24. November 2019

Gut ausgeschlafen!


Nur wenige Menschen sind morgens gut ausgeschlafen. Viele klagen über Ein- und Durchschlafstörungen, über Rücken- und Nackenschmerzen nachts beim Liegen, über Hitzewallungen und Nachtschweiss. Und nur sehr wenige Menschen fühlen sich morgens ausgeschlafen.

Zuwenig Schlaf:

Bei den meisten Menschen beginnt das Problem bereits mit mangelnder Schlafdauer. Viele Menschen nehmen sich nicht genug Zeit zum Schlafen. Wer spät Feierabend hat, möchte abends noch Zeit für Familie und Hobby haben. Wer dann noch früh raus muss, der bekommt meist zuwenig Schlaf.  

Um 22h ins Bett zu gehen, ist heute unmodern. Auch wenn wir heute weniger körperlich arbeiten, so ist auch geistige Arbeit Stress. Im Sommer haben wir etwas weniger Ruhebedarf als im Winter, da dürfen es 1-2h mehr sein. Der Körper braucht ca. 8-10h Ruhe und Auszeit. Nur wer tatsächlich einen sehr meditativen, stressfreien Alltag (wie im Kloster!) hat, kommt mit weniger Schlaf aus. Ein recht gutes Indiz für ausreichenden Schlaf ist, wenn man morgens auch ohne Wecker aus dem Bett kommt, bzw. schon kurz vor dem Wecker wach wird.

Nicht auf dem Sofa einschlafen...

Viele Menschen nicken lieber erschöpft in Gelenk-mordender Haltung vor dem TV ein, als beizeiten schlafen zu gehen. TV ist übrigens keineswegs entspannend, sondern fordert das Hirn, unsere Sinne und Nerven weiterhin enorm, selbst wenn Sie schon lange erschöpft weggenickt sind. (Allein aus diesem Grund hat ein TV-Gerät nichts im Schlafzimmer zu suchen...)

Und wenn die Menschen dann, viel zu spät, in ihr Bett kriechen, können sie vor Erschöpfung nicht mehr einschlafen. Die Nacken- und Rückenschmerzen gibts gratis dazu. Sparen Sie sich sich das, gehen sie lieber direkt ins Bett!

Lieber gut meditiert als schlecht geschlafen:

Wer nachts oft wach liegt, hat meist das Gefühl "gar nicht" geschlafen zu haben. In der Tat zeigen jedoch selbst Schlaflaborüberprüfungen, dass der Organismus mehr Schlaf bekommt, als selbst eingeschätzt. Und im entspannten Liegen regeneriert der Körper dennoch. Also gilt hier die Devise: lieber gut meditiert als schlecht geschlafen. Machen Sie sich nicht verrückt. Lernen Sie lieber, entspannt atmend zu ruhen. 

Schlaftabletten helfen übrigens keineswegs. Sie betäuben den Körper, so dass Sie zwar einige Stunden nichts mitbekommen, aber sie behindern die Regeneration, die im natürlichen Schlaf geschieht. Danach sind Sie nicht erholt, bekommen aber eine Menge Nebenwirkungen gleich dazu... 

Machen Sie lieber einen kleinen Spaziergang abends und verzichten Sie  auf TV und Krimis. Hören Sie lieber entspannende, beruhigende Musik, träumen sie. Sorgen Sie für warme Füsse mit einem Fussbad. Mit kalten Füssen können wir nicht einschlafen. Sie können beruhigend-schlaffördernde Düfte verwenden, z.B. für das Fussbad 1/2 Teelöffel MoorLavendelöl von Dr.Hauschka bei kalten Füssen. Aromatherapeutisch haben sich Düfte wie Lavendel, Neroli, YlangYlang sehr bewährt zur Unterstützung des Nervensystems. Probieren Sie doch mal einen Kissenspray oder eine sanfte Massage der Füsse aus mit den beruhigenden, gebrauchfertigen Mischungen von Taoasis/Baldini  oder Primavera. (Diese beiden seriösen Anbieter qualitativ hochwertiger Duftstoffe sind gut über Apotheken, Reformhäuser, Bioläden oder auch Müllermarkt und online zu bekommen)


Dann gibt es einige Faktoren, die unsere Schlafqualität beeinflussen. 
Beginnen wir mit

Schlafposition und Kissen:

Unsere Wirbelsäule mag am liebsten lang und gerade sein. Die Krümmungen dienen dazu, beim Heben schwerer Dinge und beim Halten unseres schweren Kopfes, die Last bestmöglich abzuleiten. So kommen einseitige Belastungen auf die Bandscheiben. Im Liegen mag sich die Wirbelsäule zum Ausgleich strecken und wieder weittmöglich begradigen. Dann können sich auch die Bandscheiben wieder aufplustern und regenerieren. 

Durch unsere überwiegende Sitzhaltung und das Einsinken in schlechte Haltung im Alltag verkürzt die Muskulatur auf der Körpervorderseite. Aus Bequemlichkeit oder gar zur Schmerzvermeidung wird die regulierende Dehnung dann systematisch immer weiter verhindert. Der Kopf wird in der Überstreckung mit Nackenstützkissen gestützt. Das fördert Schnarchen und Zähneknirschen. Das Kreuz bekommt selbst im Auto oder im "Anti-Sitz-Stress-Sessel" (???) vor der Glotze "Lordosenstützen". Die Knie werden unterpolstert oder gleich hochgelagert. Damit werden die Hüften und Leisten wieder in die gewohnte Sitzposition gebracht und verkürzen immer weiter. Daher können viele Menschen gar nicht mehr entspannt lang ausgestreckt in Rückenlage liegen, geschweige in einer entspannten Bauchlage (ohne Kissen).

Können Sie noch ausgestreckt liegen?

Gerade das ist die wichtigste Übung für unsere Rückengesundheit. Legen sie sich immer wieder flach auf ein eher hartes Bett oder auf eine Decke, Matte oder weichen Teppich auf den Boden. Trainieren Sie jeden Tag eine Minute länger liegen zu bleiben, Beine lang, Nacken lang, Arme neben dem Körper. Lassen Sie mit jedem Ausatmen sich immer entspannter in den Boden sinken, es geschieht von selbst. Beenden Sie die Liegephase, bevor aus der ungewohnten Dehnung Schmerz entsteht. Manche Menschen halten das zunächst nicht länger als  1-2 Minuten aus. Ziel sind ca. 20 Minuten, perfekt z.B. für eine Ruhepause zwischendurch.

Sie wollen mehr darüber wissen?
Schauen Sie doch mal hier
die Kollegen Liebscher-Bracht haben ein informatives Video dazu! 
Alle danach noch unklaren Fragen beantwortet er hier.

Mit der Qualität des Bettes beschäftigen wir uns in Teil II!