse die Kosten für diese günstigeren Mittel erstattet werden. Zumal diese Mittel meist geringe bis keine Nebenwirkungen haben, und langfristig der Kasse und Ihnen eine Menge Folgeerkrankungen ersparen.

Fragen Sie also nach, seien Sie unbequem und lassen Sie ihre Kasse so zugleich wissen, was Sie für Ihre Gesundheit investieren an Aufwand!

QiGong nach den Sommerferien


Der Mittwochs-Kurs
in Kooperation mit der
Physiotherapeutischen Praxis Mechelinck

beginnt wieder ab dem 20. August,
19:30-20:30h,
12 Termine insgesamt
(6x bis zu den Herbstferien,
 6x ab 29. Oktober)
Anmeldung über Praxis Mechelick,
evtl. ist noch ein Rest-Platz übrig, ansonsten gibt es eine Warteliste zum nachrücken.

Der Freitags-Kurs
startet am 22. August,
9-10h,
bei mir.
10 Termine insgesamt,
5x bis zu den Herbstferien,
kein Kurs am Fr., 19. September!
5x ab dem 31. Oktober.

Die Montags-Gruppe
startet ab dem 15. September!

21. Juli 2014

Nicht Tun ist nicht Nichtstun


Je bewusster wir nicht Tun, desto schwerer fällt uns das. Viele Menschen sind so auf Aktionismus trainiert, dass selbst Nichtstun zur Qual  und Langeweile ein unaushaltbarer Zustand wird.

Und doch bleibt der Mensch ein Teil der Natur, die ihn regiert, statt er diese. Dann erzeugt dieser permanente Aktionismus einen Mangel an Regeneration, der zu innerer Ungeduld und Unruhe aus Erschöpfung bis hin zu massiven Schlafstörungen führen kann. 

Auch Verdauen von Materie (=Nahrung), aber auch von Information (=Lernstoff) kann nur in Ruhe geschehen - und genau dieses Zur-Ruhe-kommen fällt denjenigen besonders schwer, die es am dringensten benötigen.

Viele Entspannungsübungen helfen uns mehr zur Ruhe zu kommen. Den meisten Menschen hilft, sich dabei auf etwas Bestimmtes zu konzentrieren, z.B. auf den Atem, auf einen Satz, ein Mantra, oder sich von einer geführten Stimme auf die Reise schicken zu lassen. Hierbei kann sich  meist der Körper schon ganz gut entspannen. 

Dennoch merken die meisten, wie schwer es ist, nicht einzuschlafen, nicht abzuschweifen, nicht dauernd aufzuspringen, weil noch etwas "Wichtiges dringend getan werden muss". Kurze bewusste Auszeiten, die uns nicht schon wieder mit Neuem überfluten, sind lebenswichtig.

Einfach ganz da-Sein, sich selbst bewusst aushalten, das ist eine Herausforderung!
Manche Menschen machen das instinktiv, indem sie vielleicht einen Sonnenuntergang bewusst beobachten oder schlicht den Vögeln zuhören oder...

Probieren Sie es doch mal:
nur 5 Minuten einfach stehen, sitzen,
ganz Da-Sein, nicht Tun.

18. Juli 2014

Pflaumen Achar (indische Pickles)


Habe heute Pflaumen geschenkt bekommen, die sich kaum vom Kern lösen. Daher ist mir die Lust auf Kuchenbacken spontan vergangen. Inspiriert durch den vorigen Beitrag habe ich eben Pickles als Würzbeilange zu Reis, Gemüse, zum Grillen etc. gemacht. Und das Naschen war schon so lecker, dass ich mich traue, das Rezept zu verraten:

500g Obst/Gemüse
geputzt, ca. grob zerkleinert

bei mir waren es 250g Pflaumen, ein paar Mirabellen von Nachbars Baum
sowie ca. 2 EL getrocknete Tomaten, 1 EL Korinthen, 1 EL getrocknete Sauerkirschen

2 EL Bockshornkleesamen
in der trockenen Pfanne anrösten, bis sie duften, mit
2 EL  schwarze Senfsamen
fein vermörsern oder mahlen,

2 EL Kurkuma,
1 EL "Curry"blätter
1 EL Bockshornkleeblätter "Mehti"
1 EL Sitopaladi Churna  (enthält Rohrzucker, Pippali (langer Pfeffer), Kardamom, Ceylon Zimt, Bambus) - alternativ nach Laune Zimt
3 EL naturbelassenes Salz
4 EL Sesamöl (klass. gehört da Senföl rein)

Das Obst/Gemüse mit den Gewürzen im heissen Topf kurz unter Rühren erhitzen, bis es anfängt gerade zu blubben, dann in ein heiss ausgespültes Glas abfüllen und abkühlen lassen. Im Kühlschrank lagern. Evtl. etwas Öl überschichten, damit es sich länger hält.

Gemüse milchsauer & lecker


Pickles als pikante Vitalstoff-Beilage

Mit der Fülle an Gemüse im Hochsommer weiss man manchmal gar nicht mehr wohin und wie verarbeiten. Wie wäre es mit milchsauer eingelegtem Gemüse? Es kann entweder als leckere Beilage (im englischen Pickels) genannt nebenbei verputzt werden, oder hält sich auch im Weck- oder Schraubglas kühl gestellt bis in den Herbst/Winter hinein.

Bei uns sind diese Verfahren weitgehend vergessen, und der Deutschen Sauerkraut stammt meistens aus der Dose (sterilisiert und damit wertlos!). In ganz Asien, aber auch in den russischen Regionen sind die Rezepte noch selbstverständlich. Japanischer Daikon, koreanischer Kimchi, indische Pickles gibt es oft fertig zu kaufen, meist billig hergestellt mit zweifelhafter Qualität. Besser selbstmachen!

Das rohe Gemüse wird dazu mit etwas Salz(lake), evtl. auch mit wenig Essig, gut vermischt und darf unter Sauerstoffabschluss gären. Durch diese Fermentierung wandelt sich der im Gemüse enthaltene Zucker in Milchsäurebakterien um. Dadurch sinkt der pH-Wert, was antibakteriell wirkt und Verderben verhindert. Aus dem gleichen Grund wird auch das Salz hinzugegeben, um die Verderbnisbakterien abzutöten. So wird das rohe Gemüse konserviert, wobei der volle Vitamingehalt erhalten bleibt. (Bohnen müssen allerdings vorher blanchiert werden, damit das giftige Phasin zerstört wird!)

Die Herstellung ist einfach und es gibt verschiedene Varianten. Wichtig sind immer hochwertige Zutaten, einwandfreies, frisches Gemüse, hochwertiger Essig (d.h. aus dem Bioladen/Reformhaus, denn die Supermarkt-Essige sind alle erhitzt, wobei die Essigbakterien abgetötet werden). Auch ein naturbelassenes, also unraffiniertes Salz sollte verwendet werden ohne Rieselhilfen und Zusätze (z.B. Danival ). Auch Kräuter frisch oder getrocknet aller Art locken zum Austesten, von Schnittlauch, Petersilie, Estragon bis Lorbeerblatt, Senf-, Piment, oder Wacholderkörnern, Chili, Pfeffer, Paprika…

Im Gegensatz zum Einmachen braucht man nicht steril zu arbeiten, sorgfältiges und sauberes Vorgehen jedoch vorausgesetzt. Durch die Gärung verändert sich  der Geschmack ins würzig-Säuerliche und die Bekömmlichkeit steigt. Je nach Rezept entwickeln sich andere Bakterien und damit ein anderer Geschmack:
Wenig Salz und niedrigere Temperaturen begünstigen eine Mischung aus Säuren, Alkohol und aromatischen Verbindungen. Bei höheren Gärtemperaturen wird dagegen mehr Milchsäure produziert.

Hier einige ganz einfache Rezepte, die als Rohkostbeilage direktgegessen werden können, oder im Kühlschrank einige Wochen lang gelagert und portionsweise „weggemampft“ werden:

Rote-Beete und Radiesle-Pickles

2 Rote Beete
1 Bund Radieschen
1 Scheibe Ingwer

Beete schälten und grob raspeln,
die Ingwerscheibe mit Schale in feinste Streifen schneiden,
Radisle putzen, und in feine Scheiben hobeln.
Auch frische Schnittlauchröllchen schmecken dazu.

1/2 Teelöffel grobes, unraffiniertes Meersalz
6 EL Obstessig
1 EL Honig oder Agavendicksaft

gut verrühren und intensiv mit dem Gemüse vermischen. Dabei kann man mit einem sehr sauberen Holzlöffel ruhig etwas stampfen.


Spitzkohl-Pickles

1 Spitzkohl
1 Möhre oder 1 Paprika
1 Teelöffel grobes, unraffiniertes Meersalz
150ml Essig

nach Belieben:
Kreuzkümmel (oder als Garam Masala Gewürzmischung)
etwas Chili frisch gemahlen oder ohne Kerne frisch fein geschnitten,

Den Strunk putzen und erst fein hobeln, dann den Spitzkohl in feine Streifen schneiden. Mit dem Salz gut verkneten, so dass der Kohl leicht glasig wird. Mit den Gewürzen und 150ml hochwertigen Essig vermischen und ins Glas füllen.

Rotkohl-Möhren-Pickles

1 kleiner Rotkohl
2  Möhren
frischen Ingwer nach Geschmack
1 Teelöffel grobes, unraffiniertes Meersalz
150ml Essig

siehe Spitzkohl-Rezept.

Weitere tolle Rezepte und Ideen finden sich z.B. hier:
Kimchi
Kohlrabi
Diverse Ideen

13. Juli 2014

Sonnenschutz für die Haut


Sonnenschutz ist Muß!

Passend zur Urlaubszeit und zum Hochsommer denken Sie unbedingt an Ihre Haut! Sonne tut gut, wenn Sie einige wichtige Tips beachten. Eine gesunde Bräune sieht auch gut aus und muss die Haut nicht ungesund belasten, wenn Sie
  • Mittagssonne generell meiden
    (Achtung: Schwimmen/Wassersport dann meiden,
    denn im/am/auf dem Wasser ist die Belastung noch höher)
  • v.a. im Hochsommer und im Süden sich im Schatten aufhalten.
    Denn dort (übrigens auch an bedeckten Tagen!) ist noch mehr als ausreichend UV-Strahlung zur Bräunung, bzw. zur Verbrennung, vorhanden.
  • Ihre Haut vor Reisen bereits vorbeugend schützen,
    z.B. durch Einnahme von hochwertigem Sanddornfruchtfleischöl.
  • Ihre Haut gut versorgen, vor, während und nach dem Sonneneinfluß
Der hohe Gehalt an Vitamin A und E und das Carotin im Sanddornöl trägt dazu bei, dass Sanddornöl zwei Wochen vor Sonneneinwirkung regelmäßig eingenommen, den natürlichen Lichtschutzfaktor verdoppelt. So kann in der Haut ein Schutzdepot aufgebaut werden. Weiterhin erfolgt im Körper die biologische Umwandlung zu Alpha-Tocopherol. Vitamin A / Beta-Carotin im Sanddornöl bewirken eine natürliche Lichtschutzwirkung und verringern bei empfindlicher Haut hervorgerufene Hautrötungen. Es wirkt anregend auf die Collagenbildung der Haut und kann die Oxidation von Zellbestandteilen verhindern, die von einfachen Gewebeschäden bis hin zu krankhaften Mutationen führen. Es kann der Entstehung der freien Radikalen und der vorzeitigen Hautalterung durch UV-Bestrahlung entgegenwirken. Im Vergleich Sanddornöl mit Olivenöl enthält Sanddornöl die 40-fache Menge an natürlichem Vitamin E.

Verwenden Sie unbedingt ein gutes Sonnenschutzmittel. Die handelsüblichen Sonnenschutzprodukte enthalten allerdings mittlerweile vom Gesetzgeber vorgeschrieben eine Vielzahl an Wirkstoffen und chemischen Filtern, die gerade bei empfindlicher Haut zu Allergien führen können, bzw. die Haut fast mehr belasten. Im Bereich der Naturkosmetik werden hauptsächlich minerlische Stiffe als UV-Filter eingesetzt. Allerdings hat der Gesetzgeber so hohe UVA-Filter zur Vorschrift gemacht, dass viele Naturkosmetikhersteller kapitulieren mussten, bzw. chemische Filter zugeben. Der Nachteil ist, dass durch die mineralischen Anteile die Mittel oft sehr pastös und schwer zu verteilen sind, je höher der Lichtschutzfaktor.

Bedenken Sie aber:
Der Lichtschutzfaktor spielt nur eine Nebenrolle, wenn die Haut optimal mit nährenden, hautpflegenden und gut verträglichen Pflanzenölen versorgt wird. Die Haut ist in ihrem Gleichgewicht und nicht gestört durch verschiedene „Sunblocker“, mit denen sie nur schwer fertig wird. 

Voraussetzung ist allerdings,
dass Sie sich nur selten der direkten Sonne aussetzen, und sich statt mit Chemikalien mit geeigneter Kleidung und z.B. einem breitkrempigen Hut und schattigen Plätzen ausreichend schützen. Dann können Sie zu natürlichen Sonnenprodukten greifen aus rein pflanzlichen Lichtschutzfaktoren, die von den jeweiligen Pflanzenölen ganzheitlich ausgehen (z.B. von Maienfels,

Ein gutes AfterSun, z.B. mit hohem AloeVera-Gehalt sollte ohnehin selbstverständlich sein.


9. Juli 2014

Naturheilkundliche Behandlungen steuerlich absetzbar


Ein neues Urteil des Bundesfinanzhof wertet die Kosten naturheilkundlicher Behandlungen steuerlich als außergewöhnliche Belastungen. Damit können diese Kosten u.U. steuerlich geltend gemacht werden.

Nach der Entscheidung des BFH handelt es sich bei den Behandlungsmethoden der in § 2 Abs. 1 Satz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) aufgeführten besonderen Therapierichtungen um wissenschaftlich anerkannte Behandlungsmethoden. Der BFH zählt hierzu ausdrücklich die Homöopathie, Anthroposophie und Phytotherapie. Dies folge schon aus dem Umstand, dass Behandlungsmethoden, Arznei- und Heilmittel der besonderen Therapierichtungen vom Leistungsrahmen der gesetzlichen Krankenversicherung nicht ausgeschlossen seien.

Bei diesen gesetzlich anerkannten Behandlungsmethoden reiche die Verordnung eines Arztes oder Heilpraktikers aus, um die Erforderlichkeit der Therapie nachzuweisen. Die medizinische Indikation und damit die Zwangsläufigkeit entsprechender Aufwendungen im Krankheitsfall könne durch eine Verordnung eines Arztes oder Heilpraktikers nachgewiesen werden. Ein vor Beginn der Heilmaßnahme ausgestelltes amtsärztliches Gutachten oder eine vorherige ärztliche Bescheinigung eines Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung sei entgegen der Auffassung der Finanzbehörden nicht erforderlich. Diese wurden in der Vergangenheit immer wieder gefordert.