7. Februar 2019

Tips für 2019 (Teil III)

Es gilt das Yang sanft anzuregen

um das Yin in Bewegung halten ohne sich selbst zu erschöpfen. Altes, Verbrauchtes muss unbedingt ausgeschieden werden. Wir sollten unsere Kraft in 2019 darauf ausrichten, dass wir intensiv und möglichst endgültig alte Schattenthemen loslassen. „Schwierige Emotionen“, wie Ängste, Grübeln, Eifersucht etc. verstärken diese Problematik und machen uns gereizt, unruhig, ängstlich. Im schlimmsten Falle fühlen wir uns ohnmächtig ausgeliefert.  Daher haben innere Übungen (des Qi Gong, aber auch z.B. MBSR, Meditation, Focusing, etc.) in diesem Jahr absolute Priorität, um gelassener mit den Schwierigkeiten und schwierigen Emotionen umgehen zu lernen.

Viel Bewegung, Qi Gong

Wir Menschen benötigen in diesem Jahr viel Bewegung. Damit ist allerdings weniger rein körperliche Bewegung gemeint, sondern vor allem energetische und geistig-seelische Bewegung. Schweisstreibenden, anstrengenden Sport und Leistungsdruck lassen wir besser sein. Regelmässiges, kraftvolles Gehen ist perfekt. Z.B. Joggen sollten wir meiden.

Qigong bewegt sowohl den Körper sanft, ohne ihn zu verausgaben. Zugleich trainiert und bewegt es auch den Geist und entspannt Körper und Nervensystem. Wir sollten uns in diesem Jahr durchaus disziplinieren pro Tag 1 Stunde zu üben. Bis Ende Februar sollten noch ruhige, innere Übungen dominieren (wie unsere Wasser-Übungen aus den Kursen). Mit dem Aufblühen des Frühlings sollten wir zu ca. 30-40 Minuten intensive Reinigungsübungen wechseln, z.B. Schütteln, Klopfen, die himmlische Schwalbe oder Duft-QiGong. Die letzten 10 Minuten das Qi wieder still sammeln. 

Symptome von Yin-Stagnation

In 2019 werden all die Erkrankungen vermehrt auftreten und zu Verschlimmerung neigen, die aufgrund von zu viel Feuchtigkeit und feuchter Kälte (die in Hitze umschlagen kann) als Stagnationen entstehen. Beispiele für solche Erkrankungen in der westlichen Medizin sind z.B. die rheumatischen Erkrankungen, Schwellungen und Ödeme, aber auch Übergewicht und urogenitale Symptome wie Blasenentzündung. Wir sprechen in der chinesischen Medizin auch von Ansammlungen von Materie, z.B. von Gewebe (Krebs), oder Wasser- und Blutansammlungen (Zysten), Ansammlungen in den Blutgefäßen bei Gerinnseln. Patienten mit diesen Dispositionen sollten in diesem Jahr besonders gut auf sich achten. 


Für das Jahr 2019 entspricht die Zuordnung im Organsystems in der chinesischen Medizin dem sogenannten San Jiao. Er spiegelt ebenfalls absolutes Yin wieder und symbolisiert auch den Tod. Hier ist allerdings nicht der gefürchtete, gewaltsame Tod gemeint, sondern das natürliche Ende eines Lebenszyklus. So wie im Herbst die Blätter von den Bäumen abfallen, damit im Frühling neue Knospen treiben. 

Der San Jiao herrscht über die drei Energiezentren des Körpers. Wir können ihn auch in Zusammenhang mit dem Nervensystem betrachten als Minister für Regulation. Er hält das Yin in Bewegung, sorgt mit für Transformation und erhält so das Leben. Verstopft dieses Organsystem durch Ängste (z.B. vor dem Tod), durch Schleim und Feuchtigkeit, so reduziert sich unsere Regenerationsenergie. Giftige Ausscheidungsprodukte wie Feuchtigkeit und Schleim entstehen schneller, können nur unzureichend entfernt werden, sammeln sich so im Gewebe und stagnieren dort. Der Stoffwechsel funktioniert nicht mehr richtig. Es entstehen die genannten Symptome und Erkrankungen durch inneres „Zumüllen“. 

Ernährung und Verdauungskraft

Sicherlich ist auch entlastende Ernährung hilfreich. Wir sollten ohnehin möglichst wenig Nahrungsmittel essen, die uns zusätzlich belasten. Meiden wir konsequent alle minderwertigen Industriefette und Frittiertes, z.B. Chips und Knabberzeugs, aber auch Wurst und Schweinefleisch(-produkte). Milchprodukte sollten wir drastisch reduzieren bis auf Butter und Sahne. Zucker, süsse Sachen und eiskalte Speisen und Getränke sind ohnehin zu meiden. Gerade Milchprodukte und Zucker sind schleimbildend.

Alle Störungen des Verdauungstraktes aufgrund von zu viel Kälte und/oder Feuchtigkeit sollten in 2019 sehr ernst genommen werden. All diejenigen, bei denen bereits Verdauungsstörungen vorliegen, wie Blähungen, breiiger/schleimiger Stuhlgang, Verstopfung, sollten besonders achtsam auf die Ernährung achten. 

Doch auch Symptome wie Hautbeschwerden, vermehrter Ausfluss, unklares Sehen und Denken, Konzentrationsschwäche gehören in diesen Zusammenhang. Die Tendenz zu „Schleim im Oberen Erwärmer“ mit Beschwerden von Herz und Lungen, sollte ernst genommen und sehr genau beobachtet werden. Es gilt frühzeitig zu behandeln und gegen zu steuern, damit sich diese Symptomatiken nicht verschlimmern.

Im Frühling und Sommer sollten wir morgens mit warmem Frühstück beginnen. Optimal ist Hirsebrei mit gedünstetem Obst oder Gemüse. Wichtig sind leicht verdauliche Speisen, also v.a. schonend gegartes, junges Gemüse der Region und Saison. Jetzt können wir wieder selbst Sprossen und Keimlinge ziehen, um unsere Sehnsucht nach frischem Grün zu befriedigen.

Hülsenfrüchte sind immer eine tolle Ergänzung und echte Vitalstofflieferanten zu jeder Jahreszeit. 

Im Herbst und Winter dürfen Kraftsuppen und kräftigende Eintöpfe oft auf dem Speiseplan stehen mit wenig, aber gutem Fleisch von Rind, aber auch Lamm oder Reh. Deren Knochen können wir in der Kraftsuppe lange mit ausgekochen.