25. Februar 2020

Menstruationstassen - was ist das?


Selbst bin ich vor Jahren mehr per Zufall über den Trekkingbedarf (!) darüber gestolpert, dann neugierig geworden, ausgetestet und als empfehlenswert empfunden: eine echte Alternative zu Tampon und Binde, die aus meiner Erfahrung durchaus bekannter werden sollte!

Die Menstruationsbecher

sind kleine, becherförmige Damenhygieneprodukte, meist aus den antiallergenen, gut verträglichen Materialien Silikon oder aus dem Kunststoff TPE. 

Namen und Handelsnamen haben sie viele, Menstruationskappe, Menstruationstasse, Mondtasse, DivaCup, MeLuna, Lunette, u.v.m.

Der Menstruationsbecher wird in die Scheide eingeführt, um das Menstruationsblut dort direkt aufzufangen. Das Wechsel-Intervall liegt zwischen 6 bis 12 Stunden. Das macht die Mondtassen gerade im Job, auf Reisen und beim Sport sehr interessant. Dabei saugt er das Blut nicht auf, wie Tampons oder Binden, sondern sammelt das Blut, das beim Toilettengang ausgeleert wird.

Sicher, die Handhabung will etwas geübt sein, bis der Becher wirklich gut sitzt und weitgehend dicht ist. Nicht verzagen, weiterüben. Doch selbst in der Übungsphase ist er bereits dem Tampon weit überlegen:

Warum besser als jeder Tampon?

Kein Austrocknen und Verletzen der Vaginalwand wie beim Tampon. Die natürliche Feuchtigkeit der Schleimhaut bleibt erhalten, die der Tampon aufsaugt. Ausserdem sind Tampons heute leider nicht mehr aus purer Medizinalwatte aus Baumwolle gefertigt. Sie bestehen aus synthetischen Saugfasern, meist Viskose, die von einem "Supervlies" aus Kunstfaser fixiert sind. Leider ist Mikrofaser leicht schmirgelnd, weswegen wir sie so gern zum effektiven Putzen verwenden. Blöd  nur, wenn die scharfen Fasern unsere empfindliche Schleimhaut attackieren.

Auch keine Verstärkung der Menstruationskrämpfe durch den Druck des prallen, sich ausdehnenden Tampon.

Neugierig geworden?

Dann schauen Sie sich doch mal um, bei den verschiedenen Herstellern, z.B. bei MeLuna. Die finde ich gerade mit dem Ring zum Entfernen sehr handlich, im Vergleich mit meinem ersten Testobjekt, dem DivaCup.

Für meine Praxis hat Fa. MeLuna Muster zum Anfassen und Bestaunen zur Verfügung gestellt. Anfassen erleichtert, die richtige Grösse auszuwählen, aber auch das erste Herantrauen an die "Dinger"...  

Sprechen Sie mich an!

Ich berate Sie gerne über Anschaffung und Umgang, zeige Ihnen Muster und habe auch Flyer griffbereit. 

Nur zu kaufen gibt es die Mondtassen nicht bei mir. Mittlerweile gibt es die aber überall, wo es auch die anderen Hygieneartikel zu kaufen gibt. Und selbst die MeLunas gibts mittlerweile bei DM, Rossmann und Müller!


Vaginale Dysbiose, "Scheidenpilz" - was tun?


Bitte nicht gleich mit einem Antimykotikum behandeln. Das ist eine Kanone auf Spatzen. Wir haben in Teil 1 festgestellt, dass es sich hier nicht um eine fiese Infektion mit Fremdorganismen handelt, sondern hier etwas aus der Balance geraten ist. Daher sollten wir alles tun, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen!

Mit folgenden Tips sollte sich die Reizung innerhalb von 2-3 Tagen wieder beruhigen:

1.) Konsequenter Verzicht auf allen Zucker/Zuckerhaltiges und Weissmehl! 

Mit Zucker füttern wir sehr effektiv die Pilze und Fehlbesiedlungen. Ausserdem schwächt er das Verdauungssystem, damit langfristig die Immunkraft. (Mehr dazu unter dem link) Dieser Tip ist durchaus wert zur Gewohnheit gemacht zu werden! Er wirkt nämlich bestens vorbeugend.

2.) Meiden von allen Reizungen, Stress reduzieren!

Kein Sex, kein Schwimmbad, keine Seifenstoffe,  Intimsprays, chem. Verhütungsmittel etc. und keine Tampons. Wer später wieder Tampons benutzen möchte, sollte auf Bio-Ware umstellen oder auf Menstruationstassen aus verträglichem Silikon, siehe link.  Einlagen ohne Folie verwenden. Auch auf Unterwäsche aus Mikrofaser und Synthetik verzichten.  Naturfasern wie Baumwolle, Seide und Wolle sind hautfreundlich.

Wichtig ist auch, Stress zu reduzieren, bzw. Wege zu finden, um sich gerade dann zu entspannen und ausreichend zu schlafen.

3.) Aromaanwendungen

Auf den empfindlichen und ohnehin gereizten Schleimhäuten nur naturreine und verdünnte ätherische Öle anwenden! 

Die hier empfohlenen Präparate lassen sich schnell bei Bedarf über die Apotheken bestellen und sind bereits gebrauchsfertig verdünnt:

Aroma-Zwickel tagsüber
Mit dem Taoasis Deutscher-Lavendel-Roll-on
und dem Taoasis Teebaum-Lippenpflegestift
je 2-3x dünn über den Zwickel des Slips
oder auf eine Slipeinlage (ohne Folie) rollen.

Lippenpflege darf hier durchaus zweideutig interpretiert werden! 😊
Die verduftenden Dämpfe unterstützen die Vaginalflora und wirken pilzhemmend.  

Wichtig ist, einen frischen Teebaum-Lippenstift zu verwenden. (Unter Lufteinfluss oxidiert gerade Teebaumöl sehr schnell und wird dann hautreizend. Die meisten Menschen reagieren nicht allergisch auf Teebaum, sondern der überalterte Teebaum reizt!)
 
Die öligen Flecken lassen sich aus einem (alten) Baumwollslip mit Gallseife und 60° gut auswaschen.

Pflege für Nachts

Taoasis Meditao Sandelholz-Intimpflegeoel
dünn auf die Schamlippen und den Scheideneingang auftragen.

Bei sehr starkem Jucken und Brennen kann eine Mischung aus
1/2 Teelöffel Intimpflegeöl und
1/2 Teelöffel naturreinen Bio-Joghurt 
auf einen Mini-Biotampon verteilt und eingeführt werden.

Mischung für Sitzbad und Vaginalspülung

1-2 Esslöffel naturreinen Bio-Joghurt
mit 1 Teelöffel  Taoasis Intimpflegeöl 
gut mit dem Schneebesen verrühren,
dann mit
1 grossen Tasse warmen Wasser und
1-2 EL unerhitzten Obstessig (Bioladen, Reformhaus) 
vermischen. 

Zur Vaginalspülung mit einer Birnspritze die äusseren Schleimhäute und die Scheide mit der Mischung spülen. Alternativ kann diese Mischung ins Sitzbad gegeben werden. Je nach Bedarf 1-2x täglich. 

Falls sich mit diesen Massnahmen nicht innerhalb von 2-3 Tagen deutliche Besserung einstellt, den Frauenarzt aufsuchen und eine Erreger-Kultur anlegen lassen. Dann kann gezielt behandelt werden.

Vaginale Pilzinfektionen (Teil I)


Hier geht es um die vergleichsweise harmlose, aber lästige Form der übermässigen Ausbreitung von Pilzen in der Vaginalflora, auch vaginale Candidiasis genannt. Verursacher der Mykose ist zu über 90% der C. albicans. (Seltener findet sich eine andere C.-Art, sehr selten ein Nicht-Candida-Pilz. )

Kommt es zur übermässigen Ausbreitung dieser Hefen, wird die Schleimhaut gereizt, gerötet, wund, meist mit Juckreiz und/oder Brennen. Betroffen ist die Region um den Scheideneingang, manchmal auch der Scheidenkanal selbst. Oft tritt ein weisslicher Ausfluss auf.

Alle unsere Schleimhäute sind alle regulär mit einer Lebensgemeinschaft aus verschiedensten Bakterien und Pilzorganismen besiedelt. Solange der monatliche Östrogen-Einfluss mit Einsetzen der Monatsblutung bis zu den Wechseljahren spürbar ist, lassen sich die Candida-Hefen auch bei gesunden Frauen nachweisen ohne dass es zu Symptomen kommt. In einer gesunden Vaginalflora sorgen nämlich die Milchsäurebakterien für einen leicht saueren pH-Wert. Der sorgt dafür, dass sich die Hefen nicht übermässig vermehren können. Auch hier gilt: 

Der Erreger ist nichts, das Milieu ist alles! 

Der pH-Wert sollte daher immer im leicht sauren Bereich liegen, wobei er mit dem Zyklus leicht schwankt. Verändert sich der pH-Wert jedoch, verringert sich die Anzahl an guten Milchsäurebakterien, zugleich vermehren sich die pilzigen Mitbewohner. Statt von Pilzinfektion sollten wir also eher von Dysbiose (Fehlbesiedlung) sprechen.

(Selten handelt es sich dabei also um eine Infektion, z.B. durch Schwimmbäder, Sauna oder durch Übertragung durch Sex. Das ist dann  meist  eine Infektion mit Bakterien. Sollten sich die  beschriebenen Symptome nicht mit den folgenden Hausmittteln innerhalb von 2-3 Tagen bessern, sollte der Gynäkologe aufgesucht  und unbedingt eine Kultur zum Erregernachweis angelegt werden. Dann kann der spezifische Keim gezielt behandelt werden.)

Ursachen für die pH-Verschiebung

Nicht immer lässt sich DIE eine Ursache feststellen.
Zumal diese oft miteinander verknüpft sind:
  1. Am häufigsten: Stress. 
    Sind wir überlastet, nicht mehr gut in unserer Mitte, gerät der Körper unter Druck und in die Erschöpfung, kommt es zu einer Schwächung unseres Immunsystems. Es kann seine Aufgabe, für Balance und Regeneration zu sorgen, nicht mehr erfüllen.  Zusätzlich sorgen wir in stressigen Zeiten nicht gut für uns. Oft fehlt und Schlaf und Ruhe. Das schwächt das Immunsystem weiter.
  2. Fehlernährung spielt eine grosse Rolle!
    Wir essen zuviel, zuwenig, das Falsche. Das schwächt die Verdauung, damit fehlen dem Körper Energie und Vitalstoffe. Haben wir Stress, ist Fehlernährung oft ein weiterer Faktor. Keine Zeit zu kochen. Nebenbei schnell was in den Mund gesteckt. Meist nix gscheites, sondern "Nervennahrung", Schokolade und Schnuckkram.  Gerade Zucker lieben aber die Candida, die sich dann fleissig vermehren...
  3. Abwehrschwäche durch andere Grunderkrankungen
    führen zur Candidose als Nebensymptomatik, z.B. ein Diabetes mellitus. Arzneimittel, z.B. eine vorangegangene Antibiose oder Kortison, können zur Dysbiose führen.
  4. Hormonumstellungen:
    z.B. natürlich durch Pubertät, Schwangerschaft und  Wechseljahre. Manche Frauen haben durch den Monatszyklus starke Schwankungen (oft berichten sie, dass sie jedesmal beim Frauenarzt wieder einen Pilz hätten.) Auch durch medikamentöse Hormonbehandlungen, z.B. bei Umstellung der "Pille". Da alle Hormon-Regelkreise des Organismus miteinader verknüpft sind, kann jeder medikamentöser Eingriff in den Hormonhaushalt zumindest theoretisch einen Einfluss haben.
  5. Reizung durch Reibung
    bei Geschlechtsverkehr. Zu enge Kleidung.
    Herkömmliche Tampons sind heute keineswegs mehr aus Baumwollwatte hergestellt, sondern aus synthetischer Viskose und mit einem Kunststoffvlies umhüllt (leider gerade die in D gängigste Marke).
    Auch Binden und Slipeinlagen sind meist mit "Super-Vliesen" umhüllt, ein toller Name für Mikrofasern, die scheuernd wirken. Auf der Unterseite ist meist eine Plastikfolie, damit der Slip schön sauber bleibt. Mikrofasern nutzen wir deshalb so gern zum Putzen, weil sie leicht schleifend den Schmutz entfernt. Als Unterwäsche ist das nicht so nett. Mikrofaser und Synthetik erzeugen zusättzlich ein "Plastiktütenklima", in dem die Pilze prima gedeihen. 

  6. Intimhygiene:
    Viel Rubbeln reizt mechanisch (s.o.). Seifen, Duschgele, Shampoos reizen mit ihren aggressiven Tensiden die zarte, empfindliche Schleimhaut , verändern den pH-Wert und die Besiedlung. Chloriertes Schwimmbadwasser reizt übrigens auch leicht die Schleimhäute.
Was tun?
... folgt im nächsten Beitrag!

8. Februar 2020

Fortbildung "„Chinesische Medizin ist Symbolmedizin"


Ab März beginnt wieder ein neuer Fortbildungszyklus in meiner Praxis für Kollegen und Therapeuten, die mit chinesischer Medizin arbeiten. Ob Akupunktur, TuiNa, Shiatsu - wir werden uns mit den Grundlagen beschäftigen:

Die klassische chinesische Medizin ist Zang Xiang, die Medizin der Körper-, Geist- und Seelen-Symbole. Ursprünglich beschränkte sich die Funktion der chinesischen Schriftzeichen keineswegs auf die Kommunikation zwischen den Menschen. Numerologie, Symbolik und Ritual sind untrennbar miteinander verbunden, wie alle Trinitäten der chinesischen Philosophie. 

Ein Sprichwort verrät uns, dass alle Zeichen vielmehr eine Verbindung zur Natur herstellen und die universelle Weisheit transportieren:

Wen Yi Zai Dao — „Das Muster trägt das Dao“

Chinesische Medizin ist nichts anderes als die Verschmelzung von daoistischer mit konfuzianischer Lehre auf dem Fundament des Yijing. Der grosse „König“ der Chinesischen Medizin, Sun Si Miao, postulierte einst, ohne Kenntnisse des Yijing könne sich niemand zu einem Meistertherapeuten qualifizieren. Und Konfuzius lehrt uns, dass ohne konstantes Üben dieser Praxis keiner Wu und/oder Arzt sein könne.
 
Also sollten wir uns im Verständnis von Numerologie, Symbolik und auch des Rituals üben. Wir müssen verstehen, wie wir von einer Ziffer zu einem Symbol kommen. Haben wir das Symbol, müssen wir das Symbol interpretieren. Symbol heißt im Chinesischen Gua. Aus diesen bestehen die „moderneren“ Versionen des Yijing (Trigramm, Hexagramm). 

Wei Dao Ri Sun —Übe täglich mit dem Dao!

In der Lehrtradition der chinesischen Philosophie wird der Schüler zuerst in innerer Kultivierung geschult, in der Regel sogar über einige Jahre. In dieser Zeit, während der Schüler meist Teil der Familie des Lehrers ist, übernimmt er quasi nebenbei das Fachchinesisch der Gua. Erst dann erläutert der Meister dem Schüler die Symboliken und führt ihn schrittweise an die Anwendungen, Methoden, Techniken (Shu) her.

Die innere Kultivierung, das ist unser Programm.Wir werden uns übend, geduldig immer wieder den Symbolen, der Numerologie und den Ritualen nähern. 

Los geht es im März mit 
0 Wuji, Dao
1 TaiJi, dem Polarstern und Xi Wangmu
2, Liangyi, Yin und Yang
und 
3 San Cai, den drei Ebenen, Dantian

Interesse mit einzusteigen? Kontaktieren Sie mich.