22. Juni 2017

Alternative Hautpflege, lecker und preiswert! (Teil II)


Die Konsequenz aus dem vorangegangenen Beitrag, heisst:
Verzichten wir also auf konventionelle Kosmetika!
Das geht sogar ganz einfach:

Gesunde Hautpflege haben wir in der Küche! 

Native Pflanzenöle, wie Oliven- und Sesamöl sind nämlich nicht nur lecker im Salat. Sie pflegen die Haut wunderbar mit allem, was die Haut tatsächlich braucht. Die Aromatherapie-Expertin Eliane Zimmermann schreibt:

"Die in hochqualitativen pflanzlichen Ölen enthaltenen ungesättigten Fettsäuren können in vielen Bereichen kleine Wunder bewirken: Manche haben venenstraffende Wirkung, andere helfen bei eitrigen Wunden, reduzieren Cellulite, schrecken Zecken ab, lassen Narben verschwinden. Ja, ein Öl kann sogar demenz-anfällige Nervenzellen umhüllen und ein anderes schützt nachweislich gesunde Haut und Schleimhaut rund um Gebiete, die durch Bestrahlungstherapien gehen müssen. Fette Pflanzenöle sind besonders für sehr sensible Haut geeignet, für Menschen die durch schwerwiegende medizinische Therapien gehen müssen und die ätherische Öle nicht gut vertragen. Und klar, sie sind ideale Helfer in der Hausapotheke für Kinder und Haustiere."

Hochwertig = natives Pflanzenöl

Diese Öle sind im Vergleich zu Billigöl aus dem Supermarkt relativ teuer, denn die Gewinnung ohne giftige Lösungsmittel ist aufwendig und die Lagerfähigkeit relativ kurz, spätestens, wenn die Ölflasche angebrochen wurde. Sie reagieren schnell mit Sauerstoff und werden innerhalb von einigen Monaten ranzig. Diese Reaktionsfähigkeit ist nicht nur nachteilig, sondern auch die Fähigkeit "freie Radikale" aus Ihrem Körper zu fangen und Ihre Regenerations- und Entgiftungsprozesse zu unterstützen.

Der Begriff "kaltgepresst" ist übrigens irreführend. Beim Pressen der Samen, Nüsse und Früchte können durch den Druck auch hohe Temperaturen entstehen.  Je höher der Druck und die Temperatur desto größer die Ausbeute, aber um so schlechter die Qualität. Eine hochwertige Pressung erfolgt unter Kühlung und bleibt unter 60 ° C. Das geht aber zu Lasten der gewonnenen Ölmenge, so dass der Preis für das Öl dementsprechend höher sein muss. 

Die Hersteller der Naturkostbranche haben sich auf den Begriff "nativ" geeinigt. Garantiert werden damit folgende Kriterien:
  • Rohstoffe entstammen biologischem Anbau
  • Rohstoffe werden vor dem Pressen nicht erwärmt
  • es wird nur filtriert, auf jegliche weitere Nachbehandlung wird verzichtet
Mehr Infos über  Öl-Qualität, v.a. wie billige Supermarkt-Speiseöle mit Lösemitteln produziert werden, sind im spannenden Beitrag bei der Kollegin Sabrina Herber nachzulesen. 

Wenn Ihnen der Gedanke, die Küchenöle auf die Haut zu schmieren zunächst noch merkwürdig vorkommt: macht nix. Gewöhnen Sie sich einfach dran. Sie sparen zudem eine Menge Geld, denn selbst die teuren, hochwertigen Speiseöle sind günstig im Vergleich zu den Minifläschchen der Kosmetikanbieter. 

Alternative zu Gesichtscreme, Bodylotion, Handcremes 

Seit über 5000 Jahren dient Pflanzenöl dem menschen als Nahrung, Kosmetikum und Medizin. Salbungen mit Öl waren zu biblischen Zeiten ein besonderes Privileg.
 
Pflanzliche Öle werden immer auf feuchte Haut aufgetragen!

Am einfachsten ist, die Hände unter dem Wasserhahn nass machen und einen Klecks Öl auf die Haut auftragen und einreiben.  Mit Feuchtigkeit grosszügig sein. Das Öl kann dann sparsam verwendet werden. Alternativ nach dem Baden/Duschen sich wenig abtrockenen und das Öl mit den verbliebenen Wassertröpfchen einmassieren.

Nehmen Sie natives Olivenöl. Das Wort Öl stammt von der Olive, die als den Göttern geheiligt galt. Keine Sorge, wenn Sie zunächst der Eigengeruch stört - der verfliegt innerhalb von wenigen Minuten. Oder Sie nehmen natives Kokosfett (z.B. von Alnatura sogar im Supermarkt oder DM). Das duftet, wenn auch sehr zart, nach Kokos.

Statt Wasser kann auch Pflanzenwasser (wässriges Destillat, hier gibts schon mal mehr Info) aufgesprüht werden. Diese sog. Hydrolate duften fein und enthalten wiederum natürliche und gut verträgliche Pflege- und Wirkstoffe.  

Ein tolles Hautgefühl gibt auch, wenn das Öl in die nasse Haut statt Duschgel gründlich einmassiert  wird. Nur kurz den Ölüberschuss abgespülen und vorsichtig trockentupfen. (Bitte Vorsicht, der Wannenboden kann rutschig werden!) Gerade bei Ekzemen, Neurodermitis und Psoriasis ist das optimal.