18. August 2025

Frische Energie rein!

 

In Schritt 1 klären wir trübe Energien. Immer wieder, soweit wie möglich. Zugleich nehmen wir klares Yang des Himmels auf. Doch eigentlich läuft dieser Prozess jedoch umgekehrt. 

Dieser himmlische Teil der Lebensenergie ist hochschwingend wie Sonnenlicht, nicht greifbar, luftig, leicht. Er beschwingt, beflügelt, motiviert, vitalisiert uns und das Trübe. Die frische Energie belebt und beschleunigt das Trübe. 

Alles, was zuviel des Guten ist, strömt einfach durch uns durch zu Mutter Erde. Ansonsten würden wir wie Ikarus den Bodenkontakt verlieren und uns im Wolkenkuckucksheim verlieren.

Erden und Stabilisieren 

Wenn wir uns nach einer Weile des Loslassens spürbar erleichtert fühlen, stabilisieren wir uns im zweiten Schritt. Erdung, Stabilität, Festigkeit, Verwurzlung, all diese Stichworte charakterisieren die Energie von Mutter Erde.

Während die Yang-Energie den Geist durch Inspiration nährt, füttert die Yin-Energie der Erde die materielle Substanz.  Der Teil an Lebensenergie, den die kosmische Mutter uns schenkt, ist im Vergleich zur himmlischen durchaus greifbar. 

Die Erd-Energie erdet uns im wahrsten Sinne, sie gibt uns Halt, Verwurzlung, festen Boden unter den Füssen. Den gut gegründeten Standpunkt brauchen wir, damit wir all die Ideen auch auf Erden handfest verwirklichen können.

Es braucht also immer eine gute Balance, die flüchtigen, yangigen himmlischen Energien, wie die materielleren, irdisch-yinigen Energien.  

Ich nenne die Yin-Energie auch die Wasser des Lebens. Wir bestehen aus über 80% Wasser. Selbst feste Nahrung zerkauen wir, bis sie sich verflüssigt und wir sie gut verdauen können.

Schritt 2:

  • Dammpunkt sanft einsaugen:
    so aktivieren wir den Beckenboden (moderner Ausdruck). Die alten Traditionen sprechen von der Aktivierung der Verbindung zur Erde, in Chakrasystem entspricht dem das Wurzelzentrum. 
  • Zehen wie Wurzeln 
    mit unserer Vorstellung verlängern, 
    bis wir "im Herz von Mutter Erde" verankert sind. 
  • die "sprudelnde Quelle" öffnen,
    dazu reicht ein Gedanke. 
    Dieser
     Akupunkturpunkt befindet sich 
    in der Mitte der Fußsohlen.

Von hier aus erlauben wir den Wassern der Erde zum Dammpunkt aufzusteigen. Wie ein Baum mit tiefen Pfahlwurzeln saugen auch wir die Wasser des Lebens auf.  

Mutter Erde füllt unseren Körper und unser Energiefeld mit ihren frischen, kühlen, feucht-belebenden Energien. Die Erd-Energie flutet unsere Beckenschale und steigt weiter auf. 

Wir füllen uns bis über den Scheitelpunkt hinaus, bis der Überfluss über unser Energiefeld heraussprudelt. Auch hier kehrt des Guten zuviel wieder zur Erde zurück. 

Durch die Aufmerksamkeit haben wir den Dammpunkt als unterstes Tor am Rumpf aktiviert (immer wieder erneuern!)

So ist er einerseits aufnahmebereit, hat andererseits genug Tonus, um zu verhindern, dass  dieses Tor zu schlapp und offen ist. (Das  kennen viele, nicht nur ältere Menschen als Beckenbodenschwäche, die u.a. zu Inkontinenz führt).


14. August 2025

 

Trübe Energie ansammeln

Im Laufe unseres Alltags sammelt sich Staub und Schmutz auf unserem Äusseren, wie im Inneren. Diese Anlagerungen sind nicht negativ. Es ist einfach Staub, Materie, die anhaftet.

Auf der materiellen Seite ist uns das (meist) bewusst. Daher waschen wir uns und  unsere Kleidung regelmässig. 

Doch auch unser Energiefeld sammelt solche Ablagerungen. An manchen Stellen mehr, an anderen weniger, behindern diese Blockaden den Fluss unserer Lebensenergie. 

Die Zirkulation kann sich nicht mehr frei bewegen, verlangsamt sich, kann sich nicht mehr wandeln. Aus einer kleinen Ansammlung entsteht eine immer größer werdende Stagnation. 

Lagert sich im Laufe der Zeit mehr und mehr "trübe Energie" in unserem Energiefeld an, nehmen wir das durchaus wahr: 

Wir fühlen uns zunehmend beschwert, behindert, träge, betrübt. Auch das ist nicht schlimm, sondern Teil des Menschseins. Denn wir selbst können uns darum kümmern:

Trübe Energie in Bewegung bringen 

So wie wir uns waschen, Zähneputzen und unsere Kleidung waschen, um abgelagerte Materie zu entfernen, so sollten wir auch unser Energiefeld regelmässig reinigen. Das ist sogar unser Aufgabe, die uns kein anderer abnehmen kann.

Regelmässige Hygiene ist für unser Wohlbefinden wichtig - auf allen Ebenen der Körper-,Geist- und Seelen-Landschaft. 

Schritt 1: Trübe Energie Abgeben

Unsere Übungshaltung (wie wir sie im QiGong für den Alltag üben) ist im Grunde schon die Übung:

  • Scheitelpunkt aufrichten zum Himmel:
    etwas mehr am Hinterkopf, in Verlängerung 
    der Wirbelsäule, stellen wir uns vor, 
    wie der Faden des Himmels uns sanft aufrichtet. 
  • Zungenspitze an den Gaumen:
    Sie liegt locker oben hinter den Schneidezähnen. 
    Damit schliessen wir die Verbindung 
    im himmlischen Kreislauf durch unseren Organismus. 
  • Zähne entspannt aufeinander:
    Die Zahnreihen ruhen locker aufeinander. 
    So kann auch das Kiefergelenk 
    und der Nacken entspannen.

Mit dieser Vorstellung schaffen wir Kontakt zu Vater Kosmos. Zugleich richten wir unseren Körper und die Wirbelsäule auf.  

So entsteht allein durch unsere Aufmerkamkeit offener Kontakt zur himmlischen Energie des Universums. Sie kann jetzt ungehindert zu uns herabströmen. Das tut sie ohnehin, die ganze Zeit. 

Der Unterschied liegt nur darin, dass wir uns verschliessen, mit all unserer Geschäftigkeit und Verkrampftheit. Es geschieht alles von selbst, wobei wir es mit unserer wachen Aufmerksamkeit intensivieren. 

Das himmlische Qi strömt herab und fliesst um und in unser Energiefeld. Wer mag, kann sich das wie ein himmlisches Brausebad vorstellen oder wie unter einem wunderschönen Wasserfall. 

Wir nehmen zugleich frische Lebensenergie auf und geben alte, verbrauchte, leblose Energie ab. Es fliesst unendlich, im Überfluss. Wir nehmen so viel auf, wie wir brauchen. Wir können solange und so oft üben, bis wir uns wieder vitalisiert fühlen.  

Wie ein munteres Bächlein bringt es in alle Ecken Bewegung, wirbelt all die festsitzenden, trüben Energien auf, bringt es in Bewegung. Der Teil, der sich davon nicht mehr beleben lässt, wird mit fortgeschwemmt.

Die trüben Energien kehren zurück zu Mutter Erde. Dort werden sie regeneriert. Wir geben sie mit Dank zurück. Sie werden von der kosmischen Mutter als Nahrung willkommen aufgenommen. 

Das, was die Wesen von Mutter Erde wiederum erzeugen, dient uns eines Tages wieder als Nahrung im großen Kreislauf. Es ist ein Geben und Nehmen, wir sind Teil des Großen, Ganzen.

Los, los, los, üben

Es gibt nämlich keinen Grund, es nicht zu tun:

  • genau Jetzt 
  • nachher wieder
  • heute abend, vor dem Einschlafen
  • heute Nacht, falls wir wach sind
  • wann immer wir nichts Besseres zu tun haben
  • wann immer wir uns unwohl fühlen, belastet, erschöpft
  • morgen früh, um each und fit zu sein
  • so oft wir dran denken

Völlig Nebenwirkungs-frei, 
dafür mit spürbarer Wirkung.

Probier es aus! 

(Ja, es gibt auch einen Schritt 2.
Der folgt, wenn wir Schritt 1 gut geübt haben.) 

  

 

 

 


Herbst

 



Sowohl Frühling als auch Herbst sind Jahreszeiten des intensiven Wandels. 

Daher häufen sich oft zu diesen Jahreszeiten Erkrankungswellen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dann beruhigende, meditative Praktiken, die das Leben nähren, besonders zu pflegen. 

Vergehen und 
Verlangsamen
des Wachstumsimpulses

ist das Thema der Herbstmonate. Sowohl der Alltag, als auch die Behandlung sollten auf die der Jahreszeit entsprechende Energiequalität hin abgestimmt werden. Wichtig ist, Körper und Geist in einem ruhigen, harmonischen Zustand zu halten und seine Energien nicht zu verschleudern: 

  • Kalte Füße (barfuß!) 
    und klamme Kleidung auf der Haut meiden. 
  • Achtung beim Sport: 
    Schwitzen ist nun nicht mehr gesund.
  • Kalte Lebensmittel 
    (Joghurt, Rohkost, zuviel Tomate und Gurke) 
    und kalte Getränke 
    schädigen das Verdauungssystem.
     

Hier folgen noch zwei praktische Tips. 

(Wer den vollständigen Artikel weiterlesen möchte, findet ihn hier)


1-2 Tassen Hibiskus-Gewürztee

am Tag helfen, die Balance für den Herbst zu finden. Eine wunderbare, herbstliche Mischung mit säuerlichem Hibiskus und wärmend-stärkenden Gewürzen wie Süßholz, Kurkuma, Kardamon und Ingwer:

  • Je einen Esslöffel Hibiskus-Blüten 
    (in guter Qualität lose z.B. von Sonnentor, Salus oder Lebensbaum) 
  • mit Yogitee-Classic 
  • mit kochendem Wasser überbrühen 
    und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. 

Auf Trinktemperatur abgekühlt kann mit einem Tropfen kaltgeschleudertem heimischem Honig sparsam gesüsst werden.

Morgens, direkt nach dem Aufwachen, sollte folgende Übung gemacht werden: 

Schliesse Deine Augen.

Klappere 21 Mal mit den Zähnen.
Schlucke den Speichel.

Reibe Deine Hände aneinander.
Lege danach die Handflächen auf die Augen
und spüre die Wärme,
die auf die Augen übergeht.

Reibe nochmal Deine Hände
und bedecke wieder die Augen.

Wer diese Übung regelmässig während der gesamten drei Herbstmonate praktiziert, bekommt klare und leuchtende Augen.

(Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life")

10. August 2025

Spätsommer ist Herbstbeginn

 

Der Beginn des Herbstes hat sich ja schon während der Übergangszeit vom Sommer in den Spätsommer deutlich bemerkbar gemacht. Seit dem 07. August sind wir tatsächlich im ersten Herbstmonat, dem Spätsommer, angekommen.

Der Sommer zeigte sich schon mit heftigen Temperatursprüngen, heissen Tagen, viel Wind, Wind, Wind und immer wieder unsommerlicher Kühle. 

Die starke Herbstenergie 

ist in diesem Jahr sehr präsent. Wie eine Axt einen Baum, so trifft die starke Metall-Energie auf starke Holz-Energie. Wir spüren das als Spannung und Veränderung, die in der Luft liegt. Diese vorhersehbar unvorhersehbaren, extremen Umschwünge werden uns weiterhin in den Herbst begleiten. 

Das macht vielen Menschen auch auf der Körperebene zu schaffen. Verstärkt ist im Herbst mit Verdauungs-, Herzbeschwerden und Hautproblemen zu rechnen.

Wir erleben gerade Zeiten großer Veränderungen, im Kleinen, wie im Großen. Mancher Wandel trifft uns plötzlich, heftig und unerwartet, sogar schmerzlich. Viele Menschen verfallen dann in Angst und Panik. 

Doch weder angstvolles Erstarren, noch Aktionismus, Verdrängung, heftige Schuldzuweisungen helfen, um angemessen mit Veränderungen umzugehen. Angst ist der schlechteste Berater, dem wir folgen können!

All diese Veränderungen fordern uns, wachsam und bei uns selbst zu bleiben. Wir können andere nicht ändern. Uns selbst jedoch können wir jederzeit verändern. 

Kehren wir also immer wieder bewusst in die eigene Mitte zurück. Wann immer wir mit unserem Finger auf einen anderen zeigen, erinnern wir uns sofort: 

Drei Finger weisen immer auf uns selbst!

Pflegen wir unsere Mitte. Kümmern wir uns um uns selbst. Diese Aufgabe können nur wir selbst übernehmen. Das können wir keinem anderen überlassen. 

In vielen Situationen ist es das Beste, oft das Einzige, was wir machen können. Wir nehmen die Angst ernst, aber wir steigern uns nicht rein in eine Angstspirale. Wir atmen tief durch. Wir klären, wovor uns die Angst berechtigterweise warnt.

Dann leiten wir aus der inneren Ruhe und der gesammelten Kraft aus unserer Mitte heraus schrittweise die Not-wendigen Bewegungen und Veränderungen ein.