29. Mai 2013

Zum Schauen und Staunen





Dieses Bild des Helixnebels ((NGC 7293), das symbolisch wie das Auge Gottes wirkt, stammt aus Aufnahmen des Teleskopes La Silla, Chile, des Max-Planck-Institutes/ESO. Es zeigt sich das Endstadium eines Sterns, der noch einmal "aufblüht" und Gas von seiner Oberfläche ins All bläst, bevor es eines Tages in sich zum sog. "weissen Stern" kollabiert.

Der blau-grünliche Schimmer im Zentrum wird durch Sauerstoffatome erzeugt, die von der intensiven ultravioletten Strahlung des 120 000°C heissen Zentralsterns und seiner Heissgase zum Leuchten angeregt werden. Ausserhalb des Sterns und seines Knotenrings ist mehr Wasserstoff und Stickstoff vorhanden, die zur roten Färbung führen. Genaues Hinsehen in sein Zentrum enthüllt nicht nur die Knoten, sondern auch viele entfernte Galaxien, die durch seine dünne Gashülle hindurch zu sehen sind.

Der Sufi-Mystiker Rumi sagte einst:
"Das Auge, das nur schaut wird blind!"
Jenseits der wissenschaftlichen Betrachtung und Erklärung lädt dieses wunderbare Bild zum Betrachten und Blick schweifen Lassen ein, zum Staunen und Wundern - voller Neugier und Ehrfurcht vor der Schönheit und Gewaltigkeit des Universums!

Zum Originalbild in toller Auflösung hier!


20. Mai 2013

Wissen Sie eigentlich...


... dass die sog. "natürlichen Aromastoffe" nichts mehr mit Natürlichkeit gemeinsam haben?

Sie werden durch aufwendige physikalische und biotechnologische Verfahren aus diversen tierischen und pflanzlichen Ausgangsstoffen hergestellt. In den seltensten Fälle stammt das natürliche Aroma aus der Pflanze, nach der es schmeckt.

"Natürliche Aromastoffe werden aus natürlichen Ausgangsstoffen extrahiert; z.B.: Vanilleextrakt, Orangenschalendestillat, Zedernholzöl. Zur Extraktion verwendet man als Lösungsmittel Äthylalkohol, Kohlendioxid, Cyclohexan, Ethylmethylketon, Diäthyläther oder Tetrafluoräthan. Rückstände dieser Stoffe waren gelegentlich in Lebensmitteln mit einem Zusatz "natürlicher Aromen" nachweisbar.

Natürlich bedeutet nicht, daß ein natürliches Aroma, das nach Himbeeren schmeckt tatsächlich aus Himbeeren gewonnen wurde. In aller Regel handelt es sich um einen Zederholzölextrakt. "Natürli­ches Aroma", das typisch nach "Apfel" schmeckt wird beispielsweise aus Tagetesöl, Weinfuselöl, Hefeöl-Destillat, abgerundet mit etwas biotechnologisch hergestelltem Äthylacetat gemixt. Andere natürliche Aromen mit Geschmacksrichtungen wie Pfirsich, Kokos, Nuß oder Bratkartoffel werden biotechnologisch aus Schimmelpilzkulturen gewonnen. Natürliche Aromen mit Fisch- oder Käsenote aus en­zymatisch abgebauten Nebenprodukten von Fischen und Käse. Der Hinweis "natürlich" bezieht sich nur auf den Gewinnungsprozeß, und der Geschmackshinweis besagt nicht zwingend, daß das Aroma aus der namensgebenden Frucht gewonnen wurde."

(Udo Pollmer, im Lexikon des Deutsches Zusatzstoffmuseum)

Wie abhängig und irritiert unser Geschmacksempfinden durch die industrielle Manipulation ist, beschreibt der Test der Sendung "Quarks&Co" sehr anschaulich. Hier wurden 3 Joghurts hergestellt und probieren lassen:
1.) aus Joghurt und 33% frischen Erdbeeren,
2.) Erdbeerjoghurt aus dem Supermarkt
(aromatisiert, gezuckert und 3.5% Erdbeerzubereitung),
3.) Joghurt aus dem Aromalabor mit Lebensmittelfarbe

...weiterlesen

19. Mai 2013

QiGong: Stehen (wie ein Baum)




Immer wieder üben wir intensiv "Stehen". Diese einfachste, grundlegende Übung ist die wichtigste. Einfach ist sie nämlich nur für den Beobachter von Aussen!
Warum?

Unsere Gelenke sind bei korrekter Belastung und optimaler Haltung lebenslänglich verschleissfrei. Bzw. selbst mit altersangemessenem Verschleiss können Sie ohne Schmerzen weiterhin ausreichend funktionieren. Schauen wir uns einfach mal um, wie wir jedoch im Alltag oder auch im Sport stehen, sitzen und bewegen. Von guter Haltung und gelenkgerechter Belastung ist keine Spur.

Lernen wir, wieder aufrecht und entspannt zu stehen in einer gelenkgerechten Weise, dann wird uns das zu Anfang unglaublich schwer fallen. Soviele Jahre falsche Grundhaltung hat Muskeln und Sehnen verkürzt, verspannt, bereits zu Degeneration geführt. Andere Partien sind schlicht unterentwickelt, untrainiert.

Bringen wir den Körper aufmerksam in die jetzt gerade mögliche, beste Position, dann merken wir erst, wie anstrengend, fast schmerzhaft das ist. Beim Üben gehen wir allerdings bewusst niemals über die Schmerzgrenze hinweg, sondern tasten uns nur sanft mitfühlend an sie heran. Mit GONG, geduldigem ausdauernden Bemühen, wird sich dann durch regelmässiges Üben allmählich Veränderung einstellen. Verkürzte Strukturen dehnen sich, verspannte Zonen dürfen loslassen, unterentwickelte Gegenspieler bekommen wieder Kraft. Das geschieht nicht von heute auf morgen. Es ist auch oft ein bischen unangenehm, nach ein paar Minuten wird es immer anstrengender, einfach nur still und geduldig zu stehen. Sich immer wieder innerlich zu korrigieren, sich auszuhalten, einfach mal äusserlich Nicht-Tun. Und in diesem Nicht-Tun geschieht unglaublich viel im Inneren: Hitzewallungen, Kältezittern, Kribbeln und Gefühle von Taubheit können auftreten, Emotionen kommen plötzlich hoch, wir verkrampfen uns, merken, wie anstrengend es ist. Es fällt schwer, sich immer wieder geduldig zu entspannen, alle nicht benötigten Muskeln und Spannungen zu lösen, statt in Kampf und Krampf locker zu bleiben.

Nach einigem geduldigen Üben entsteht dann tatsächlich Gelöstheit und Ruhe, von Mal zu Mal mehr. Dann verstehen wir plötzlich, warum diese Übung Namen trägt wie "Stehen wie ein Baum" oder "Stehen im Universum".

Haben wir gelernt, und im ruhigen Stehen zu entspannen und körpergerecht aufzurichten, dann können wir diese (innere) Haltung auch anwenden im Sitzen. Die nächste Stufe ist dann in Bewegung immer noch zu "Stehen wie ein Baum", egal wie und wohin ich mich bewege. Aufrecht, entspannt, flexibel.

Der Kollege Th. Apfel hat es sehr schön in seinem pdf illustriert:
zum Artikel