7. November 2010

Zeckenbiss, Borrelliose und FSME


Auch hier in unserer Region sind diese Saison vermehrt Zeckenbisse aufgetreten. Aufgrund des milden Herbstes, der weiterhin zu Gartenarbeit und Spaziergängen auffordert, finden Sie in dieser Artikelserie in vier Teilen wichtige Informationen und Erklärungen, was zu tun ist, wenn eine Zecke gebissen hat oder bereits eine Infektion stattgefunden hat.

(Ich bedanke mich bei meinem Kollegen Rocco Kirch seinen Text weitergeben zu dürfen, hier ist der link zum Original-Artikel, den ich immer wieder zitiere.)

"Etwa seit 20 Jahren ist die Borreliose, als Krankheit nach dem sie begleitendem (nicht verursachendem!) Bakterium Borrelia burgdorferi benannt, im Vormarsch. - Im engl. Sprachraum nach dem Ort Lyme in Connecticut / USA benannt. Dieses Bakterienstadium Borrelia burgdorferi ist dem Bakterienstadium des Syphilis erregenden (begleitenden) Treponema pallidum sehr ähnlich, und lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit über die Antikörper im Blut (Antikörpertiter) nachweisen.

Ursprünglich unter Hunden in den USA weit verbreitet, hat die Krankheit auf die mit Hunden zunehmend vergesellschaftet lebenden Menschen übergegriffen. Der Holzbock, die Zecke Ixodes rizinus (USA Ixodes dammini), welche schon immer in Wald, Feld und Garten vorkommt, spielt als Überträger des Bakteriums eine Schlüsselrolle. Landläufig wurde angenommen, dass die Zecke auf Bäumen säße und sich auf vorübergehende Warmblüter (Menschen / Tiere) fallen ließe, dies ist falsch. Zecken sitzen auch auf Gräsern, Sträuchern usw.

Unter den Bedingungen von feuchtwarmer Witterung, dies ist meist im Frühjahr und Herbst der Fall, ist die Zecke besonders blutgierig. Ihr Biss wird zunächst nicht bemerkt, da sie mit ihrem Speichel einerseits die Blutgerinnung hemmt, anderseits gleichzeitig lokal betäubend wirkt. Sie kann bis zu 9 Tagen saugen, spätestens dann ist sie “satt” und lässt sich vom Körper abfallen. Je länger aber die Zecke saugt, desto größer ist die Gefahr, dass sie Erreger von anderen Lebewesen überträgt, ohne jedoch selbst an diesen Erregern zu erkranken. Die Erfahrung lehrt, dass nicht alle Menschen gleichermaßen von Zecken befallen werden, offensichtlich bevorzugen Zecken eine gewisse Zusammensetzung des menschlichen Blutes.

Biologen erklären die Zunahme der Zeckenbisse damit, dass durch mildere Winter die meisten Zecken nicht wie früher erfrieren würden. Dies ist jedoch ein höchst fadenscheiniger Erklärungsversuch: erstens hat es immer Perioden von wärmeren Wintern gegeben, ohne dass es zu signifikanten Veränderungen in der Erkrankungshäufigkeit gekommen ist, zweitens erklärt dies überhaupt nicht die Zunahme der durchschnittlichen Durchseuchung der Zecken mit Borrelien von 1 - 2 % der gesamten Population in den letzten 20 Jahren auf über 30 %.

Viel interessanter ist aber die Beobachtung von Edward C. Whitmont, dass in den USA Borreliose nur verstärkt am Rande von menschlichen Siedlungsräumen auftritt, überhaupt nicht in den Zentren dieser Räume, oder in extrem dünn besiedelten Gebieten. Genau diese Beobachtung fand ich in Berlin und Brandenburg unzweifelhaft bestätigt. Insbesonders seit 1999 treten hier am Rande von Berlin, oder am Rande von größeren Siedlungen in Brandenburg, auffällig gehäuft Borrelioseerkrankungen auf. Bemerkenswert dabei ist, dass Menschen welche sich hauptsächlich im inneren Stadtgebiet von Berlin aufhalten, obschon auch von Zecken befallen, nicht erkranken. Ebenso Menschen auf dem “platten Land” in Brandenburg scheinbar “resistent” gegenüber Borreliose sind, obschon sie mir schilderten oft von Zecken befallen zu werden. Der Kollege Dr. Peter Alex hat in Sachsen die gleiche Beobachtung gemacht.

Es scheint ein Problem des “Grenzraumes” zwischen Kultur und Natur zu sein, also im Übergang zwischen beiden scheint sich ein “Milieu” für Borreliose entwickelt zu haben. Es ist ein Raum, wo Natur besonders durch Müll, Abfälle jeglicher Art und relativer Ungerelgeltheit sehr belastet ist, sie kurz vor der völligen Übermachtung durch den Menschen steht. - Quasi als letztes Aufbäumen der Natur.

Borreliose darf nicht, wie es leider zu häufig geschieht, mit der Frühsommer- Meningoencephalitis (FSME) verwechselt werden. Beide haben nichts miteinander zutun. FSME tritt in Europa nur endemisch in einigen Gebieten des Donaudeltas und Masuren auf (Sumpfgebiete). Mit dem Zeckenencephalitisvirus sind nur etwa 0,2 - 0,5 % der Zecken infiziert. Das Risiko an Borreliose zu erkranken ist 500 - 1000 Mal größer, als an FSME (virale Gehirnhautentzündung durch Zecken). Auch sind Spätfolgen bei durchgemachter FSME eher höchst selten, bei Borreliose jedoch sehr häufig. Dennoch wird die FSME-Impfung von der Schulmedizin als “Schutz vor Zecken - Infektionen” propagiert, billigend in Kauf genommen, dass dies zur Verwirrung der Patienten führt, welche oft glauben damit gegen Borreliose gefeit zu sein. Abgesehen von dieser “Verwirrung”, nütz natürlich keine, wie auch immer geartete Impfung vor irgendeiner Infektion. Alle Impfungen sind nachgewiesener Massen nutzlos, im Gegenteil schädlich. Da hilft auch nicht die noch so ausgeklügelte Mythologisierung vom Impfschutz durch die orthodoxe Medizin nach dem Motto, wenn es nur oft genug wiederholt wird, wird auch das Falsche richtig. - Ein böses Spiel mit der Angst von Menschen, wo z.B. Eltern glauben durch Impfungen ihre Kinder zu schützen, eigentlich aber nur ihre eigene Angst (die falsche Vorstellung von dem was ist) “geimpft” haben, Ärzte glauben etwas “Gutes” mit der Impfung getan zu haben, eigentlich aber nur ihre Hilflosigkeit (Unwissenheit) “geimpft” (kaschiert) haben. - “Das tun ja alle, das ist doch normal”, das Credo der Impfbefürworter unter Ärzten, Heilpraktikern und Patienten. - Folglich ist “Normal” das was alle tun, weil alle es tun. - Wie absurd, der banale Tod jeder Wissenschaftlichkeit.

Jede so genannte Erkrankung ist nicht die Krankheit an sich, sondern nur die Äußerung einer Reaktion des Organismus auf ein “störendes” Agens welcher Art auch immer. D.h. es ist der Versuch des Organismus wieder ein Gleichgewicht (relatives Wohlbefinden) auf höherem Niveau herzustellen. Natürlich kann dieses Wiederherstellen mit Gefahren, sogar Lebensgefahr verbunden sein.

Leben an sich ist auf Integration angelegt, Integration von bisher Fremden im Sinne von Weiterentwicklung. Jedes Agens welches einen Organismus affiziert, egal ob Umstand, Bakterium, Virus usw. ist in gewisser Hinsicht Träger einer spezifischen Information, welche den betroffenen Organismus zur Integration, damit zur weiteren Entwicklung anregen soll. Dies ist der eigentliche Vorgang der Bewusstwerdung. Eben deshalb ist nicht ein Unterdrücken der Reaktion (nur in seltenen Ausnahmefällen nötig) angezeigt, sondern ein sinnvolles Steuern, oder im Sinne der Prophylaxe, eine sinnvolle Vorbereitung."


Link zu
Zeckenbiss - Prophylaxe (Teil II)
Zeckenbiss - Wie entfernen? (Teil III)
Zeckenbiss - Akute Behandlung von Borrelliose (Teil IV)