8. Dezember 2020

Gandusha, Ölziehen mit einem Mundpflegeöl

Teil der ayurvedischen Morgenroutine

Der Ayurveda empfiehlt, morgens die Mundhöhle mit speziell aufbereitetem Mundpflegeöl– Gandusha – zu spülen. 

Hier, im Mund-Rachenbereich ist eine hochaktive Lymphzone. Das „Ölziehen“ wirkt lokal auf die Schleimhäute entgiftend und beseitigt Stoffwechselrückstände im Bereich der Immunzone des Waldeyerschen Rachenringes. Die Mundhöhle wird nicht nur entgiftet, sondern auch die Schleimhaut  geschmeidig gehalten und gegen Erreger immunisiert.

Die entzündungshemmende Wirkung für das Zahnfleisch durch Anwendung von Ölen ist an der Kieler Zahnklinik im Rahmen einer Studie überprüft worden. Das Öl dringt tief in die Zahnzwischenräume und die Zahnfleischtaschen ein und lösen dort sitzende, schädliche Bakterien. Zahnbeläge werden reduziert. Das Bewegen des Öls durch die Mundhöhle massiert sanft das Zahnfleisch. Auch die Kiefermuskulatur wird trainiert und gelockert.

Doch über das Lmphsystem wirkt Ölziehen unterstützend auf den gesamten Organismus. Die Mundhöhle ist ein Teil des Verdauungssystems. Für die chinesische Medizin ist das die "Mitte", um die sich alles dreht. Ist die Mitte geschwächt, ist der ganze Organismus geschwächt.

Charaka Samhita, der Klassiker des Ayurveda lehrt:

  • Die Durchführung des Ölgurgelns 
  • stärkt die Kieferknochen und die Stimme, 
  • entwickelt das Gesicht 
  • und maximalen Geschmack der Nahrung 
  • Zähne bekommen kein Karies und werden fest verwurzelt.
  • Es gibt keine Zahnschmerzen noch Sensibilitäten, 
  • die Zähne können selbst die härteste Nahrung kauen.

(Zitat aus dem klassischen Text)

Durchführung:

  • 1 Tee- bis 1 Esslöffel Gandusha-Öl in den Mund nehmen. Nicht zuviel Öl verwenden. Der Speichelfluss wird extrem angeregt, es wird immer mehr Emulsion im Mund.
  • Langsam zwischen den Zähnen durchziehen. Dabei entspannt bleiben, kein Kampf und Krampf.
  • Nach ca. 5 Minuten das Öl wieder ausspucken. Es ist nicht schlimm, wenn Anfänger die 5 min noch nicht schaffen. Dann lieber locker in 2 Etappen ziehen.
  • Anschließend kann ein weiterer Löffel Öl zum Gurgeln in den Mund genommen werden. Das wirkt sich besonders wohltuend auf Hals und Mandeln aus. 
  • Danach den Mund gut mit warmem Wasser ausspülen und die Zähne putzen. 

 Wohin ausspucken?

Am besten in die Toilette ausspucken und gut nachspülen. Der Abfluss des Waschbeckens läuft Gefahr, schnell zu verstopfen. Das Abwasser wird nicht belastet, entgegen aller Behauptungen. Denn wir verwenden natürliche Öle und kein synthetisches Mineralöl. Durch die gelösten Giftstoffe (Schwermettalle, Amalgam, etc)  ist es  Restmüll und sollte aus diesem Grund nicht auf den hauseigenen Kompost gespuckt werden.

Geeignete Öle:

Pures Sesam- oder Olivenöl, in Bio-Qualität eignet sich für uns auf der kühlen Nordhalbkugel am besten. Kokosfett ist grundsätzlich auch geeignet. Sesamöl hat dabei die intensivste entgiftende Wirkung, zusätzlich ist es antibakteriell, antiviral und fungizid. Das Sesamöl wird vorab "gereift", wodurch es noch besser in die Haut eindringen kann.

Es gibt auch spezielle Gandushaöle, die mit Kräuterzusätzen und ätherischen Ölen gemischt sind. Zum einen wird die Wirkung verstärkt. Zum anderen erleichtert der verbesserte, frische Geschmack gerade Anfängern den Einstieg ins Gandusha, z.B.