29. Februar 2024

Wäsche waschen

 

Zwischen konventionellen und Öko-Waschmitteln ist ein Riesen-Unterschied. Das erkennt sogar ein Laie beim Blick auf die Inhaltsstoffe. Logisch ist, dass ein Waschmittel, das für alle Sorten Wäsche gleichermassen geeignet sein soll, auch wesentlich mehr Wirkstoffe benötigt. 

Ein effektives Waschmittel braucht nur wenige Zutaten. Immer benötigt werden sogar nur 2!

Doch diese beiden werden in unterschiedlichem Verhältnis benötigt:

  • Ein Wasserenthärter zum Binden von Kalk:
    Er bindet Stoffe, die bei hartem Wasser den Waschvorgang stören. Dadurch verbessert sich das Waschergebnis und die Waschmaschine wird geschont.

    Je härter das Wasser, desto mehr Enthärter braucht es.
  • Die waschaktive Substanz ("Seife"),
    umso mehr davon, je schmutziger die Wäsche.

Mit fertig gekauften Waschmitteln kommt es also eigentlich immer zur Überdosierung. Die belastet den Geldbeutel und die Umwelt. Denn nur ganz selten treffen wirklich hartes Wasser und stark verschmutzte Wäsche aufeinander!

Abhilfe ist ganz einfach, denn was wir wirklich brauchen, ist:

1.) Wasser-Enthärter: Soda

Je nach Hersteller variiert die Zusammensetzung der Enthärter. Im Öko-Waschmittel-Bereich wird Waschsoda, daneben auch Zeolithe, Carbonate und Citrat mit eingesetzt. Die Produkte sind optimal auf deren Waschmittel angepasst. (Das in den Medien vielbeworbene Calg* ist eine Mischung aus Enthärter, diversen Tensiden und einer Menge Duftstoffen)

Der günstigste Enthärter ist pure Waschsoda. (Sie ist gleichzeitig eine waschaktive und desinfizierende Substanz, die sich bereits allein für eine Menge weiterer Zwecke einsetzen lässt.) Die gibt es günstig kiloweise im Eimer.

Dosiert wird je nach Wasserhärte:

  • Bei weichem Wasser 2 Teelöffel pro Waschgang, 
  • bei mittlerer Härte 4, 
  • bei hartem Wasser 6.
  • In Korschenbroich haben wir mit 14.8dH beinahe schon hartes Wasser. Daher nehmen wir 5.

 2.) Waschaktive Substanz: Kernseife

Die einfachste sind Flocken der festen Kernseife, die bis heute in Waschmitteln, vor allem im Bio-Bereich, enthalten ist. Für Allergiker und zum Waschen für Babysachen ist die bakterizide pure Seife optimal.

Kernseife war über lange Zeit der Inbegriff der "Seife" als Allzweckseife im Haushalt. Ihr pH-Wert ist alkalisch, d.h., prima zum Waschen, aber aggressiver austrocknend für die Haut. 

In den Ländern, in denen Öl- und Seifenherstellung traditionell eine höhere Bedeutung hat, ist hat sie diese Rolle nie verloren, z.B. als Savon de Marseille, die wiederum auf der Seifensiedekunst der Alepposeifen aus Olivenöl basiert. Diese Kernseifen halten durch den ihnen eigenen Duft Kleidermotten fern und sind dennoch antiallergen (im Gegensatz zu Mottenkugeln).

In konventionellem Waschmittel ist sie ersetzt durch synthetische Tenside, bzw. wird nur noch als Entschäumer zugegeben. Tenside sind zwar in der Reinigungswirkung überlegen, allerdings auch nur unter ganz bestimmten Bedingungen, die mit einer Vielzahl von Hilfsstoffen erzeugt werden müssen.

Dosiert wird je nach Verschmutzung:

  • Bei starker Verschmutzung
    3 Teelöffel pro Waschgang, 
  • bei mässiger 2 Teelöffel,
  • bei den meisten Wäschen
    mit leichter Verschmutzung
    reicht 1
    Teelöffel

Für Waschladungen ab 40°C können die Seifenspäne direkt mit der Wäsche in die Trommel gegeben werden. 

Einen Nachteil hat Kernseife, bei niedrigeren Temperaturen lösen sich die Flocken nicht gut auf. Daher müssen wir die Flocken in einer Tasse heissem Wasser vorher auflösen.

Fa. Treibholz aus Glehn ist auf hochwertige Olivenölseifen spezialisiert. Ihre Seifenflocken und Stücke sind im Onlineshop, bei Violey und im Bioladen/Reformhaus erhältlich.