16. November 2016

Zu wenig Schlaf macht dick und krank


Passend zum Winter, der das Schlaf- und Ruhebedürfnis erhöht, was jedoch kaum jemand berücksichtigt, ein guter Artikel aus den BDH-News:

Lange Abende am Computer oder vor dem Fernseher, aber auch Nachtschichten im Betrieb fördern Übergewicht und die Entwicklung eines Metabolischen Syndroms. Diese weit verbreitete hormonelle Störung könnte nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) durch eine bessere Schlafhygiene vermieden werden.

In Deutschland leidet etwa jeder fünfte Erwachsene unter dem Metabolischen Syndrom, das mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall einhergeht. Als wesentliche Ursachen gelten Bewegungsmangel und Überernährung. Weniger bekannt ist, dass auch Schlafmangel das hormonelle Gleichgewicht stören kann.

Jede Stunde weniger Schlaf pro Tag ist in epidemiologischen Studien mit einer Zunahme von Übergewicht, Typ-2-Diabetes, erhöhten Cholesterinwerten und einem Bluthochdruck verbunden. Auch der Zusammenhang zwischen einer verkürzten nächtlichen Schlafdauer und einem erhöhten Sterberisiko gilt als belegt.

Den Ursachen sind Forscher im Schlaflabor auf den Grund gegangen. Schlafentzug aber auch eine Störung des normalen Tag-Nacht-Wechsels führten dort schon in wenigen Tagen zu einer hormonellen Störung, die als Insulinresistenz bezeichnet wird. Die Patienten haben erhöhte Blutzuckerwerte, obwohl sie vermehrt Insulin produzieren“. Außerdem verschiebt sich das Gleichgewicht von Hunger regulierenden Hormonen; Folge ist ein vermehrter Appetit. Es kommt im limbischen System des Gehirns zudem zu einer Aktivitätsänderung der Belohnungszentren. Menschen mit Schlafmangel greifen dann gerne zu energiedichten Lebensmitteln wie Chips oder Schokoladenriegeln. Studien zeigen, dass Schlafmangel Hunger, Appetit und letztlich auch die Nahrungsaufnahme steigern kann.

Aber auch zu viel Schlaf steht mit Übergewicht und einem höheren Risiko für Diabetes in Zusammenhang. Das Risiko scheint besonders dann erhöht zu sein, wenn ein zu viel an Schlaf (d. h. mehr als neun Stunden am Tag) mit wenig Bewegung verbunden ist.

Es scheint auf eine optimale Balance von Aktivität und Ruhephasen mit ausreichender Bewegung und Vermeidung von übermäßigem Stress anzukommen, was dann meist auch zu einer optimalen Schlafdauer von sieben bis acht Stunden führt.

(Eine der Studien zum Thema ist zumindest als Zusammenfassung frei verfügbar.)

Hinzuzufügen wäre, dass diese "optimale" Schlafdauer sehr individuell ist. Sie hängt ab u.a. von der Belastung (Job, Familie, etc), von der Jahreszeit, von der Qualität des Schlafes, von klimatischen und sonstigen Faktoren.